Hermes Point of View:
Beim Frühstück beobachtete ich interessiert die anderen Götter. Zeus und Poseidon saßen neben mir und unterhielten sich - ohne zu streiten! - mit Chris Rodriguez, dem Freund von Clarisse. „Wie hältst du es denn mit der aus?!", fragte Zeus ihn leise, woraufhin Poseidon ihn an den Hinterkopf schlug und mit einem bösen Blick bedacht wurde.
Schmunzelnd richtete ich meine Augen auf Athene's Tisch, die sich mit angeregt Annabeth und Malcolm unterhielt. Laaaaaangweilig...
An Ares' Tisch sah es schon interessanter aus, da zwei Jungs, Sherman und Mark, miteinander stritten. Heimlich nahm ich eine Tomate auf meinem Löffel und drehte es wie ein Katapult in seine Richtung. Ich schoss uuuuuuuuund ...... die Tomate zerplatzte an der Wange des Kriegsgottes.
„Meine Güte, das war geil!", lachte mein Sohn Connor, der Alles gesehen hatte, „Schau jetzt bloß nicht hin, sonst merken die, das wir es waren. ... Oh, vergiss es. Al gibt seinen Geschwistern gerade die Schuld und .... Boah, Travis, sieh dir das an. Der klatscht denen einen Pfannkuchen ins Gesicht!"
Sofort drehte ich mich um und musste mich zusammenreißen, um nicht los zu lachen. Die beiden Jungs zogen sich das Stück Teig aus dem Gesicht, jedoch blieb die Schokosoße kleben und sahen Ares sauer an. Poseidon hatte ebenfalls gemerkt, was passiert war und musste auch angestrengt sein Lachen zurückhalten. Grinsend schlugen wir ein.
Travis und Connor wechselten einen Blick, dann beugten sie sich zu uns Beiden vor. „Hey, wir planen heute mit ein paar anderen aus dem Camp einen Streich für Pollux aus der Dionysos - Hütte. Habt ihr Lust mitzumachen?"
Poseidon nickte und ich zuckte die Schultern: „Klar, warum nicht.", „Was habt ihr denn vor?", fragte Poseidon. Die Brüder machten geheimnisvolle Gesichter, „Das werdet ihr dann schon sehen.", „Und wer ist noch dabei?", flüsterte ich, damit uns niemand hörte. „Percy und Will Solace aus der Apollo - Hütte.", grinsten sie.
Ich warf Poseidon einen Blick zu. Das war die Gelegenheit, um sich mit Percy anzufreunden und etwas über den vergangenen Sommer herauszufinden. Den Grund, warum Percy seinem Vater offensichtlich nicht mehr vertraute.
Der Gott des Meeres erwiderte meinen Blick ernst und sah nachdenklich auf den Boden.
„Naja, wir treffen uns heute Nachmittag. Eine Stunde vor dem Abendessen. Bei Pollux' Hütte. Er ist um diese Zeit immer trainieren.", sagte Travis noch, dann standen er und Connor auf und verließen den Pavillon.
Poseidon Point of View:
Hermes hatte Recht. Es war die beste Chance, die ich kriegen konnte, um mit Percy zu reden. Eben jener kam jetzt auf mich zu.
„Hey, ich nehme mal an, dass du dir mit Will gestern noch eine Waffe ausgesucht hast?", Oh ja, gestern vor dem Abendessen bin ich tatsächlich noch in der Waffenkammer gewesen. Ich hatte auf Anhieb ein Schwert gefunden, das sich gut in meiner Hand anfühlte, nicht zu schwer und nicht zu leicht war.
„Ja, warum?", „Weil wir jetzt ein bisschen trainieren werden. Hast du vorher schon mal Kampfsport gemacht, oder so?", Wir gingen auf die Arena zu und kamen dabei an den Hütten vorbei, wo Athene gerade mit ein paar ihrer Kinder auf den See zulief.
Annabeth lächelte Percy an, bevor die Beiden sich sanft küssten. „Morgen Algenhirn. Gut geschlafen?", „Klar! Sehen wir uns nachher noch? Ich hab jetzt Schwertkampfstunde mit Pete, aber danach?", fragte Percy lächelnd. Ich verdrehte unauffällig die Augen und sah aus dem Augenwinkel, dass Athene es mir gleich machte.
„Ok, ich hole dich ab.", meinte Annabeth und umarmte ihn fest, bevor sie mit ihren Geschwistern abzog.
Percy warf mir einen entschuldigenden Blick zu, „Das ist meine Freundin, Annabeth. Wir haben uns letzter Zeit kaum getroffen, weil jeder von uns immer etwas vorhat. Aber gut, ich will dich jetzt auch nicht damit voll labern. Gehen wir."
Eine Viertelstunde später standen wir uns gegenüber, jeder ein Schwert in der Hand. Ich erkannte Anaklysmos, Springflut. Die schimmernde, doppelschneidige Klinge mit einem Leder umwickelten Griff und einem flachen mit Goldnägeln besetzten Heft.
„Cooles Schwert.", sagte ich. Percy lächelte wieder, „Danke, Geschenk von meinem Dad. Also... Irgendwelche Erfahrungen?", „Äh, auf einem Schulausflug durfte ich schon mal damit kämpfen. Ich glaube, ich war gar nicht so schlecht.", log ich.
„Gut, ok, damit lässt sich arbeiten. Wir lernen trotzdem erst mal die Grundschritte. Pass auf..."
Percy hob sein Schwert und ließ es nach unten sausen, „Schlagen,...", dann hob er es wieder an und trat einen Schritt seitwärts mit erhobenem Arm, „Stechen." Er richtete sich wieder normal auf und erklärte: „Das sind die grundlegenden Bewegungen. Das Wichtigste ist, dass du die Körperspannung hältst, sonst kann dich dein Gegner ganz leicht ins Wanken bringen und du bist tot, bevor du überhaupt merkst, wie dir geschieht. Probiere es mal."
Ich tat, was er sagte, merkte, wie er beim Stechen meinen hinteren Arm weiter hoch drückte, „Deine Arme müssen beide oben sein und eine Linie bilden und gehe mehr in die Knie, dann gewinnst du mehr an Stabilität." Ich war stark eingerostet, in den letzten Jahren hatte ich ja auch nicht wirklich einen Grund gehabt wieder zu trainieren, aber das mein Sohn sogar besser war als ich, das war mehr als demütigend.
Die anderen Götter waren zudem auch in die Arena gekommen und grinsten. Vor allem Ares war der Spott anzusehen.
Nach einer halben Stunde zeigte Percy mir die erste Technik. „Es nennt sich Ochs.", erklärte er, „Ein Schwertstreich, der von schräg oben auf die gegenüberliegende, untere Seite geführt wird. Er zielt auf das Schlüsselbein und hat eine Austrittsstelle bei der gegenüberliegenden untersten Rippe. Hebe dein Schwer schräg über den Kopf.", Percy eilte zu mir und führte meine Hand ein bisschen weiter zurück. „Du darfst das Schwert nicht zu weit nach hinten fallen lassen, sonst nimmst du dir selbst den ganzen Schwung aus dem Schlag. Dann kannst du zuschlagen."
Wir trainierten noch drei weitere Stunden bis ich Schweiß gebadet war und Percy noch nicht einmal annähernd aus der Puste war. Man musste aber auch dazu sagen, dass er das jeden Tag machte.
„Percy!", rief auf einmal eine männliche Stimme vom Eingang aus. Mein Sohn drehte sich breit grinsend um. „Verdammt! Du hast gar nicht gesagt, dass du kommen wolltest."
Ein blonder Junge mit strahlend blauen Augen schlug bei Percy ein. „Sollte ne Überraschung für Piper werden. Und ich war ja auch lange nicht mehr hier." „Leute,", sagte Percy zu mir und den anderen Göttern, „Das ist Jason Grace. Sohn des Jupiter und Pipers Freund. Er lebt mal hier und mal im römischen Camp. Er ist einer der sieben Halbgötter, die Gaia besiegt haben. Wie geht es eigentlich Hazel und Frank, wo wir gerade beim Thema sind?" Er winkte uns kurz zu und ging dann gemächlichen Schrittes mit dem Sohn meines Bruders aus der Arena.
„Er hat dich ganz schön fertig gemacht, Muschelbart.", sagte Apollo. „Er hat gute Techniken drauf und kann sie einwandfrei ausführen. Du bist eingerostet.", gab auch Athene ihren Senf dazu ab.
„Ach kommt schon! Ihr habt doch auch seit Jahrzehnten nicht mehr gekämpft. Euch wäre es nicht anders ergangen."
„Das reicht! Ich habe mir hier nicht die ganze Mühe gemacht uns zusammenzutrommeln, damit ihr euch streitet! Wir sind hier um unsere Familie kennenzulernen.", schrie Hera dazwischen. Hephaistos grunzte höhnisch: „Weil du dich damit ja so auskennst, was?"
„Zufälligerweise bin ich die Göttin der Ehe und der Familie."
„Und trotzdem hast du mich nach meiner Geburt vom Olymp geworfen!"
„Weil du hässlich warst!"
„Ich war noch ein Kind!"
„Schluss damit! Alle Beide!", schrie Aphrodite unerwartet, sodass jeder von uns zusammenzuckte, „Ich bin unendlich froh, was Hekate mit uns gemacht hat. Ich war meinen Söhnen und Töchtern noch nie so nahe. Wir sind mittlerweile gute Freunde und wenn ihr weiter so herumschreit, werden wir noch auffliegen. Hera hat uns gerufen, damit wir alle ein kurzes Zwischenfazit ziehen können, also seid endlich still!"
Verwundert starrten wir sie an, sagten jedoch nichts mehr. „Also fangen wir bei dir an Zeus. Was hast du über deine Kinder und generell herausgefunden?", übernahm sie die Führung.
Überfordert blinzelte dieser: „Ich, äh, naja, also Jason ist wohl nicht so begeistert von mir und Thalia ist sowieso mit den Jägerinnen unterwegs. Aber sie haben wohl Niko, Reyna und den Styr Hedge decken müssen zusammen mit den Amazonen, damit sie von dem Jäger Orion nicht getötet werden und die Athena Partenos heil ins Camp bringen konnten. Sonst wären wir von unserer Schizophrenie vermutlich nie geheilt worden."
Artemis schnaubte abwertend: „Orion, dieser Widerling.", „Poseidon hat Probleme mit Percy.", posaunte Hermes plötzlich heraus. Ungläubig sah ich ihn an, dann schlug ich ihn wütend auf den Hinterkopf.
Den Göttern entgleisten ihre Gesichtszüge. „Was? Aber ihr hattet doch die wenigsten Probleme.", jammerte Hera. Seufzend vergrub ich den Kopf in meinen Händen, „Ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist, aber er hasst mich für irgendetwas, was während dem Krieg gegen Gaia geschehen ist.", murmelte ich.
„Dann solltest du schleunigst herausfinden, was es ist. Die Sieben scheinen nämlich generell nicht gut auf ihre Elternteile ansprechbar zu sein", Hephaistos beugte sich vor, „Leo ist richtig sauer auf mich und ich habe aufgeschnappt, dass es bei Piper genauso ist."
Athene nickte langsam, „Wir müssen schnell handeln, ich ertrage die Blicke von Annabeth nicht mehr lange, wenn sie von mir redet. Es wird ernst. Das ist der Grund, warum die Nebengötter uns hergeschickt haben. Die Halbgötter haben ihnen viele Rechte gegeben und jetzt wollen sie ihnen etwas zurückgeben. Und zwar ihre Eltern. Machen wir das Beste draus."
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Out of Power, Out of Shower
Fiksi PenggemarVon Hekate in Halbgötter verwandelt stolpern die olympischen Götter ins Camp Half - Blood und stehen prompt ihren eigenen Kindern gegenüber. Von jetzt an müssen sie das Leben der Halbblute kennenlernen, Freundschaften schließen, Streiche spielen und...