Prolog

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Ein Tag wie jeder andere. Ulmo, der Herr des Wassers und der König des Meeres, liebt es seine geliebte Frau beim Schlafen zu beobachten. Er streicht ihr langsam und zärtlich über die Wange und haucht einen sanften Kuss auf ihre glatte Stirn. Ein kleines Zucken ihrerseits, lässt den Mann schmunzeln. Schnurrend wie eine Katze schmiegt sich Ofelia an Ulmo und vergräbt ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Das Rauschen der Wellen dringt durch das Fenster ins Schlafzimmer und wenn man die Augen schließt, hört man den Wind, der den Geruch des Meeres mit sich trägt. „Guten Morgen. Bist du schon lange auf?", erklingt eine raue Frauenstimme. Ulmo zuckt leicht zusammen. „Wie geht es dir und dem Kleinen?", möchte er wissen, ohne ihre Frage zu beantworten. „Mir geht es hervorragend. Doch hör doch bitte endlich auf so zu tun als wäre es ein Junge. Ich spüre, dass es nicht so ist.", maßregelt die Brünette. „Ja ich weiß Geliebte. Du sprichst seit Tagen über nichts anderes mehr.", lacht der Herr des Wassers, was sich in ein kokettes Lächeln verwandelt, als er den runden Bauch erblickt. Bald würde es soweit sein.

Am Mittag sitzen die beiden am Strand und genießen die rhythmischen Wellen, die Ulmo mit seiner Kraft erschafft. Plötzlich stöhnt Ofelia auf und legt ihre Hände schützend auf den Bauch. Der Schmerz ist so schnell verschwunden, wie er auch gekommen ist, doch lange bleibt sie nicht verschont. „Ofelia, meine Liebe! Was ist los? Ist etwas mit dem Kind?", erkundigt sich der besorgte Vater. „Ulmo, ich glaube es ist so weit! Liebster bringe mich hinein und lass die Hebamme holen!", befiehlt sie ihrem Gatten. Ohne zu zögern greift er unter ihre Beine und trägt sie auf das erste Bett, das er finden kann. „Tuviel! Das Kind kommt! Beeil dich und hol die Hebamme! Atme Ofelia, es wird aufhören.", versucht er seine Frau zu beruhigen, während das Hausmädchen nach draußen eilt. Stunden vergehen, bis Tuviel mit der Hebamme zurück ist. Die junge Elbin stürmt in das Zimmer mit Tüchern und heißem Wasser. Inzwischen nimmt man nur noch das schwere Atmen von Ofelia wahr. „Ist die Fruchtblase schon geplatzt?", möchte die Hebamme wissen. „Ja", sagt Ofelia mit zitternder Stimme. Die erfahrene Hebamme hebt ihren Rock an und versucht festzustellen, ob sie ihr Kind bereits gebären kann. „Herrin, hören Sie mir zu. Sie müssen jetzt mit ganzer Kraft pressen, das Köpfchen ist schon zu sehen!", weist die ältere Frau an. Ulmo umklammert unterstützend ihre Hand. „Es schmerzt so sehr! AHHH!!", schreit die werdende Mutter durch den Raum. Schweißperlen laufen ihre Schläfen hinab, während ihre Atmung ungleichmäßig ist. „Noch einmal pressen, dann können sie ihr Kind in die Arme schließen." Mit letzter Kraft, befolgt sie dem Befehl von der Hebamme und plötzlich vernehmen ihre Ohren das Schreien eines Kindes. "Es ist ein Mädchen mein Herr. Ihr habt eine Tochter!", verkündet die ältere Dame, welche das Kind in frische Tücher wickelt. Noch nie war Ulmo so erleichtert und glücklich. „Siehst du, ich habe es doch gesagt." Das kleine Bündel wird vorsichtig in die Arme der Mutter gelegt. „Sie ist wunderschön", flüstert Ulmo seiner erschöpften Frau zu und streichelt den Kopf seiner kleinen Tochter. „Sie hat deine Augen." ,sagt er zu seiner Gemahlin, welche ihn überglücklich anstrahlt. „Wie wollen wir sie nennen?", fragt er schließlich. „Chimärâ. Ihr Name soll Chimärâ sein.", entscheidet Ofelia mit Stolz. „So sei es Chimärâ, Tochter des Ulmo und der Zauberin Ofelia.", verkündet er. Dieses Kind macht ihre kleine Welt perfekt, doch soll dies nicht von langer Dauer sein.

Während Ulmo und Ofelia die Geburt ihrer Tochter feiern, beruft Manwë eine Versammlung ein. Die anderen Valar sehen in dem Kind kein Glück, sondern eine Bedrohung. Von Beginn an waren die mächtigen Wesen gegen die Verbindung von Ofelia und Ulmo, da sie eine einfache Zauberin ist und er eine Gottheit. Noch nie gab es eine solche Verbindung, geschweige denn ein Kind! Die Fragen über die Zukunft überschlagen sich. Wenn das Mädchen ihre Kraft nicht kontrollieren kann, wird sie das Gleichgewicht Mittelerdes zerstören. Alle außer Ulmo haben sich inzwischen eingefunden. „Wir müssen etwas gegen dieses Kind unternehmen, bevor es zu spät ist.", eröffnet Manwë die Besprechung und berichtet wie gefährlich es für alle werden würde, wenn das Kind nicht vernichtet wird. „Wir können es doch nicht einfach töten!", ruft Nienna schockiert und widersetzt sich der Meinung Manwës. „Sie lebt und wenn sie lernt, wie sie mit ihren Kräften umzugehen hat, wird sie sich anpassen. Da bin ich sicher." Nienna blickt verzweifelt in die Gesichter der anderen. Keiner scheint ihren Standpunkt zu teilen. „Nienna sei keine Närrin! Dieses Kind ist eine Gefahr. Jeder der mir zustimmt, erhebet jetzt die Hand.", beschließt Manwë. Jeder außer Nienna meldet sich und damit ist das Todesurteil des Kindes unterschrieben. Die Valar haben entschieden: Chimärâ muss sterben. „Morgen werden wir alles nötige in die Wege leiten.", befiehlt Manwë und entfernt sich als Erster von der Versammlung. Nienna kann dies jedoch nicht geschehen lasen. Es muss einen Weg geben, das Mädchen zu retten, selbst wenn sie dafür ihre engsten Vertrauten verraten muss. Unauffällig verlässt sie Valinor und macht sich auf den Weg, Ulmo und Ofelia die schreckliche Nachricht zu überbringen. Hektisch hämmert sie an die große Tür und ein verdutzter Ulmo öffnet diese. „Nienna was machst du hier?", fragt Ulmo alarmiert und bittet seine Freundin herein. „Ulmo mein Freund, ich wäre nicht hier, wenn es nicht absolut wichtig wäre." Nienna tritt in das Haus und wird in einen großen Salon geführt. Dort sitzt Ofelia mit einem kleinen Bündel im Arm. „Ofelia, Ulmo ihr müsst verschwinden. Manwë hat mit den anderen beschlossen das Kind zu töten, da sie nicht wissen was aus ihr werden wird. Sie haben Angst vor ihr Ulmo.", platzt Nienna mit der Tür ins Haus. Sie haben keine Zeit zu verlieren. Eindringlich sieht Nienna die beiden an. Die Eltern von Chimärâ tauschen verängstigte Blicke aus. „Das können sie doch nicht einfach machen.", stammelt die Zauberin und fährt sich über die Stirn. Ofelias Augen füllen sich mit Tränen und sie drückt ihr Kind beschützend an sich. „Wir werden das nicht zulassen!", spricht Ulmo wütend und zieht seine Geliebte nach oben, um sie nach draußen zu drängen. „Wir werden zu Galadriel gehen. Sie weiß sicher einen Rat.", teilt Ulmo den beiden Frauen mit. Nienna folgt ihnen gebannt. Mit der Kraft von Ulmo verlieren sie keine kostbare Zeit. In wenigen Stunden sind sie bei Galadriel, der Herrin des Lichts angekommen. „Ulmo, Nienna und Ofelia. Welcher Anlass führt euch zu mir?", fragt die blonde Schönheit. „Wir würden nicht kommen, wenn es nicht um Leben oder Tod gehen würde. Manwë will unsere Tochter hinrichten lassen, da sie keine Gefahr riskieren wollen.", berichtet der Valar, was Galadriel schockiert aufblicken lässt. Behutsam nähert sich die Herrin des Lichts dem kleinen Mädchen. „Dies ist also die Kleine. Wie ist ihr Name?", möchte sie wissen, während sie das schlafende Kind beobachtet. „Chimärâ.", erwidert Ofelia mit zitternder Stimme. Langsam streicht sie dem kleinen Mädchen über den Kopf und murmelt ein paar Worte. „Was sollen wir nun tun Galadriel? Sie kann nicht nach Valinor und in Mittelerde ist es auch zu gefährlich.", fragt Ulmo die Hochelbin. „Da hast du Recht. Sie muss wo anders hin, wo Manwë sie niemals finden wird. Es gibt eine andere Welt, dort kann ich sie hin schicken. Sobald die Zeit reif ist wird sie zurückkehren und wer weiß vielleicht brauchen wir sie in der Zukunft.", bietet Galadriel dem Ehepaar an. Ofelia schießen die Tränen in die Augen, denn sie kann den Gedanken nicht ertragen, dass ihre geliebte Tochter ohne sie aufwachsen wird. „Ist das der einzige Weg?" fragt Nienna, die das Leid der beiden nicht erträgt. „Ja, es tut mir leid. Wir müssen uns beeilen! Uns bleibt nicht mehr viel Zeit!" Die Elbin holt ein Stück Pergament hervor und schreibt dort ihren Namen nieder. Dies bindet Ulmo um Chimäras Handgelenk, damit die Menschen, die sie finden werden, wissen wie ihr Name ist. Währenddessen verabschieden sich die Eltern von ihrer kleinen Prinzessin, denn sie werden sie eine Ewigkeit nicht sehen. „Meine kleine Chimärâ, wir lieben dich vom ganzen Herzen und werden immer an dich denken. Vergiss nicht wer du bist! Du bist unsere Tochter und du wirst immer unsere Tochter sein, egal was passiert.", weint die Mutter. Ulmo und Ofelia küssen Chimärâ ein letztes Mal auf die Stirn und geben sie anschließend Galadriel. Sie können ihre Tränen nicht zurückhalten und so umarmen sie sich und realisieren, dass sie ihre Tochter das letzte Mal für eine lange Zeit berührt haben. Galadriel legt sie sanft auf einen kleinen Tisch und beginnt Verse in der alten Sprache zu murmeln. Dies wiederholt sie zweimal und dann geht alles ganz schnell. Ein Kreis bildet sich um Chimära und leuchtet weiß auf. Plötzlich ist sie weg und das für eine lange Zeit...

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Hey Leute!

Ich bin nerdygurl xD und das ist meine aller Este FF :D Ich hoffe sie hat euch bis jetzt gefallen :) Ich würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen. Ich werde weiter schreiben, nur um meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich bin ein großer Hobbit und Herr der Ringe Fan und liebe Mittelerde! Dies ist jetzt schon die Überarbeitung.

Wünsch euch noch einen schönen Abend/Tag oder Morgen was auch immer :DD

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt