Bevor Legolas etwas erwidern kann, bin ich verschwunden. Die Scham in mir ist viel zu groß. Mein Herz pocht so laut, ich hab fast das Gefühl kotzen zu müssen. Warum habe ich das getan? Was denkt er denn jetzt von mir? Eine Wildfremde die sich für ihn einen Pfeil einfangt?! Gott der wird jetzt sicher denken ich stehe auf ihn. Kopfschüttelnd renne ich auf dem Wasser weiter. Ich hole die Zwerge dank meiner Kräfte ohne Probleme ein und lenke sie an die Seite des Ufers. „Unglaublich die Tochter des Ulmo. Wir haben schon gewartet.", teilt mit einer meiner Reisebegleiter mit. Der Zwerg grinst mich dreckig an, was mich lachen lässt. Mit einer Handbewegung entziehe ich das Wasser aus der Kleidung der Zwerge. Dankbar lächelt mich der älteste Zwerg an. Ich sollte wirklich mal nach den Namen fragen. Gerade als ich das Loch in meiner Rüstung flicken will halte ich inne. Da war etwas. Aus dem Busch höre ich, dass jemand auf einen Ast getreten ist. Komisch alle Zwerge sind da. Ich schleiche mich unauffällig weg und als plötzlich ein großer Mann auf die Zwerge zielt, ziehe ich mein Schwert und halte es ihm an die Kehle. „Tut dies nochmal und ihr seid tot.", ertönt seine Stimme. „Dies wollte ich gerade sagen.", widerfährt es mir provokant. Der Mann zuckt zusammen und als er spürt, dass sich mein Schwert an seiner Kehle befindet nimmt er seinen Bogen runter. „Wer seid ihr?", fragt er und dreht sich langsam um. „Dies werdet ihr noch früh genug erfahren.", antworte ich kühl und wende den Blick ab. Er lässt es dabei und geht zu seinem Kahn am See. Während die Zwerge versuchen einen Packt mit dem Mann zu schließen, sitze ich auf einem Stein und spiele mit dem Dolch in meiner Hand. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf. Immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich an den selben denke. Warum hat sich sein Bild so in meinen Kopf gebrannt? Schließlich schaffen es die Zwerge, dass der Mann sie in die Seestadt schmuggelt. Toll und wie soll ich da rein kommen? Es wird mir bestimmt etwas einfallen. Wir sitzen nun alle zusammen in diesem Boot. „Wollt ihr mir nun sagen, wer ihr seid?", spricht mich der Mann an. Ich zucke kurz schreckhaft zusammen. „Ich bin Chimärâ und ihr seid?", frage ich nach. „Man nennt mich Bard.", antwortet er gelassen. Ich wollte auch schon immer wie die Gesichtsbehaarung heißen. „Wie wollt ihr in die Stadt gelangen? Euch kann ich nicht in die Stadt schmuggeln.", stellt er fest und mustert mein Auftreten. „Dies müsst ihr auch nicht, ich werde das alleine schaffen.", meine ich beruhigend. Tatsächlich habe ich sogar schon eine Idee. Die Zeit vergeht und die Fahrt nimmt kein Ende. Die Zwerge kratzen ihr letztes Geld zusammen, um den Kahnführer bezahlen zu können, was sehr amüsant zu beobachten ist. Zum
Glück erreichen wir irgendwann die Wachen. Nun setzen sich die Zwerge in die Fässer und ich laufe auf dem Wasser, zum Schatten der Berge. Von hier aus beobachte ich das Geschehen. Bard verhandelt mit einem Mann. Ich kann hören, dass er ihm Fisch gibt und anschließend werden die Fässer bis obenhin aufgefüllt. Zum Glück sitze ich nicht in einem dieser Fässer. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich da rein komme. Zuerst konzentriere ich mich auf einen Zauber und verwandle meine aktuelle Kleidung in ein einfaches Gewand, wie eine gewöhnliche Magd es trägt. Danach lasse ich meine Waffen verschwinden und forme eine Kugel aus Wasser. Die Zauberei strengt mich immer ein wenig an und so atme ich tief durch. Ich steige hinein in die Kugel und begebe mich Unterwasser. Mit etwas Geschick bewege ich die Kugel Richtung Seestadt. Umständlicher hätte ich es wirklich nicht machen können. Jede Sekunde ist anstrengend. Zuerst die Heilungszauber und jetzt noch das. Wenn wir an einem sicheren Ort sind, lege ich mich erstmal hin. Dort angekommen, steige ich aus meinem Gefährt und stehe nun hier. Wo sind die anderen? Dank meiner guten Ohren höre ich eine bekannte Stimme. Bard! Somit folge ich meinem Gehör und lande bei einem Markt. Diese Chance nutze ich um die Umgebung auszukundschaften. Diese Stadt wirkt traurig und runtergekommen. Es erinnert mich an eines der Viertel aus meiner alten Heimat. Ich atme tief durch und unterdrücke den Würgereiz. Es stinkt in dieser Stadt nach allen möglichen Körpersäften, Fisch und abgestandenem Wasser. Als ich um die Ecke gehe erblicke ich den gesuchten Kahnführer. Bard hat die Wachen abgeschüttelt und als er mich sieht, winkt er mich zu sich herüber. Er versucht die Zwerge in sein Haus zu bringen, doch kommt plötzlich ein Junge der ihm ähnlich sieht angerannt. „Vater! Unser Haus, es wird beobachtet.", teilt er uns ganz aufgeregt mit. Jetzt müssen wir anders dort hin kommen. Ich rolle die Augen. Natürlicher mussten wir auf den Rebellen der Seestadt treffen. Bard hat eine Idee, doch das werde ich sicher nicht machen. Die Zwerge müssen durchs Klosett. Keine Tausend Pferde könnten mich dazu bringen durch das Klo zu klettern. Ich warte lieber bis die Luft rein ist.
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Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)
FanfictionMittelerde, die Valar erschufen es mit all seinen Schönheiten und darin lebenden Kreaturen. Ulmo ist einer dieser Schöpfer, der Herr des Wassers. Er verliebte sich in die Zauberin Ofelia. Ihre Tochter Chimärâ wächst jedoch in einer kleinen Stadt in...