Chapter Three - Assignment

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Poseidon Point of View:

Das Abendessen war komisch. Komisch im Sinne von „Ich muss mir selbst Essen opfern und beten, dass ich ja nicht als Sohn des Meeresgottes anerkannt werde." Wie gesagt: Komisch...
Das Lagerfeuer dagegen war richtig schön. Die bunten Flammen zeigten die Stimmung der Camper und heute Abend loderten sie hell in den Himmel hinauf in allen Farben des Regenbogens. Wir sagen Lieder, bei denen natürlich Apollo am Lautesten zu hören war, und es kümmerte uns nicht, dass es schief war. Im Gegenteil, alle fingen dabei an zu lachen. Ich hatte schon lange nicht mehr so etwas erlebt.
Auch Zeus schien sich ausnahmsweise mal zu amüsieren. Er unterhielt sich mit ein paar Leuten aus der Hermeshütte und lächelte sogar manchmal. Die Hütte war immer noch überfüllt, obwohl alle Halbgötter mittlerweile anerkannt worden waren und ihre eigenen Betten in ihrem jeweiligen neuen Zuhause hatten.
Ich merkte wie sich jemand neben mich setzte, Hermes, und grinste ihn schief an. „So viel Spaß hatte ich lange nicht mehr.", seufzte dieser und lehnte sich vollkommen entspannt zurück. Ich nickte bloß und beobachtete wie Percy auf ein blondes Mädchen zuging und ... sie küsste. Und zwar nicht nur einen auf die Wange, sondern richtig liebevoll auf den Mund. Annabeth. Ich verzog kurz mein Gesicht. Ich mochte sie nicht wirklich, aber ich war der Meinung, dass ich mich in das Liebesleben meines Sohnes lieber nicht einmischen sollte. Es war seine Entscheidung und sie machte Percy glücklich, also sollte es mir Recht sein...
Hermes bemerkte meinen Blick, „Sie sind wirklich süß zusammen." Percy sagte etwas zu Annabeth, woraufhin diese lachte und ihn sanft auf die Wange küsste. Ich zuckte nur die Schultern und sah zu Boden. „Ich habe vorhin gehört, was er dir über dich erzählt hat. Das muss hart für dich gewesen sein. Ich sehe ja, wie sehr du an dem Jungen hängst.", redete er weiter. „Du hast ja keine Ahnung, wie weh es getan hat. Ich dachte eigentlich unser Verhältnis zueinander wäre besser, aber seit dem Krieg gegen Gaia hat sich irgendetwas verändert. Ich muss nur herausfinden, was.", „Jetzt hast du ja die Beste Gelegenheit es raus zu finden. So eine Chance bekommst du nie wieder.",
Hermes blickte ungewöhnlich ernst drein, eine Möglichkeit zu antworten bekam ich aber nicht, denn Chiron kam auf uns zu galoppiert und hinter ihm Mr D. Immer noch Gott. Mann, der hatte Glück gehabt, aber der sitzt ja so oder so hier fest, deswegen hat sich Hekate die Kraft lieber gespart.
„Heroen! Guten Abend. Wie ihr alle schon mitbekommen habt, haben wir elf neue Camper hier. Herzlich willkommen. Kommt nach vorne und stellt euch nacheinander vor. Die Götter werden euch jeden Moment anerkennen."
Wir taten, was er sagte. Hephaistos begann: „Mein Name ist Hank. Ich bin 17 Jahre alt, wie die anderen auch." Kaum hatte er das letzte Wort gesagt, erschien über ihm ein rot leuchtender Hammer. Wunderbar, ich war als Nächstes und betete immer noch.
„Ich bin Pete, auch 17." Ich sah vorsichtig zu dem weißen Leuchten hoch und... seufzte erleichtert. Ein Caduceus. Hermes' Hütte...
Die Anderen wurden ebenfalls zu sich selbst bekannt. Hera kam zu Aphrodite, Artemis zu Apollo und Zeus auch zu Hermes.
„Wir haben aber keine Betten mehr frei.", warf Travis Stoll in den Raum, „Sie müssen wohl oder übel woanders unterkommen." Auffordernd sah er sich um und wartete, dass einer der Hüttenältesten sich freiwillig meldete. Es herrschte komplette Stille. Niemand hatte Lust zwei Streichekönige aufzunehmen. „Ok, Pete kann zu mir kommen.", hörte ich Percy plötzlich sagen. Alle drehten sich zu ihm um. „Ich habe massenhaft Platz und bin eh die ganze Zeit allein, wenn Tyson grade nicht da ist. Ich kann Pete zeigen, wie es hier so läuft und auch mit ihm trainieren."
Viele nickten zustimmend, aber Chiron sah ihn skeptisch an. „Ich weiß nicht, ob das deinem Vater gefallen wird. Ich hätte ihn lieber zu Nike oder Dionysos gesteckt." Percy zuckte nur die Schultern, „Das ist dem doch sowieso egal. Außerdem ist es im Moment mein Zuhause, nicht das meines Vaters." Autsch, langsam bekam ich echt Herzschmerz von dem ganzen hier. „Na schön, von mir aus. Dann kommt eben Zach zu Dionysos. Wir sollten dringend eine zweite Hütte für Hermes bauen...", murmelte Chiron, „Jedenfalls wird es langsam Zeit, dass ihr schlafen geht. In 20 Minuten ist Sperrstunde und ihr wollt doch nicht von den Harpyien gefressen werden, oder?"
Alle stöhnten genervt, protestierten aber nicht. Percy kam grinsend auf mich zu. „Na dann, komm mal mit." Wir liefen an den Erdbeerfeldern vorbei, die wunderbar dufteten und mir somit das Wasser im Mund zusammenlief. „Ich hab aber noch keine Sachen.", warf ich ein, als wir in der Poseidon - Hütte ankamen. Percy zuckte nur die Schultern und lief auf einen massiven Holzschrank zu. „Ich habe, glaube ich, noch ein paar Kissen und eine Decke hier irgendwo. Wenn ich sie nur finden würde..."
Ich schmunzelte beim Anblick wie mein Sohn in ihm herumwühlte und sich selbst verfluchte, weil er seine Sachen immer verlor. Schließlich tauchte er jedoch wieder aus den Tiefen seines Kleiderschrankes hervor und gab mir eine blaue Decke und ein paar Kissen. „Das wirst du wahrscheinlich eh nicht Alles brauchen. Jetzt im Sommer wird es hier drinnen richtig warm.", erklärte er und ging dann anschließend ins angrenzende Badezimmer.
Ein paar Minuten später hatte ich es mir im Bett gegenüber von seinem bequem gemacht. Die Badezimmertür öffnete sich und Percy kam nur in Boxershorts bekleidet heraus. Und wie ich am Nachmittag schon vermutet hatte, war sein Körper gut durchtrainiert. Starke Oberarme, definierte Bauchmuskeln, kraftvolle Beine.
„Wenn irgendetwas heute Nacht ist, wecke mich auf. Morgen früh um halb Acht gibt's Frühstück.", erklärte Percy, während er sein Lederarmband und die Tonperlenkette von Camp Half - Blood abnahm. Ich nickte: „Alles klar. Dann gute Nacht!", „Gute Nacht."
Ich drehte mich um und schloss die Augen. Ich brauchte ewig um einzuschlafen, mich beschäftigten noch so viele Dinge, von denen ich keine Ahnung hatte. Mitten in der Nacht war ich auch schon wieder hellwach, aber ich hörte ein Geräusch. Ein leises Wimmern und wie sich jemand von einer Seite zur Anderen drehte. Percy. Er hatte anscheinend einen Albtraum. Vorsichtig setzte ich mich auf und starrte in die Dunkelheit. Ich erkannte einfach gar nichts. Seufzend ließ ich mich zurück ins Bett sinken und versuchte wieder ins Land der Träume zu sinken. Es dauerte ewig, aber schließlich schienen mir die ersten Sonnenstrahlen ins Gesicht.


„Morgen.", sagte Percy zu mir. Er lächelte mich an und setzte sich gut gelaunt auf sein Bett, um seine blauen Converseschuhe zuzubinden. Ungläubig rieb ich mir die Augen. Wie konnte er nach seinem, offensichtlich heftigen, Albtraum so gute Laune haben?! „Morgen. Hast du gut geschlafen?", fragte ich. „Äh, ja wieso?", antwortete er. Ich hatte aber den Ausdruck in seinen Augen gesehen. Mein Sohn war ein richtig schlechter Lügner.
Mir war jedoch rätselhaft, wie er so fit sein konnte, nach so einer Nacht. „Ich frage nur. Gehen wir frühstücken?" Grinsend sagte er: „Klar, ich warte ja nur noch auf dich."
Ups... Stimmt ja, ich bin derjenige, der noch nicht angezogen war. Percy trug schon seine dunkle Jeans und ein oranges Camp Half - Blood T-Shirt. Ich zog ebenfalls ein Shirt an, Hose und Schuhe, atmete tief durch und bereitete mich auf den neuen Tag vor, bevor ich Percy zum Pavillon folgte...

Out of Power, Out of ShowerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt