Teil 35

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POV Erzähler
Angewurzelt steht Ardy da.
Taddl mit der Pistole auf ihm gerichtet.
Luna hat den größten Schock ihres Lebens.
„Tu es." Sagt Ardy kraftlos.
„NEIN. TADDL. TU DAS NICHT!
Er ist dein aller bester Freund." Schreit Luna und man erkennt an ihrer Stimme wie zerstört sie ist. Sie kann nicht mehr.
Ardy schaut sie mit seinem leeren Blick an. Luna kann in Ardys Augen nichts mehr erkennen. Bis auf diese Leere.
„Ist das so? Tut ein Freund jemanden so etwas an?" sagt Taddl. Seine Stimme ist ernst. Emotionslos. Kalt.
„Taddl. Das bist nicht du. Kämpf dagegen an. Du willst das nicht tun.
Ich flehe dich an... Tu es für mich. Bitte."
Fleht Luna Taddl mit ruhiger Stimme an.
Kurz passiert nichts.
Dann sieht sie wie Taddls Gesichtsausdruck sich wieder regt. Eine Träne rollt über sein Gesicht und er schließt die Augen.
Dann lässt er die Waffe fallen.
Innerlich atmet Luna laut aus.
Sie kommt langsam auf Taddl zu und nimmt ihn in die Arme. Er umklammert sie ganz fest. Will sie am liebsten nie wieder los lassen.
„Es tut mir leid. Das war nicht ich." Flüstert Taddl Luna ins Ohr.
„Ich weiß. Ist schon gut." Flüstert Luna ihm zurück.
Der Moment ist so schön, dass Luna Ardy ganz vergießt.
Sie löst sich von Taddl und dreht sich um zu Ardy.
Der steht bloß da. Sein Kopf ist zum Boden gesenkt. Seine längeren Haare verdecken sein Gesicht.
Luna will gerade auf ihn zu gehen, als plötzlich das Scheunentor aufgerissen wird.
„ZOMBIES. Sie haben uns umzingelt. Es sind Tausende. Wir müssen kämpfen."
Ruft Marley in die Scheune. Dann schaut er uns verwundert an.
„Wass ist den hier passiert?" Fragt er uns.
„Scheiß egal. Wir müssen Zombies killen." Sagt Taddl, hebt seine Waffe vom Boden auf und geht auf Marley zu. Marley dreht sich um, geht wieder aus dem Tor raus und Taddl folgt ihm.
Luna läuft auch zur Tür, bleibt dann aber stehen und dreht sich um zu Ardy.
„Kommst du mit?" Fragt Luna ihn vorsichtig.
Es kommt keine Antwort.
Doch dann nimmt Ardy seine Waffe aus dem Gürtel und humpelt zur Tür.
Gemeinsam gehen sie raus.

POV Ardy
Mein Leben macht keinen Sinn mehr. Mein Körper ist eine kaputte Hülle. Nur meine verletzte Seele wird noch in dieser kaputten Hülle gefangen.
Das letzte was mir Hoffnung gab und am Leben hielt, ist mir weggenommen worden.
Luna liebt Taddl.
Nicht mich.
Mein Herz und meine Seele sind zersprungen wie ein Glas.
Was soll ich noch mit diesem Leben?
Ich stehe Luna und Taddl nur im Weg und bin hier für alle nur eine Last.
„Kommst du mit?" Fragt mich Luna.
Ich will nicht. Ich will lieber sterben, doch ich will nicht, dass meine Freunde heute auch sterben.
Ich entscheide mich ihnen zu helfen, ziehe meine Pistole aus meinem Gürtel und humple zum Ausgang vom Tor.
Dank Taddl kann ich nicht mehr richtig laufen, weil er mir gegen mein Schienbein getreten hat.
Draußen hebe ich meinen Blick.
Es kommen tausende Zombie auf uns zu gerannt. Sie sind noch um die 100 Meter entfernt. Es sind mehr als wir jemals zuvor auf einem Haufen erlebt haben.
Marley hat alle Feuerwaffen und die gesamte Munition aus dem Haus geschleppt und sie bereitgelegt.
Chris nimmt auch eine Waffe und wird uns helfen.
Wir stellen uns in einer Linie auf und warten bis die Zombies nah genug an uns dran sind.
„Bereit?" Fragt uns Marley.
„Jederzeit." Sagen Luna und Taddl gleichzeitig.
Ich schaue sie verwirrt an.
„Dann los." schreit Marley und rennt mit Kampfgeschrei auf die Zombieherde zu.
Luna, Taddl und Chris machen ihm nach.
Ich bewege mich auch auf die Zombies zu und schieße ununterbrochen auf die Köpfe der Biester.
Wir sind bereits mitten drin im Kampf gegen die Zombies. Alle schießen wild um sich und treffen so gut wie immer einen, da es sehr viele sind.
Der Kampf dauert lange.
Immer mehr gehen einen mit der Zeit die Kräfte aus.
Man wird langsamer. Müder. Schwächer.
Taddl ist die Munition ausgegangen und er kämpft weiter mit 2 langen, scharfen Messern, womit er den Zombies die Köpfe abschlägt oder ihnen sie ins Hirn rammt.
Er sieht dabei aus wie ein richtiger Killer. Er hat nunmal die schmutzigste Angelegenheit. Sein Ganzes Gesicht und seine Sachen sind voller Blut von Zombies.
Marley ist bis jetzt noch der fiteste von uns.
Er schießt und kämpft wie als ob er das schon seit Ewigkeiten geübt hat. Mal dreht er sich nach links und schießt nach rechts genau durch den Kopf eines Zombies und auf der linken Seite schießt er 2 Zombie aufeinmal das Hirn weg.
Chris ist beim schießen etwas tollpatschig, aber seine tollpatschigkeit hat etwas gutes, denn so erschießt er unbeabsichtigt gleich 3 Zombies mehr.
Plötzlich sehe ich wie ein Zombie Luna packt und zum Boden reißt. Dieser hängt über Luna und versucht nach ihr zu schnappen. Sie drückt gegen die Schultern des Zombie, doch er kommt immer näher zu ihr runter.
Ich humple zu ihr und schieße den Zombie über ihr tot. Der Zombie fällt auf ihr zusammen.
Ich rolle ihn von Luna runter und helfe ihr hoch. Sie schenkt mir als dank ein kurzes Lächeln und sagt dann
„Wir haben es fast geschafft."
Danach dreht sie sich schnell wieder um und kämpft weiter.
Ich drehe mich auch um, strecke meinen linken Arm wieder nach vorne und schieße weiter.
Ich bin jetzt schon total fertig und ausgepowert von vorhin.
Alles tut mir weh von Taddl.
Plötzlich werden es bei mir wieder mehr Zombies. Ich treffe weniger die Köpfe und sie kommen mir immer näher.
Ich werde unachtsam und ein Zombie packt mich und zieht mich nach hinten.
Ich falle zu Boden.
Schnell setze ich mich wieder auf und will aufstehen, doch eh ich mich versah, sitzt ein Zombie vor mir...
packt meinen linken Arm...
und beißt hinein.
Ich schreie so laut ich kann vor Schmerzen.
Der Zombie lässt nicht locker.
Er beißt immer weiter in mein Fleisch und mein Blut strömt aus meinem Arm.
Die Schmerzen sind unerträglich.
Dazu reißt er förmlich an ihm.
Ich kann nichts dagegen tun. Ich bin regungslos und lasse es über mich ergehen.
Plötzlich hört der Zombie auf und krabbelt von mir weg.
Er weiß, dass er seine Arbeit erledigt hat und geht. Sogar die anderen Zombies lassen nun ab von mir und greifen nur noch die anderen an.
Ich kann meinen linken Arm nicht bewegen. Er schmerzt höllisch und ich habe das Gefühl, dass er gleich explodiert. Ich starre nur auf meine Bisswunde am Arm, woraus das Blut strömt.
Ich höre Stimmen die meinen Namen rufen.
Langsam hebe ich meinen Blick.
Ich sehe Luna wie sie verzweifelt versucht auf mich zu zu rennen, doch ständig wird sie von einem neuen Zombie aufgehalten.
Langsam bemerke ich wie mir anders wird. Ich sehe immermehr verschwommen. Ein Schmerz durchströmt meinen Körper. Ich kann fühlen wie die Viren meinen Körper einnehmen.
Langsam nehme ich ohne groß nachzudenken meine Pistole, die neben mir liegt, in die rechte Hand.
Ich schaue Luna, Taddl, Marley und Chris ein letztes mal an.
Sie alle sind bereits auf mich aufmerksam geworden. Sie kommen auf mich zu.
Schreien verzweifelt nach mir.
Plötzlich schwindet meine Sehkraft und ich sehe alles nur noch in rot. Der Virus fängt an mein Hirn anzuzapfen.
„Oh nein. Meinen Körper bekommt ihr nicht." Flüstert ich vor mich hin.
Ich hebe meine rechte Hand mit der Pistole und halte diese gegen meinen Kopf.
„Nimals..." Sage ich.
Schließe meine Augen.
Höre Luna verzweifelt und krampfhaft nach mir schreien.
Und nun endet es so.
Mein Leben.
„Lebt wohl." Flüstere ich als letztes, übe Truck auf den Auslöser und...
Ein lauter Knall ertönt...

„ARDY. NEIN..."

Dat Adam and Luna in the DiseaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt