Ich weiß nicht wie lange ich dort sitze. Die Zwerge sind schon wieder im Erebor und bereiten alles für die Beerdigung ihres verstorbenen Freundes vor. Ich spüre, dass jemand hinter mir steht und so stehe ich auf und drehe mich um. Bilbo starrt mich erleichtert an. „Ich habe überall nach Euch gesucht.", teilt er mir mit und schnauft aus. „Du hast mich gefunden. Was gibts?", frage ich ihn und versuche so normal wie möglich zu klingen. „Ich soll von Gandalf fragen, ob ihr uns bis nach Bruchtal begleiten wollt?" Heimat. Ich will zurück nach Hause, das steht fest. „Sehr gern Bilbo.", antworte ich ihm und erhebe mich vom kalten Boden. Zusammen gehen wir zurück zum Erebor. Dort packen wir all unsere Sachen zusammen und erhalten vereinzelt Geschenke der Zwerge. Ich ziehe mir endlich etwas Bequemes an und belade Nuin für die Abreise. Die Zwerge versammeln sich und wir verabschieden uns. Obwohl ich sie nicht so gut kenne, schmerzt der Abschied. Auch Bilbo fällt es nicht leicht seine Kameraden nach all der Zeit zu verlassen. Mit Tränen in den Augen, beobachte ich den rührenden Moment und begreife, wie sehr mich mein erstes Abenteuer geprägt hat.
Mit Gandalf und Bilbo reite ich zurück Richtung Bruchtal. Wir reden mal mehr mal weniger und zum Glück erwähnt niemand einen gewissen blonden Elben. Obwohl ich ihn in die hinterste Ecke meines Verstandes verbannt habe, muss ich trotzdem an ihn denken. Ich kann seinen Blick nicht vergessen. Seine Berührung spüre ich immer noch auf meiner Haut und wenn ich an den Kuss denke, kribbelt mein ganzer Körper. Jede Nacht sehe ich ihn vor mir und jeden Meter, den ich von ihm entfernt bin ist wie eine endlose Ewigkeit. Scheiße, hat es mich jetzt wirklich erwischt? Habe ich mich in jemanden verliebt der unerreichbar ist?
Die Rückreise verläuft sonst ohne Probleme und als wir einen Wald passieren, erkenne ich, dass Bruchtal nicht mehr fern ist. An der nächsten Kreuzung verabschiede ich mich von Gandalf und Bilbo. ,,Bilbo, wenn es in Ordnung ist, werde ich dich im Auenland besuchen kommen.", meine ich freundlich und mustere den Hobbit. ,,Sehr gern Chimärâ. Du bist immer willkommen.", erwidert er glücklich und strahlt mich mit seinen unverkennbaren Augen an. Mit einem Lächeln winke ich ihnen noch einmal zu und reite nach Hause. Ich spüre den Wind auf meiner Haut, ich fühle das Wasser um mich herum und da sehe ich es. Bruchtal. Nuin freut sich genau wie ich und wir passieren endlich das Tor. Die Wachen nehmen mir mein Pferd ab und bringen mein Gepäck in mein Zimmer. So schnell ich kann, suche ich nach Arwen und Herr Elrond. Wo können sie nur sein? Bestimmt sind sie im Rosengarten. Die Sehnsucht nach meiner Freundin ist groß und als ich sie im Garten sitzen sehe, muss ich nach ihr einfach rufen. ,,Arwen!" Sie dreht sich um und kommt auf mich zugerannt. Wir fallen uns wie kleine Mädchen in die Arme. „Chimärâ, ich habe es gehört. Smaug ist tot. Wie war deine Reise?", möchte sie wissen, während sie mich zu einer Bank zerrt. Ich erzähle ihr jede Kleinigkeit, auch das mit Legolas.Nachdem ich fertig bin mit meinem Bericht, starrt sie mich mit offenem Mund an. ,,Ich weiß, ich hab ganz schön was erlebt.", lache ich verlegen und reibe meine Schläfe. ,,Das kannst du laut sagen. Ich habe Legolas Grünblatt nur einmal getroffen, doch da machte er einen netten Eindruck. Es tut mir Leid, dass dir das widerfahren ist.", bekundet sie mir und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln. Vor lauter Glück falle ich ihr in die Arme und inhaliere ihren vertrauten Geruch. ,,Wie war es hier?", frage ich sie, um das Thema zu wechseln. ,,Vater, Saruman und Frau Galadriel haben Gandalf aus Dol Guldur gerettet. Er spricht mit mir nicht darüber. Ich glaube, ich bringe dich besser zu ihm." Es kommt mir vor, als wäre ich Jahre weg gewesen. Während wir laufen, unterhalten wir uns über ihre Zeit in Bruchtal. ,,Chimärâ, seit wann bist du wieder hier?", fragt mich Herr Elrond. Ich habe ihn gar nicht bemerkt. ,,Noch nicht lange mein Herr.", antworte ich höflich und verbeuge mich leicht. Arwen drückt mich ein letztes Mal und lässt uns anschließend allein. Auch ihm erzähle ich die letzten Eregnisse, die ich als wichtig für ihn empfinde. „Arwen hat erwähnt, ihr habt Gandalf mit Saruman und Frau Galadriel aus Dol Guldur gerettet. Bitte erzählt mir davon.", bitte ich ihn und setze zur Sicherheit meinen Hundeblick auf. Elrond atmtet tief durch und blickt direkt in meine braunen Knopfaugen. „Da du die Tochter des Ulmo bist, werde ich es dir berichten. Gandalf war in Dol Guldur, um den Nekromant aufzusuchen, jedoch stellte dieser sich als Sauron heraus. Er floh nach Mordor und wird dort seine Rückkehr planen. Es werden dunkle Zeiten auf uns zu kommen. Wir müssen bereit sein Chimärâ", vertraut er mir an. Ich schnappe nach Luft. Sauron. Dann war die Schlacht der fünf Heere erst der Anfang.
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Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)
FanfictionMittelerde, die Valar erschufen es mit all seinen Schönheiten und darin lebenden Kreaturen. Ulmo ist einer dieser Schöpfer, der Herr des Wassers. Er verliebte sich in die Zauberin Ofelia. Ihre Tochter Chimärâ wächst jedoch in einer kleinen Stadt in...