Chapter Eight - Prophecy

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„Was war das?", fragte ich erschrocken, während Percy sofort aufgesprungen war und zum Eingang des Camps sah. Ich konnte Nichts erkennen, da es so dunkel war, dennoch hörte ich den quälenden Todesschrei eines Mädchens bis hierher.
Besorgt schüttelte Percy den Kopf: „Jedenfalls nichts Gutes...", Dann deutete er mir ihm zu folgen und, was ich auch tat. Alle Halbgötter waren versammelt. Chiron bat um Ruhe unter den aufgeregten Halbbluten und sagte dann: „Wir werden angegriffen. Ich weiß nicht, wer oder was es ist, aber es ist gefährlich und mächtig. Gebt auf euch Acht."
Alle blickten erwartungsvoll meinen Sohn an, erwarteten seine Anweisungen. „Holt eure Waffen! Verteidigen wir das Camp, unser Zuhause.", rief er und schon brüllten sie los. Das ... ist krass. Ein paar Worte und schon sind sie motiviert bis zum Geht nicht mehr. Percy drehte die Kappe von Springflut und schon blitzte wieder die bronzene Klinge hervor, mit ein paar Anderen, die ebenfalls schon bereit waren lief er den Half - Blood - Hill hoch.
Jason schloss zu mir auf, die anderen Götter im Schlepptau. „Chiron hat mich gebeten euch zu ihm ins Haupthaus zu bringen. Dieser Kampf ist Nichts für Neue, die noch nicht richtig kämpfen können." Hinter ihm wurde Ares rot vor Wut und auch die anderen Olympier wirkten nicht gerade begeistert.
Im Haupthaus waren schon ein paar von den neueren Halbgöttern versammelt. Neben dem Zentaur Chiron standen Dionysos, der uns einen belustigten Blick zuwarf, und ein rothaariges Mädchen mit Farbklecksen verschmierter Jeans. Rachel Elisabeth Dare, die Wirtin des delphischen Orakels. Sie sah mit leicht verzehrtem Gesicht zu uns herüber, als ob sie sich jeden Moment übergeben würde.
„Ähm, alles in Ordnung?", fragte Artemis das junge Mädchen. Alle im Raum drehten sich zum Rotschopf um und Erkenntnis lag in ihren Blicken. Sofort eilte Jason an ihre Seite, als ihre Aura auch schon grün aufleuchtete und sie Rauch spuckte:

Novi Heroes Initium de Certaminem stant,
intercidunt per Iter in alium temporem.
In actuarium ad fontem potestatum,
Centrum nocitum apparet.
Urbs de tenebrae circumvelat,
Princeps makulus antiqui et delphorum Oraculi dolore imbuit.
Mors violens omnes rumpere imminet,
Certamen ei in summa inopia dejugat.

Dann brach Rachel zusammen, aber bevor sie auf dem Boden aufschlug, fing der Sohn des Jupiter sie auf und legte sie auf das Sofa direkt neben dem Eingang.
„Was war das denn?", rief der blonde Junge dann leise aus, „Seit wann verkündet das griechische Orakel lateinische Prophezeiungen?", „Jason,", sagte ein brünettes Mädchen, „Kannst du es übersetzen?" Er nickte. „Lou. Ja, ich denke schon. Äh... Neun Helden stehen am Anfang vom Streit."
Athene trat zwischen Zeus und Hephaistos hervor, „Dann brauchen wir ja nur darauf zu achten, wer miteinander streitet, oder." Dionysos schnaubte genervt, „Meine liebe Angie,", der Weingott zog den Namen unnatürlich lang in der Aussprache, „In diesem Camp bricht alle paar Minuten irgendwo ein Streit aus."
„Ich ignoriere jetzt einfach mal die Tatsache, dass ihr euch ihren Namen gemerkt habt.", murmelte Chiron aus irgendeinem Grund, „Angie, die Sache ist die: Unter den Göttern herrschen diverse Unstimmigkeiten und diese werden auch auf ihre Kinder übertragen. Nehmen wir als Beispiel Zeus und Poseidon. Die Beiden sind ständig in irgendwelche Streitigkeiten verwickelt. Bei den Göttern sind es aber meist nur Wortgefechte. Bei Halbgöttern kommt es fast immer zu tödliche Kämpfen. Thalia Grace und Percy Jackson haben sich anfangs fast gegenseitig umgebracht. Mittlerweile sind sie zwar die besten Freunde, aber sie hatten zu Beginn kein gutes Verhältnis zueinander. Was ich damit sagen will, ist: Im Camp gibt es keinen einzigen Tag ohne Streiche und Streits. Es ist unkontrollierbar und unvermeidbar."
Athene nickte gedankenverloren und bedeutete Jason weiter zu machen.
Er räusperte sich und übersetzte weiter:

