Chapter Seventeen - Rome

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Percy Point of View:

Noch bevor ich die Augen aufschlug, wusste ich bereits, dass ich nicht mehr in Camp Half – Blood war. Der Geruch, der durch die warme, drückende Luft weitergetragen wurde, war der ekelhafteste, den ich je gerochen hatte. Es stank nach Abfällen und anderem widerlichem Zeug, das ich lieber nicht benennen wollte.
Ich öffnete meine Augen und bemerkte, dass ich in einer Gasse lag, neben mir mein Vater Poseidon, der bereits aufgestanden war und verwirrt die Stirn runzelte. „Was zum...", ich kam auf die Beine und sah mich um, „Wo sind wir?", „Ich hoffe, nicht dort, wo ich denke, dass wir sind.", murmelte Poseidon.
Schnell lief ich zum Ausgang der engen Straße und trat in die glühende Sommerhitze hinaus. „Oh, heiliger Hades!", fluchte er hinter mir. Vor uns erstreckte sich ein weiter Platz mit hunderten von kleinen Marktständen in allen Farben und Größen. Frauen in creme- und ockerfarbenen Stolen, die durch eine Art Strick unter der Brust festgebunden waren, eilten an uns vorbei mit handgewebten Körben. Manche mit, manche ohne Kinder.
Wenige Männer waren zu sehen, die aber alle Tuniken trugen. Ein Mann lief an uns vorbei, eine Toga über der Tunika und rümpfte die Nase bei unserem Anblick. Ich sah an mir herunter. Ich hatte immer noch die kurze Hose, ein blaues T-Shirt an und Converse an.
„Oh Nein!", stöhnte Poseidon neben mir, „Wir sind im alten Rom...", Ich starrte ihn an, aber ich wusste mir selbst nicht mehr zu helfen, „Super. Welche Zeit?", Er zuckte die Schultern, „Keine Ahnung, ich bin nicht Athene."
Sofort musste ich an Annabeth denken. Würde ich sie überhaupt wiedersehen, wenn ich in einer anderen Zeit gefangen war? Doch plötzlich kam mir etwas in den Sinn...
„Die Prophezeiung,", sagte ich mit kalter Stimme. Immerhin war ich noch immer extrem wütend und verletzt, „Die hat doch irgendetwas von einer Zeitreise ins alte Rom gesagt."
„Neun Helden...", murmelte Poseidon nachdenklich, „Das heißt, hier müssen noch andere aus dem Camp sein. Wir wurden vermutlich in der ganzen Stadt verteilt."
„Rom ist groß.", gab ich zu Bedenken, „Wie sollen wir sie hier denn finden?", Apropos Rom, mit dieser Stadt hatte ich auch ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht. In zwei Jahrtausenden würde ich hier nämlich zusammen mit Annie in den Tartarus stürzen. Tolle Zukunft...
Meine größte Angst war, hier wieder an den Ort zu kommen, wo es passiert war. Die riesige Untergrundhöhle, in der sich Arachne versteckt hatte.
„Ganz einfach.", riss mein Vater mich aus meinen Gedanken, „Wir fragen nach. Hier wird ja wohl irgendjemand sein, der weitere sieben Jugendliche gesehen hat, die aussehen, wie wir."
„Für die sehen wir wahrscheinlich wie Trottel aus.", murmelte ich. „Du kannst ja gleich mal anfangen,", grinste Poseidon mich an. Ich zog eine Augenbraue hoch und warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Die Mädchen da vorne starren dich nämlich an, obwohl du deiner Meinung nach wie ein Trottel aussiehst. Ich bin mir sicher, sie würden sich freuen, dir zu helfen."
Ungläubig sah ich ihn an und vergaß sogar wütend auf ihn zu sein. Er sagte Nichts, sondern schob mich einfach vorwärts. Na schön, es brachte ja Nichts sich zu wehren.
Ich ging zu den vier Mädchen hinüber, die mir erwartungsvoll und ... Oh Götter, ich wollte es gar nicht aussprechen. Sie blickten mich mit solcher Gier an, dass ich schon fast Angst bekam. Die erste hatte blonde, lange Haare, die ihr glatt über die Schultern fielen und trug eine blütenweiße Stola, wie auch die Anderen Drei. Ein kunstvoll verzierter Strick war unterhalb ihrer Brust festgebunden, ebenfalls wie bei den Anderen. Sie trugen Alle schmuckvolle Halsketten, die richtig schwer aussahen. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Kilos die wogen.
Die Zweite hatte dunkelbraune, gelockte Haare, die Dritte hellbraune, kunstvoll hochgesteckte und die Vierte im Bunde hatte ihre roten Haare zu einem Zopf geflochten und mit Blumen verschönert. Sie war die Einzige, die mich nur schüchtern anlächelte, weshalb sie die Einzige war, die mir sympathisch war.
Ich wollte schon anfangen auf Englisch los zu reden, als mir etwas einfiel: Verdammt! Die Leute hier sprachen doch Alle Latein!
Echt, jetzt bin ich wirklich froh, dass ich im Römercamp war, denn seitdem konnte ich fließend lateinisch sprechen, genau wie altgriechisch. Langsam entwickelte ich mich zum totalen Sprachenkünstler.
Entschuldigt. Darf ich euch etwas fragen?", Bei den Göttern, war ich jetzt stolz auf mich. Die Blonde warf mir einen lasziven Blick zu, „Alles, was ihr wollt, schöner Mann." Augenblicklich spürte ich, wie ich rot wurde. Warum hatte ich nicht Poseidon geschickt?! Der hatte doch viel mehr Erfahrung mit Frauen, als ich... Okay, wenn man von Medusa mal absah...
Ich suche ein paar Freunde von mir. Sie ... sind eigentlich genauso wie ich gekleidet.", sagte ich und stellte mich aufrechter hin. Die Mädchen wirkten Alle etwas enttäuscht. Die mit dem Zopf fragte schüchtern: „Was ist das denn für Kleidung? So etwas habe ich noch nie gesehen. Die ist nicht gewöhnlich.. Wer seid ihr?"
Oh je, Ausrede, Jackson, lass dir was einfallen. „Wir äh, ja also...", stammelte ich, dann bekam ich einen Geistesblitz, „Wir sind vom Theater. Wir, wir werden bald im Kolosseum einen Auftritt haben.", „Oh, wie interessant.", lächelte die Zweite, „Wir werden kommen. Es ist morgen, oder? Wir werden euch zujubeln, Adonis.", Ehrlich ich konnte nicht mehr! Welcher Gott auch immer für peinliche Situationen verantwortlich ist, er soll verflucht sein. Ich würde ihn finden und mich rächen!
Wunderbar. Ich würde mich freuen.", ich lächelte so charmant ich konnte, „Aber vorher muss ich noch meine Freunde finden. Sonst wird es keinen Auftritt geben."
Ich habe zwei junge Männer auf dem Weg hierher gesehen. An der Basilika Julia.", sagte die Schüchterne hilfsbereit.
Vielen Dank! Ihr habt mir wirklich geholfen.", seufzte ich erleichtert. Die Dritte der Mädchen warf mir abermals einen lustvollen Blick zu, bei dem ich vor Scham fast die Decke hochging, „Mein Name ist übrigens Cornelia, und das sind Leticia,", sie zeigte auf die Blonde, „Julia,", die zweite, „und Livia." Die Schüchterne.
Möglichst schnell bedankte und verabschiedete ich mich und ging zu Poseidon zurück, der bei meinem gequälten Gesicht anfing zu lachen. Ich konnte nicht anders, als auch ein bisschen zu lächeln, gleichzeitig aber wurde ich rot.
„Wie viel hast du gehört?", „Oh gehört habe ich Alles, aber keine Sorge, ich habe Nichts verstanden.", Ich atmete erleichtert aus.
„Außer ein Wort. Und zwar Adonis. Und da wusste ich so ungefähr, was sie zu dir gesagt haben.", ich klatschte meine Hand gegen meine Stirn und schüttelte den Kopf.
„Aber jetzt mal ernsthaft.", meinte Poseidon, „Seit wann kannst du fließend Latein? Ich weiß, Griechen fällt es ein wenig leichter die Sprache zu lernen, aber trotzdem dauert es normalerweise Jahre bis man sie beherrscht. Und ich glaube nicht, dass du die letzten Jahre jeden Tag Vokabeln gelernt hast."
Froh, vom vorigen Thema wegzukommen, antwortete ich: „Seit ich in Camp Jupiter war. Keine Ahnung, wieso, aber ich kann es halt.", „Interessant... und in dieser Zeit wirklich praktisch.", grinste er.
Wieder erwiderte ich es nur halb. „Wir müssen zur Basilika Julia. Livia hat da zwei Männer gesehen, die wie wir angezogen sind.", „Na dann los.", nickte mein Vater.

Es war komisch, dass ich mich mit Poseidon gerade ziemlich gut verstanden hatte. Vielleicht war es die neue Situation oder so, aber tief in mir drin spürte ich immer noch den angestauten Zorn und die Trauer, den Hass...
Ich war nur der Meinung, dass das wohl der blödeste Zeitpunkt für einen Streit war, also hielt ich meine Klappe. Poseidon schien sich immer noch ein wenig in Rom auszukennen, denn er leitete uns ohne Umwege zu der großen Halle.
Ich entdeckte sofort die zwei Gestalten im kühlen Schatten des Steingebäudes: Mein bester Freund Travis und sein Vater Hermes...
„Den Göttern sei Dank! Percy, ich hatte echt schon Angst, dass wir die Einzigen hier sind.", strahlte der Lockenkopf erleichtert. Hermes wirkte ein wenig genervt. Ich vermutete, er hatte sich mit seinem Sohn unterhalten und vielleicht sogar ausgesprochen, als wir aufgetaucht sind und sie gestört hatten, „Es sind noch fünf Andere hier irgendwo. Und die müssen wir finden.", erklärte ich.
„Alles klar, kein Problem.", Travis Lache war ansteckend, „Jetzt sind wir ja zu viert, also haben wir eine größere Chance, sie zu finden."

Hey,

Nur so als Info: Das, was kursiv geschrieben ist, wird auf Latein gesprochen ;)

Vielen Dank für eure ganzen Reviews!!! <3

Ganz liebe Grüße,

Laura :**

Out of Power, Out of ShowerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt