Percy Point of View:
Unauffällig musterte ich meinen Mitbewohner, der sich mit Malcolm und Jake am See unterhielt. Wie sollte ich denn jetzt auf ihn reagieren? Ich wusste, dass er vor jedem hier verbarg, wer er wirklich war, aber ich musste es irgendwie herausfinden.
Pete verabschiedete sich von den beiden Jungs und kam nun auf mich zu. „Wie war die Versammlung?" Ich griff mir aus Gewohnheit an den Hals, aber da war ja nichts. Ein komisches Gefühl machte sich wieder in meinem Magen breit. Jede Tonperle symbolisierte ein Jahr, das ich überlebt hatte. Jetzt, nachdem die Kette weg war, fühlte ich mich unvollständig.
„Naja, geht so.", „Worum ging es denn?", fragte er. Ich warf ihm einen Seitenblick zu. Falls er dies bemerkte, sagte er nichts dazu. „Nur um die Prophezeiung. Nichts interessantes. Es sind nur Vermutungen, die in den Raum geworfen werden. Man kann diese Zeilen nicht deuten."
Pete wollte etwas sagen, aber in diesem Moment fingen Alle in unserer Umgebung an zu lachen. Verwirrt drehten wir uns um und erblickten ein hübsches Mädchen, das ... normalerweise blond war. Ups, sie war wohl das Opfer von Leo, denn ihre Haare waren giftgrün gefärbt, nur ein paar Spitzen waren noch von ihrer Haarfarbe zu sehen.
„April (Aphrodite)?!!", fragte Pete ungläubig, während ich eiskalt losprustete. „Schau nicht so blöd!", rief sie ihm wütend zu. Ihre Wangen zierte ein leichter Rosaschimmer und sie versuchte begleitet von Lachern eilig in die Aphrodite - Hütte zu kommen. Leo kam um die Ecke und blieb erschrocken stehen, als er April sah.
Diese rannte wütend auf ihn zu und schubste ihn, „Du! Das wirst du noch bereuen, das verspreche ich dir!!" Dann setzte sie ihren Weg schleunigst wieder fort.
Ich hielt dem Sohn des Hephaistos die Hand hin und er schlug grinsend ein. „Nicht schlecht, Valdez! Nicht dein Bester, aber nicht schlecht.", sagte ich. „Meinst du, beim nächsten Mal sollte ich lieber blau ausprobieren?", fragte er scheinheilig, „Vielleicht steht ihr das besser."
„Violett.", mischte sich Pete ein. „Glaub mir, April hasst diese Farbe."
Ein böses Grinsen machte sich auf Leo's Gesicht breit. Das verhieß wohl nichts Gutes... „Gehen wir? Das Lagerfeuer fängt gleich an.", fragte Pete. Zu dritt machten wir uns dann auch auf den Weg.
„Irgendetwas Neues?", fragte ich Annabeth, nachdem wir uns gesetzt hatten und ich sie an mich zog, sodass sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegen konnte. „Nein. Angie verhält sich ganz normal. Wenn sie wirklich keine ... Halbgöttin ist, dann verbirgt sie es sehr gut. Was ist mit Pete?"
Ich zuckte die Schultern, „Ich weiß nicht... Das Einzige, was mir auffällt, ist, dass er sich nicht wie ein typisches Hermeskind verhält. Die Meisten sind auf Klauen und Streiche spielen ausgelegt. Er nicht. Ich habe die ganzen Tage nicht drauf geachtet, aber seit der Versammlung... Es ist anders.", Annabeth verbarg ihr Gesicht an meiner Brust und nuschelte: „Vielleicht hatte Jason Recht..."
Wir wurden unterbrochen, als Chiron um Ruhe bat. Rechts neben ihm stand wieder Mr D, der Antoine (Apollo) einen hämischen Blick zuwarf... Hier war eindeutig was faul. Mr D war immer gelangweilt. Wirklich IMMER!!! Seine Reaktion verdeutlichte das Alles nur umso mehr. Die Camper waren nicht das, was sie vorgaben zu sein.
Links neben dem Zentaur entdeckte ich jedoch jemand Anderes. Grover. Er schenkte mir ein schiefes Grinsen, das ich einfach erwidern musste.
„Halbgötter! Es ist wichtig, dass ihr mir jetzt sehr genau zuhört.", rief Chiron, „Aufgrund neuster Ereignisse wird über das gesamte Camp Half - Blood eine Ausgangssperre verhängt. Dies gilt auch für das römische Camp Jupiter. Keinem Halbblut ist es gestattet die Grenze zu überschreiten."
Tumult brach aus. Verwirrt sahen Annabeth und ich uns an. Nur wegen einer Prophezeiung würde er sowas niemals tun. Nicht mal während der beiden Kriege hatte Chiron das je getan. Alle schrien durcheinander, welche Ursache es haben könnte und für wie lange diese Verordnung galt. Leo und Pete beugten sich zu uns rüber, „Passiert wohl nicht sehr oft, oder?", meinte der Feuerjunge. „Das ist noch nie passiert, Leo.", sagte Annabeth, „Ich lebe schon über die Hälfte meines gesamten Lebens in diesem Camp und noch nie ist etwas dieser Art geschehen.", „Aber dann muss es doch einen Grund dafür geben.", meinte Pete. Ich nickte nur, als Chiron wieder Alle zur Ruhe bat.
„Grover, Hedge und einige andere Satyrn haben bemerkt, dass die Monster sich von einem Tag auf den Anderen viel aggressiver verhalten. In Camp Jupiter gab es schon einige Verluste.", Hier musterte er er Jason traurig, „Dakota ist einer von ihnen." Jason wich alle Farbe aus dem Gesicht, aber der Zentaur musste weiter reden, weil die Lautstärke abermals anstieg: „Es wird für einen unbestimmten Zeitraum so bleiben. Solange bis sich die Lage wieder beruhigt und wir Hilfe bekommen."
Clarisse sprang auf, das Gesicht wütend verzogen: „Die Götter schalten schalten schon wieder auf Durchzug, nicht wahr? Sie ignorieren uns wie vor einem Jahr. Wir sehen ja, wie das geendet hat."
Poseidon Point of View:
Alles in mir zog sich schmerzvoll zusammen und ein kaltes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, als die Kriegstochter Percy einen langen Blick zuwarf, während sie sagte: „Sie interessieren sich nicht für uns. Stattdessen werfen die Götter uns Dinge an den Kopf, die nicht stimmen. Nicht im Geringsten..."
Mein Sohn senkte seinen Kopf und blinzelte ein paar Mal. Er sah wieder auf und diesmal waren seine Augen dunkel vor Zorn, seine Atmung ging schwerer. Dann sprang er auf, ließ somit die Halbgötter verstummen und verließ das Lagerfeuer. Annabeth's Blick zeigte Schock. Meine Reaktion... Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Ich fühlte mich, als hätte Zeus mich mit einem seiner Blitze getroffen.
Plötzlich ging mir etwas auf, was ich vorher entweder nicht wusste oder nicht wahr haben wollte: Percy hasste mich nicht, weil ich ihm nicht geholfen hatte, sondern weil ich selbst ihm etwas angetan hatte.
„Ich denke, wir sollten nun Alle ins Bett gehen.", meinte Chiron um von Percy abzulenken, „Es war heute ein bisschen viel auf einmal. Gute Nacht."
Langsam, aber stetig leerte sich der Platz. Die Flammen des Lagerfeuers waren zum Schluss hin so klein und schwarz, dass ich nicht glaubte, man hätte es noch entfachen können. Übrig blieben nur noch wir Götter.
„Was sollen wir denn jetzt tun?", fragte Demeter bedrückt, „Irgendetwas passiert hier, worüber wir keine Kontrolle haben. Wir wissen nicht mal, was es ist.",
Aus der Nische eines grauen Steines trat eine Frau hervor. Sie trug ein silbernes Kleid und in ihre blonden Haare waren silberne Strähnen zu erkennen, die im Mondlicht funkelten. „Hekate!", rief Artemis.
„Denkt ihr denn eure Kinder wissen es?", Ihre glockenhelle Stimme hallte über den Platz, „Bei jedem Auftrag, auf den ihr sie geschickt habt, wussten sie auch nie, was vor sich ging. Das ist eure nächste Lektion, Olympier. Übt euch in Geduld, so wie das Alle hier machen.", Zeus erhob sich. „Ich verlange, dass du uns sofort wieder in Götter verwandelst, Hekate, sonst...-", „Deine Meinung zählt hier Nichts. Als Gott magst du ja König sein, aber momentan sitze ich am längeren Hebel."
Wir wussten Alle nicht, was wir sagen sollten. Eine unheimliche Stille lag über uns.
„Sehen wir uns doch mal euren Fortschritt an.", lächelte Hekate ohne jegliches Mitgefühl und ließ eine Liste vor ihr in der Luft erscheinen. „Zeus... Ah da! Naja, du machst ja nicht wirkliche Fortschritte. Was war auch Anderes zu erwarten. Sie kritzelte etwas auf dem Blatt herum und wandte sich an den Nächsten, Apollo. „Schön zu sehen, dass du dich hier langsam einfindest, Sonnenschein. Artemis... Bei dir hätte ich eigentlich eine Ausnahme machen können und deine göttlichen Kräfte dein Eigentum lassen sollen. Hervorragende Ergebnisse...
Hephaistos... Naja, könnte schlechter sein, aber auch besser. Unterhalte dich doch mal mit den Leuten und baue nicht nur in der Werkstatt rum." Aufgeregt warf dieser die Arme in die Luft, „Ich kann nun mal nicht mit organischen Lebensformen. Das ist schon seit Jahrtausenden so."
Hekate ignorierte ihn und machte einfach weiter: „Demeter, sehr gute Arbeit. Die neuen Pflanzen, die du mit Katie und Miranda gepflanzt hast, sind übrigens wunderschön. Ares... Mit deinen Mitbewohnern verstehst du dich sehr gut, nur mit den anderen Hütten mangelt es noch. Und Clarisse scheint dich nicht wirklich zu mögen. Biege das wieder hin.
Aphrodite. Dasselbe. Piper McLean ist nicht gut auf dich zu sprechen. Hera... Gute Familienzusammenführung zwischen Pollux und Mr D. Zumindest die Beiden haben es hinbekommen... Ausgerechnet... Athene, Annabeth mag dich auch nicht wirklich. Hast du schon herausgefunden, warum?"
Die Blondine mit den schlauen, grauen Augen senkte den Kopf, „Ich habe sie auf die Suche nach der Athena Partenos geschickt und gesagt, sie wäre nicht mehr meine Tochter. Sie wusste zwar es war wegen dem Kampf zwischen meiner römischen und griechischen Seite, aber... Ich kann einfach nicht glauben, dass ich mich durch die Schizophrenie nicht daran erinnere."
Hekate nickte mitfühlend, „Aber keine Sorge, hier gibt es jemanden, dessen Sohn noch schlechter auf ihn zu sprechen ist..." Oh nein, Percy...
„Hermes... Exzellente Arbeit. Du bist sehr beliebt. Mehr gibt es eigentlich nicht zu dir zu sagen... Poseidon... Relativ beliebt im Camp, aber... meine Güte! Percy scheint dich ja fast zu hassen.", Ein paar der Götter hoben zweifelnd die Augenbrauen, „Tschuldige, dass ich mich jetzt einmische, aber...", Artemis sah zwischen uns beiden hin und her, „Ich dachte Poseidon und Percy hätten im Vergleich zu allen anderen noch ein gutes Verhältnis zueinander. So schien es zumindest nach dem Krieg gegen Kronos."
„Das ist es ja.", fuhr ich wütend dazwischen, „Ich weiß es nicht! Warum denkt ihr das überhaupt Alle? Der titanische Krieg ist seit 2 Jahren vorbei und ich selber habe Percy wahrscheinlich auch noch dazu gebracht mich zu hassen..." Totenstille. Jeder sah mich mit großen Augen an, bis Athene das Wort erhob: „Wieso denkst du das?"
„Eine Vermutung,", murmelte ich, „Vieles, was ich herausgefunden habe, spricht dafür.", Ich stand auf und lief gedankenverloren auf und ab. „Das ist deine Chance Alles wieder gut zu machen, Poseidon,", Diesmal klang Hekate's Stimme mitfühlend, „Vielleicht solltest du deinem Sohn nach seinem Abgang Gesellschaft leisten.", „Ich weiß doch nicht, wo er ist... Er ist nicht zu den Hütten gegangen."
„Percy ist an einem abgelegeneren Strand.", sagte sie, „Durch den Wald durch, links an Zeus' Faust vorbei und immer geradeaus. Er liebt diesen Ort und ich glaube, du wirst ihn auch mögen."
Ich nickte Allen nochmal zu, dann tat ich, was die Zauberin sagte und machte mich auf den Weg.
Im Wald war es stockdunkel. Da die Baumkronen so dicht waren, fiel kein einziger Mondstrahl auf die Erde und ich irrte erst mal umher bis zu Zeus' Faust. Ich stolperte ein paar Mal, konnte mich aber gerade noch so aufrecht halten. Es dauerte nicht einmal fünf Minuten und ich kam an einem weißen Sandstrand an.
Jetzt wusste ich, was Hekate meinte: Es war wunderschön hier. Das Meer wurde vom Mond angestrahlt, glitzerte und funkelte, während es an den Strand rauschte. Der Sand war so weich und angenehm, dass ich mich am Liebsten fallen lassen würde. Ein paar Meter weiter begannen zerklüftete Felsen aufzuragen.
Es ging ungefähr 30 Meter nach oben und an der Spitze saß Percy...
Hi, vielen Dank für alle Reviews!!! Leider schaffe ich es nicht immer, alle zu beantworten, deswegen fühlt euch alle angesprochen, ja :))
Lg Laura :**
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Out of Power, Out of Shower
FanfictionVon Hekate in Halbgötter verwandelt stolpern die olympischen Götter ins Camp Half - Blood und stehen prompt ihren eigenen Kindern gegenüber. Von jetzt an müssen sie das Leben der Halbblute kennenlernen, Freundschaften schließen, Streiche spielen und...