„Unterbrochen durch die Reise in eine andere Zeit.
Auf der suche nach der Quelle der Nacht,
zeigt sich der Mittelpunkt der Macht.
Die Stadt Rom von Dunkelheit umhüllt,
Prinz des alten, delphischen Orakels von Schmerz erfüllt.
Gewaltsamer Tod Alles zu brechen droht,
ein Streit sie wieder entzweit in größter Not."

Ich war zwar kein Experte für Weissagungen, aber vor allem die letzten drei Zeilen klangen gar nicht gut. Der Prinz des delphischen Orakels war ja wohl 100%ig ein Kind von Apollo.
„Ich werde mich nachher mit den Hüttenältesten beraten, doch jetzt ist wohl nicht der richtige Zeitpunkt.", verkündete Chiron, nachdem er durch einen weiteren Schrei, der von draußen kam, zusammen gezuckt war.
Alle sahen besorgt nach draußen, nicht wissend, was los war, was uns angriff...

Zur selben Zeit:

Percy Point of View:

Mit geweiteten Augen starrte ich den toten Körper von Lacy Roberts, Tochter der Aphrodite, an. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte den Blick nicht von ihrem Blut überströmten Körper abwenden.
„Wer macht so was?!", fragte Piper, die weinend neben der Leiche ihrer Halbschwester kniete. „Ich werde jetzt einfach mal wage raten,", meinte Butch, der Sohn der Iris, „Wie wäre es mit der blutrünstigen Lady da oben?" Die Köpfe aller Halbgötter drehten sich in Richtung von Thalias Fichte.
Dort oben stand eine Frau. Sie sah aus, wie eins der allseits beliebten Cheerleadermädchen an der High School, mit denen einfach jeder Footballer ausgehen will, der Streber nachschauten und wegen der sich Mädchen vor Eifersucht den Mund fusselig redeten. Schwarze Haare, tiefrote Lippen, dünnes Gesicht mit schwarzen Augen und langen, sinnlichen Wimpern. Ihr schwarzes Kleid stand in Flammen, als Peleus, der Drache, versuchte sie von der Grenze fern zu halten, aber es verbrannte nicht. Sie könnte eine echte Schönheit sein, wäre da nicht das viele Blut, das überall an ihr klebte. Teilweise war es schon so alt, dass es als dicke Kruste von ihrer blassen Haut abblätterte. Und es war definitiv nicht ihr eigenes Blut...
Ich sah Annabeth fragend an, in der Hoffnung, sie hätte eine Idee, wer es war, aber sie schüttelte nur den Kopf. Entschlossen rannte ich mit ein paar von den Anderen den Hügel hinauf, wo die Frau uns schon erwartete. Jake Mason, der neben mir stand, schrie auf einmal auf und ging in die Knie. Überrascht und ungläubig verfolgten wir jede seiner Bewegungen. Aus einer Wunde an seinem Oberschenkel floss das Blut in Strömen, was nur bedeuten konnte, dass der Schnitt sehr tief sein musste.
Aber wie war das passiert? Wir standen alle dicht beieinander, als er getroffen wurde. Entweder konnte diese nette Dame uns per Gedanken aufschlitzen oder wir hatten es mit einem unbekannten Gegner zu tun. Ich persönlich wusste ja nicht, was in diesem Fall besser und was schlechter war... Ohne die Schwarzhaarige aus den Augen zu lassen nahm ich eine Jacke von Leo entgegen mit der ich einen Druckverband um Jakes Oberschenkel festband, damit er nicht zu viel Blut verlor.
Besorgt musterte ich sein blasses Gesicht und flüsterte: „Es ist gleich vorbei, versprochen.", Obwohl wir eigentlich jeden brauchten, den wir kriegen konnten, bedeutete ich Zweien der Apolloleute, Kayla und Austin, den verletzten Jungen zurück ins Camp zu bringen. Jake war mein Freund und ich wollte nicht, dass er an einer Verblutung starb, wenn ich etwas hätte tun können.
„Percy Jackson, welch Freude, dich endlich kennenzulernen. Ich weiß nicht, ob du von mir gehört hast, aber du bist meiner Mutter bereits begegnet.", meinte die Frau. „Bin ich das?", fragte ich mit unterdrückter Wut, „Wenn sie genauso ist, wie ihr, dann war sie jedenfalls meine Feindin.", Sie schnaubte, „Ihr habt sie ausgetrickst, mein Lieber. Meine Mutter ist Nyx, die Göttin der Nacht."
Sie zeigte mir ihre strahlend weißen Zähne, als ihre Gestalt plötzlich ein wenig anfing zu flackern. Ihre Augen waren blutrot, ihr Körper ein Skelett, in eine schwarze Robe gehüllt. Es war so schnell wieder vorbei, dass ich dachte, ich hätte es mir eingebildet, aber Annabeth, die meinen Arm packte, wirkte auch ziemlich verstört.
„Percy, das ist Ker, die Göttin des gewaltsamen Todes. Wer durch ihre Hand stirbt, kommt nicht in die Unterwelt, sondern wird ihr Sklave. Sie werden die Keren genannt und sind nur für Leute sichtbar, die kurz vor dem Tod stehen. Sie waren es, die Jake verletzt und Lacy getötet haben."
Ker stieß ein grausiges Lachen aus, „Lacy selbst hat Jake verwundet, Tochter der Athene. Dieses süße, kleine, blonde Mädchen ist jetzt wohl meine, wie du es ausdrückst, Sklavin. Und das werdet ihr bald Alle sein."
Wütend über das, was sie Lacy angetan hatte, hob ich Springflut, „Das werden wir ja gleich sehen."

Poseidon Point of View:

Erschrocken zuckten wir zusammen, als die Tür des Haupthauses aufschwang und zwei Halbgötter, die einen Jungen stützten, hereinstürmten. „Chiron, Jake ist schwer verletzt. Er braucht Hilfe!" Hephaistos rannte auf seinen Sohn zu und half dabei, ihn auf das zweite Sofa zu legen. „Wir brauchen Nektar und Ambrosia.", rief der Junge, der Jake hereingetragen hatte. Anscheinend war er Apollos Sohn, denn er legte seine Hand auf das verletzte Bein und murmelte eine Hymne an seinen Vater. Chiron versuchte sich an seinen Heilkräften und kurz darauf öffnete der Braunhaarige stöhnend seine Augen.
„Was ist passiert?", fragte er benommen. Alle Blicke richteten sich auf die Apollokinder. „Kayla, Austin, was geschieht da draußen?"
„Wir haben Lacy gefunden,", erzählte Kayla, „Sie ... sie wurde auf kaltblütige Weise umgebracht.", Aus dem Augenwinkel sah ich Aphrodite zusammenzucken, „Wir sind mit Percy zu dieser Frau oben am Half - Blood - Hill gerannt. Sie sah ... grausig aus. Jake ist mit einem Mal zusammengebrochen, obwohl sie nicht in der Nähe war. Percy hat einen Druckverband angelegt und uns zu euch zurückgeschickt. Wir haben keine Ahnung, was da passiert ist."
Voller Sorge um Percy sah ich aus dem Fenster, doch wegen der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Mittlerweile waren Kampfgeräusche zu hören, was es nicht gerade besser machte. „Bleib am Leben, Percy.", war mein einziger Gedanke, den ich klar fassen konnte...



Hey, tut mir leid, ich glaube, ich habe den zweiten Teil des 8. Kapitels vor dem ersten Teil gepostet. Tut mir leid. Dafür kommt jetzt auch gleich Kapitel 9 mit. :))

Lg Laura :**


Out of Power, Out of ShowerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt