Kapitel 24: Die Schlacht um Minas Tirith

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___Chimärâs P.O.V_____

Ersetzen. Dieses Wort hallt immer noch in meinem Kopf. Wie entscheidet man, wer leben darf? Wie soll ich ohne ihn leben? Wie? Selbst im Tod wird er mir fehlen. Gandalf steht nach wie vor vor mir. Er rührt sich kein Stück, als hätte man auf die Pause Taste gedrückt. Warum nur musste ich damals die Zwerge begleiten?! Hätte ich ihn doch nie kennen gelernt. Halt, Stop! Was denke ich denn da. Er ist das Beste was mir je passiert ist. Ohne ihn wird meine Welt verblassen. Doch wenn er mich für immer verlässt, falle ich in das gleiche Loch. Ich will nur sein Bestes, auch wenn es heißt, dass ich kein Teil von seiner Zukunft sein werde. Dieser Gedanke, lässt mein Herz versteinern. Wie gern hätte ich unsere Zukunft erlebt. So ist es entschieden. Ich habe theoretisch viele Leben gelebt. Wenn er stirbt, werde ich mir das niemals verzeihen können. ,,Na komm meine Liebe. Wir werden einen Weg finden.", versucht Gandalf mich von meinem Vorhaben abzubringen. ,,Nein Gandalf, es gibt nur einen Weg. Er wird leben, Legolas wird leben. Auch wenn es mein eigenes Leben kostet." Sein Gesichtsausdruck sagt alles. Es braucht keine Worte. ,,Chimärâ...", fängt er an, doch wird er von mir unterbrochen. ,,Nein, bitte versuche es nicht mir auszureden. Ich weiß was ich tue, vertrau mir.", beschwichtige ich ihn. Liebevoll umarme ich den alten Mann. Er war mir so lange ein guter Freund, mein Lehrer und Vertrauter. Ich weiß, dass er nur das beste für mich will. Aber das wäre ohne Legolas niemals möglich.
Danach wende ich mich ab und verschwinde in den Stall. Wie lang ist es her, dass ich mit meinen Eltern gesprochen habe. Zu lang. Daraufhin suche ich mir eine Pfütze, oder einen Brunnen ganz egal. Vor mir ist ein Eimer gefüllt mit Wasser. ,,Mutter, Vater. Seid ihr da? Könnt ihr mich hören. Bitte...", flehe ich leise. Mir laufen Tränen übers Gesicht, welche in den Eimer tropfen. Mein geschluchzte schreckt ein Pferd auf, doch da unterbricht mich eine Stimme. ,,Nicht weinen meine tapfere Tochter." Vor lauter Glück sie zu sehen lache ich auf und umarme den Eimer. ,,Mutter, ich.... ich.. ich bin verzweifelt.", gestehe ich ihnen. ,,Gandalf hat uns schon über dein Vorhaben unterrichtet.", teilt mir mein Vater mit und nimmt meine Mutter in den Arm. ,,Wir werden nicht zulassen, dass du dein Leben für einen Elben aufgibst. Dein Leben ist viel zu kostbar, meine Tochter. Du wirst den Spruch nicht anwenden!", bestimmt er herrisch. Wütend ziehe ich die Augenbrauen zusammen. „Das könnt ihr nicht von mir verlangen. Ich liebe ihn. Ohne ihn macht mein Leben keinen Sinn. Mutter hat dich auch nicht verlassen als es schwierig wurde! Ich will auch diese Liebe erfahren wie ihr es durftet.", weine ich leise. Meine Tränen bilden eine Flut, die über mein komplettes Gesicht zieht. ,,Doch wenn du stirbst, dann verliert nicht nur er dich, sondern auch wir. Wir wollen unsere Tochter nicht sterben sehen. Mein Herz könnte es nicht ertragen. Wir haben dich noch nie umarmt. Ich, deine eigene Mutter, konnte dir nie die Liebe schenken, die du verdient hast. Ich will dich nicht verlieren. Es tut mir so, so sehr leid, dass ich dir falsche Informationen gegeben habe. Bitte Chimärâ, bitte wir lieben dich so sehr." Das weinen meiner Mutter, verschlimmert meins. ,,Mama, ich liebe euch auch. Wie gern hätte ich euch einmal persönlich getroffen, euch umarmt, oder euch einfach etwas von meinem Tag erzählt. Wieso nur kann ich nicht zu euch? Warum, warum?!", schluchze ich. Die Verzweiflung in meiner Stimme ist nicht zu überhören. Ich schniefe, ich weine. ,,Wenn du kommen würdest, könntest du nie mehr zurück.", haucht meine Mutter mit heiserer Stimme. Selbst mein Vater kämpft mit den Tränen. Plötzlich stößt ein Pferd, das gerade vorbei läuft, den Eimer um. Das Wasser verteilt sich und das Gesicht meiner Eltern verschwindet. ,,Nein, Mama! Papa! Ich liebe euch!", stammle ich aufgelöst, aber sie sind weg. Nun sitze ich weinend auf dem Boden. Die Tränen brennen wie Feuer und mein Herz zersplittert. Ich schreie vor Wut, vor Trauer, vor Angst. Die Arme schlinge ich um meinen Oberkörper und wiege mich hin und her. Noch nie fühlte ich diese Verzweiflung, noch nie fühlte ich mich so alleine. Ich weiß nicht wie lange ich dort sitze. Irgendwann hören die Tränen auf zu fließen. Meine Hände hören auf zu zittern. Meine Wangen sind nicht mehr rot wie eine Tomate.

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt