Kommen wir zu coolen Seeschlachten! Ich finde, sie sind in Büchern viel zu wenig vertreten und wenn doch, dann sind es meistens nur Piratenschlachten, die ein wenig anders ablaufen als herkömmliche Seeschlachten. Aber dazu später.
An Seeschlachten nehmen normalerweise größere Flotten teil. Die Größe der Flotte kann stark variieren und hängt davon ab, wie viele Schiffe und wie viel Geld der Herrscher des entsprechenden Landes für seine Marine zur Verfügung hat. Kleinere Flotten können um die 20 Schiffe auf jeder Seite haben, größere bis zu über 250 Schiffe. Auf jedem Schiff waren je nach Größe zwischen 20 (z.B. bei kleineren Ruderschiffen) und 200 (z.B. bei großen Segelschiffen) Besatzungsmitglieder.
Das Ziel einer Seeschlacht war es normalerweise, die gegnerische Flotte zum Aufgeben zu zwingen. Das kann passieren, indem man die feindlichen Schiffe so stark beschädigt, dass sie nicht mehr operieren können, oder sie einfach entert. Das Entern der Schiffe wurde in einigen Fällen sogar vorgezogen, weil man dann mit dem eroberten Schiff die eigene Flotte verstärken konnte. Außerdem ist es ziemlich schwer, ein Schiff zum Kentern zu bringen. Immerhin bestehen die Schiffe, über die ich hier spreche, aus Holz. Und Holz schwimmt! Überall im Wasser würden Trümmer herumtreiben, die das eigene Schiff beschädigen können und allgemein stark stören.
Wie bereits erwähnt war Feuer an Bord ein absolutes No-go. Selbst wenn man das gegnerische Schiff in Brand setzen möchte: Wer sagt, dass das Feuer nicht auf das eigene Schiff übergreift? Hinzu kommt, dass man die Brandpfeile oder irgendwas anderes Brennendes auf dem eigenen Schiff anzünden muss, was ein unnötiges Risiko darstellt.
Wenn das Schiff Kanonen hatte, konnten sie benutzt werden, um das gegnerische Schiff zu beschädigen. Allerdings kann man mit ihnen nicht sonderlich gut zielen. Zum einen, weil das Schiff sich ja die ganze Zeit in alle Richtungen bewegt, und zum anderen, weil man die Kanonen nicht bewegen kann, um mit ihnen auf irgendwas zu zielen. Schließlich sind sie mit Ketten an der Bordwand festgemacht und auch noch zu schwer, um sie alleine oder zu zweit zu bewegen.
Eine Kanone wird meistens von zwei oder mehr Personen bedient. Das Schwarzpulver und die Kugel mussten in das Kanonenrohr platziert werden und dann wurde ein glühendes Holzstück oder etwas, das Funken erzeugen kann, an das Zündloch gehalten. Dann dauert es etwas, bis die Kanone losgeht, aber die Kanoniere müssen sich vorher natürlich ein Stück von der Kanone entfernen, weil sie sonst beim Rückstoß von den Beinen gerissen werden.
Wenn eine Kanonenkugel das gegnerische Schiff trifft, fliegen beim Aufprall auf jeden Fall Splitter durch die Luft, die die feindliche Mannschaft verletzen können. Diese Splitter sind viel gefährlicher als die Kanonenkugeln selbst. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine solche Kugel dich trifft, aber diese Splitter können wirklich überall sein und sind auch sehr schmerzhaft.
Außerdem gibt es auch sogenannte Kettengeschosse. Das sind quasi zwei halbe Kanonenkugeln, die durch eine Kette miteinander verbunden sind. Wenn sowas abgeschossen wird, drehen die Kugelhälften sich umeinander und können die Takelage des feindlichen Schiffes so stark beschädigen, dass es nicht mehr weitersegeln kann.
Es ist übrigens eher unwahrscheinlich, dass ein Schiff einfach explodiert. Selbst, wenn eine Kanonenkugel im Lager für das Schwarzpulver landet, würde nichts passieren. Es ist ja nur eine Eisenkugel! Wenn ein Schiff explodiert, dann liegt es eher daran, dass auf dem Schiff irgendwo ein Feuer ausgebrochen ist, das sich bis zur Kammer mit dem Schwarzpulver gefressen hat.
Wie gesagt ist es manchmal aber auch besser, das Schiff zu entern statt es zu versenken. Dabei geht es darum, auf das feindliche Schiff zu kommen und mit so wenig Verlusten wie möglich die Kontrolle zu übernehmen. Meistens geschah das ziemlich schnell. Es gab also keine ausgedehnten Kämpfe mit hunderten Toten. Entweder, die Angreifer merkten, dass sie keine Chance hatten und zogen sich wieder auf ihr eigenes Schiff zurück, oder die Verteidiger merkten, dass sie keine Chance hatten und gaben auf. Allerdings wurden sie dann ziemlich häufig trotzdem getötet oder über Bord geworfen, weil man ja seine eigenen Leute auf dem eroberten Schiff haben möchte.
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Schreibtipps & -tricks
Non-FictionJeder Autor ist ein Künstler. Und jede Kunst kann man lernen. Wenn ihr also nach ein paar Schreibtipps und -tricks sucht, seid ihr hier genau richtig :) Ich werde hier über sehr viele verschiedene Themen schreiben, die euch hoffentlich dabei helfen...
