Chapter Sixteen - Wrath

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Poseidon Point of View:

Der nächste Tag war bereits angebrochen und wir saßen alle im Pavillon beim Frühstück. Jason, Connor und Travis würdigten ihren Eltern keines Blickes und man merkte, dass die drei jungen Halbgötter schlecht gelaunt waren.
Nach meinem Training um die Mittagszeit sah ich zufällig die Stollbrüder, die im Schatten des Pavillons miteinander diskutierten. Schnell drückte ich mich an eine Säule ein paar Meter von den beiden Jungs entfernt und lauschte.
Connor: „Was sollen wir denn jetzt machen? Ich halte das nicht mehr lange aus."
Travis: „Du meinst Dad? Wir können Nichts tun außer abzuwarten bis die Götter wieder auf ihrem Olymp sind."
Connor: „Hast du eigentlich was von Percy gehört?"
Travis: „Annabeth ist ihm hinterher. Er ist in New York bei Sally. Kommt aber wahrscheinlich die nächsten paar Tage wieder, wenn nicht sogar schon heute."
Connor: Hat Percy ihr endlich erzählt, was vorgefallen ist?
Travis: Ja, aber sie wollte mir Nichts erzählen. Sie meinte, Percy würde uns irgendwann davon berichten, wenn er bereit ist.
So leise wie möglich lief ich rückwärts, damit sie mich nicht bemerkten und ... stieß prompt gegen jemanden. Schnell drehte ich mich um und blickte in das tadelnde Gesicht von Artemis. „Ähm ... es ist nicht so wie es aussieht?", sagte ich, aber es klang mehr wie eine Frage.
„Sicher,", grinste sie, „Glaube ich dir aufs Wort, Poseidon. Man belauscht keine anderen Leute! Hat man dir denn keine Manieren beigebracht? Stell dir vor, nicht ich wäre hier, sondern Hera."
Meine Augen weiteten sich. Okeanus, Phorkys, sogar Zeus von mir aus, aber nicht Hera. „Du siehst nicht gut aus. Hast du letzte Nacht schlecht geschlafen oder so?", fragte Artemis besorgt. Ich nickte leicht und ließ mich an der Steinmauer des Haupthauses hinabrutschen. „Was ist los?", Besorgnis war in ihrer Stimme zu hören, als sie neben mir auf die Knie ging.
Ich schwieg immer noch, weshalb sie seufzte, „Ich weiß, wir haben manchmal unsere Differenzen, zum Beispiel, als ich für Troja war und du für die Griechen. Aber du kannst mir trotzdem vertrauen, gerade jetzt in dieser Situation."
Ich zögerte immer noch, denn mit Artemis hatte ich fast nie etwas zu tun gehabt, aber dann musste ich an die Wintersonnenwende vor vier Jahren denken. Percy hatte die Göttin der Jagd aus der Gewalt der Titanen befreit und Artemis hatte sich aktiv dafür eingesetzt, dass er nicht getötet wird, er sollte sogar belohnt werden.
„Percy, Annabeth, Jason und die Stollbrüder haben herausgefunden, wer wir wirklich sind.", erzählte ich. „Oha, das erklärt, warum sie mich ignorieren.", murmelte sie, „Sie sind wütend, oder?", Ich nickte und lehnte den Kopf an die Wand hinter mir. „Percy ist mit Blackjack anscheinend nach New York geflogen zu seiner Mutter und Annabeth ist hinterher."
„Wenn er zurückkommt, solltest du mit deinem Sohn reden. Und zwar ausführlich. Ich glaube, ihr redet manchmal ziemlich aneinander vorbei.", Ich schnaubte frustriert, „Wie denn? Er hört mir ja nicht zu.", „Dann musst du ihm zuhören.", Artemis stand auf und hielt mir die Hand hin, mit der sie mich hochzog.
„Da vorne ist Annabeth. Ich nehme an, Percy ist zurück.", Ruckartig drehte ich den Kopf und entdeckte tatsächlich Percy's Freundin. Sie unterhielt sich mit Chiron auf der Veranda nur ein paar Meter von uns entfernt. Ich sagte Artemis noch Danke und machte mich dann auf den Weg zur Poseidon - Hütte.

Percy war nicht dort. Ich hätte gedacht, er würde nach seiner Ankunft erst hierher kommen, aber da hatte ich mich wohl geirrt. Oder er wollte mir möglichst lange aus dem Weg gehen. Der geheime Strand kam es mir plötzlich in den Sinn. Schnell rannte ich raus an den Hütten vorbei, über den Volleyballplatz und hielt bei den Ställen.
Wieso hatte ich plötzlich das Gefühl, Percy würde hier sein? Ich trat ein und wurde gleich von dem typischen Pferdegeruch begrüßt. Statt Pferden gab es hier jedoch Pegasi. Alle schneeweiß und wunderschön. Nur Blackjack stach hervor mit seinem pechschwarzen Fell. Percy stand vor ihm und fütterte ihn mit Kandiszucker, während er über seine Stirn strich. „Okay, okay, ich verspreche dir, beim nächsten Mal bringe ich dir Donuts mit, ja?!", murmelte der Dunkelhaarige, woraufhin der Pegasus schnaubte und den Kopf schüttelte, wie um zu sagen: Das will ich doch hoffen.
„Percy,", sagte ich und ging auf ihn zu bis ich hinter ihm stand. „Was willst du?", fragte er seufzend. „Reden. Das müssen wir dringend und das weißt du.", „Ich habe Stalldienst. Keine Zeit, Sorry.", Um seine Aussage zu bestätigen nahm Percy Kardätsche und Striegel und fuhr mit der Kardätsche über Blackjacks Fell. Nach jedem Bürstenstrich streifte er sie am Striegel ab und fuhr fort.
„Wenn du unbedingt reden willst, dann hier.", sagte Percy plötzlich überraschend, bevor ich einen neuen Versuch starten konnte mit ihm zu sprechen.
„Okay... Ich möchte wissen, warum du mich so hasst.", fing ich mit dem ersten Teil gleich an. Er schüttelte den Kopf, „Dass du das selbst nicht mal weißt, ist der erste Grund.", „Und der zweite?", Ich hob eine Augenbraue und ging ebenfalls langsam in die Box rein. Blackjack musterte mich, als wollte er sagen: Was machst du, Grünschnabel, denn jetzt hier?
Percy drehte sich zu mir um, ein wütendes Funkeln in den Augen, „Find es selbst raus. Schau doch mal tief in dich rein. Vielleicht entdeckst du ja irgendetwas, falls ihr Götter überhaupt ein Herz habt."
„Ich habe ein Herz, sonst würde ich mir keine Sorgen um dich machen und ich hätte keine Schuldgefühle wegen einer Sache, an die ich mich nicht einmal erinnere.", Ich erkannte Verwirrung in Percy's Gesicht und er legte Kardätsche und Striegel weg.
„Du ... du erinnerst dich wirklich nicht, oder?!", in seiner Stimme konnte man eine Mischung aus Wut und Schmerz erkennen, „Ich dachte, du hättest nur so getan."
Ich schüttelte den Kopf, es war die erste Chance, die ich hatte, mich Percy wieder anzunähern. „Nein, bei den Göttern! Percy, ich weiß nicht, was ich dir angetan habe, aber was immer es war, es tut mir leid und ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen."
Ich wollte noch weiter reden, aber Percy unterbrach mich, „Du hast mich angelogen. Ihr hättet uns von Anfang an sagen müssen, wer ihr seid. Und... ehrlich gesagt habe ich kein Vertrauen mehr in dich. Ich habe dir Dinge erzählt, die Annabeth nicht mal wusste, obwohl ich sie liebe."
„Du liebst sie...", Bescheuert, ich weiß, aber das war das Einzige, was ich dazu sagte. „Ja, Dad,", er zog das Wort lang, „Ich liebe Annabeth und es ist mir egal, was du oder Athene sagt...", Er strich über Blackjack's Hals, verließ dann seine Box und trat nach draußen in die hitzige Sommerluft.
„Solange du mit ihr glücklich bist.", murmelte ich, doch Percy antwortete nicht. Er hatte die Augen geschlossen, die Hand auf den Bauch gelegt und atmete schwer. „Percy, alles in Ordnung?", ich legte ihm eine Hand auf den Rücken und musterte ihn besorgt. „Mein Bauch ...", keuchte er, „Er tut plötzlich so weh." Kaum hatte er das gesagt, breitete sich von meinem Magen aus ebenfalls ein stechender Schmerz aus.
„Was ist das denn?!", sagte ich unter Schmerzen. „Warum fragst du mich das?", zischte Percy wütend zurück. „Naja, ich dachte, das wäre irgendeine Halbgottsache.", ich verwendete diesmal den gleichen Ton wie er, denn die Schmerzen wurden immer schlimmer.
„Selbst wenn es das ist, ich weiß auch nicht Alles.".
Im selben Moment verschwamm plötzlich die Umgebung vor meinen Augen und wurde von Dunkelheit eingenommen...


Ja, ich überlasse dann mal euch die Vermutungen, was da jetzt gerade passiert ;)

Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen :))

Lg Laura :**




Out of Power, Out of ShowerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt