Eleven

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Jared pov

Meine Kleine Schwester, Filly, war mal wieder verschwunden. Mum und ich wurden langsam nervöser. Sie war sein 15min weg und mit gerade mal 10 Jahren war man nicht gerade sicher, in einer Schule voller Verbrecher. Plötzlich hörte ich ihr Lachen aus meinen Klassenraum. Als Mum und ich eintraten, sah ich Filly, gerade mit Gin reden. Kannten sich die Beiden? Ich lief auf sie zu und Gin wurde mir kurz darauf, schon als Fillys neue Freundin vorgestellt. Doch sie hatte mich gefragt, wieso ich noch nicht mit ihr im Bett war. Wirklich, die Kleine war raffiniert. Um ehrlich zu sein, wusste ich es selbst ja auch nicht. Bevor, jedoch weitere Peinlichkeiten passierten, betrat unser Lehrer den Raum. Wir setzten uns und ich passte einfach so garnicht auf. Meine Schwester würde mir schon sagen, wenn etwas aufregendes passierte.
Plötzlich stupst Filly mich an und als ich sie an sah, bemerkte man die pure Angst in ihren Augen. Ich folgte ihrem Blick und sah gerade noch wie Gin von ihrem Vater geschlagen wurde. Was ging denn jetzt ab? Zu den Füßen der beiden, sah ich Elias mit einer gebrochenen Nase. Ok er hatte es verdient.
Die Stimmen drangen nicht an mein Ohr. Ich vernahm nur ein Rauschen und sah zu wie Gin beim dritten Schlag hin fiel. Ich sprang ohne einen Gedanken auf und hielt ihren Vater davon ab, ihr in die Magengrube zu treten.
Dieser versuchte daraufhin so zu tun als währe nichts passiert und dann schaffte es unser Lehrer die Anspannung etwas zu lösen und führte die Eltern einmal in Gebäude herum. Derweil Stürmte Gin schon aus dem Raum. Angelin und ihre Freundinnen rannte ihr hinter her und auch ich wollte wissen, was los war. Doch ich brachte Filly und Mum erstmal zum Schiff und verabschiedete mich dann von Ihnen.
"Bitte Jared! Versprich mir, das du auf sie auf passt und ruf mal an.", rief mir Filly noch zu, dann legte das Boot ab.

Ich rannte in mein Zimmer, aus welchem soeben Angelin und die anderen Mädchen traten. Woher hatten die bitte meinen Zimmerschlüssel??
Ach Mist! Das ist doch jetzt komplett egal. Ich rannte ins Badezimmer, schnappte mir meinen Schlüssel und schloss die Tür zu Gins Zimmer auf. Ja die beiden Türen haben das selbe Schloss und somit bräuchte man Theoretisch auch nur einen Schlüssel um in eins der beiden Zimmer zu kommen.
Ich sah mich um und konnte sie erst beim zweiten Blick ausfindig machen. Nicht schlecht, wenn man bedachte, dass es noch Vormittag war und Licht ins Zimmer schien. Nach einer kurzen (unnötigen) Konversation, schaffte ich es, dass sie sich ins Bad begab. Als sie näher kam, konnte ich einen Blick auf ihre Wange werfen und was ich dort sah, war wirklich schrecklich. Das Blau-lila Gebilde, hatte sich über ihre linke Gesichtshälfte ausgebreitet und war angeschwollen. So was hätte ich noch nie gesehen. Sie schien immer so unverletzlich und Stark und jetzt. Sie hatte nicht geweint oder so, doch sie sah so fertig und gebrochen aus. Ich setzte sie auf den Klodeckel und holte einen Artztkasten aus dem Schrank. Das was ich jetzt Tat, war doch eigentlich immer die Aufgabe der Mädchen, oder?! Ich begann langsam, mit einer Salbe, ihr Gesicht ab zu tupfen. Sie sorgte dafür, dass der Schmerz dort ausblieb und die Heilung schneller voran ging. Ich prügelte mich auf des Öfteren, deshalb war sowas nicht gerade schlecht.

Ich musste sie einfach fragen, ich hasste Ungewissheit: "was ist zwischen dir und deinem Vater vorgefallen?" Sie sah mich kritisch an, doch hätte jetzt keine Kraft zu streiten. Ihre Stimme klang so zerbrechlich: "Meine Mutter! Ich hatte meinen sechsten Geburtstag und freute mich nur so unglaublich. Mum hatte mir einen Schokoladen-Erdbeer Kuchen gebacken meine Gäste würden auch bald da sein. Ich hatte eine Puppe und Schreibhefte, sowie Stifte bekommen. Von Elias hatte ich sogar noch ein wunderschönes Armband mit unseren Namen drin gekriegt. Die Party war so lustig und alle hatten Spaß. Als meine Gäste dann gegangen waren, spielten wir alle noch etwas im Garten und plötzlich hatte mein Vater eine Waffe in der Hand und zielte damit auf meinen Kopf. Alle waren stehen geblieben und als der Schuss fiel, hätte ich sterben sollen, doch Mama stellte sich vor mich. Sie starb augenblicklich. Mein Vater vertuschte das ganze mit dem Schmieren der Behörden und ähnlichem. Seit dem Tag war ich alleine." Sie weinte nicht. Sie zeigte keine Emotion und schien nur eine Hülle. Ich war geschockt. Ihre Mutter starb für sie und sie war noch nicht einmal hier vor ihm sicher.
Mich überkam der dran sie zu umarmen und zu meiner Überraschung kuschelte sie sich ohne wieder Worte, an mich.

Ich trug sie in mein Bett und zusammen schliefen wir ein.

Gin pov

Ein Klingeln weckte mich mal wieder und als ich mich um sah, erkannte ich, wo ich lag. Ich war nach der Beichtstunde mit Jared in seinem Bett eingeschlafen. Ohne ihn zu wecken, rollte ich mich aus seinem Arm und versuchte mich im Bad, im Spiegel, zu erkennen. Meine linke Gesichtshälfte war immer noch Blau und auch sonst schien ich ziemlich fertig.

Ich schnappte mir in meinem Zimmer, meine zweite Uniform und machte mich fertig. Im Bad versuchte ich das Blau ab zu decken. Es gelang mir einigermaßen und so machte ich mich auf zu Englisch. Im Klassenraum saßen auch schon alle und selbst Jared war vor mir Anwesen. Wie hatte er das gemacht?
Meine Lehrerin sah mich skeptisch an und ich zuckte mit den Schultern: "Ich musste noch ein wenig mein Gesicht färben." Die Schwellung war wirklich schrecklich und man sah sie beim zweiten mal hin sehen genau. Ich ging einfach auf meinen Platz zu und versuchte die Blicke zu ignorieren. Angelin sah mich fragend an und ich gab ihr zu verstehen, dass wir in der Mittagspause reden würden.

"So meine Lieben! Wir hatten ja bereits über die Klassenfahrt gesprochen. Es geht nach New York! Alles ist schon abgeklärt. Wir fahren in zwei Wochen.", rief unsere Lehrerin strahlend. Ich schmiss meine Hand gegen meine Stirn. Wieso haste mich das Schicksal so??

Hallo meine Lieben.
Ich habe mal wieder geupdatet. Ach ja, in New York warten Freunde und Feinde. Doch das kommt erst einige Kapitel später.

-LG OldDays

Bad SchoolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt