Kapitel 9: Smaug!

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Noch schneller als zuvor renne ich zurück zu Bards Haus. Ich höre deutlich den kräftigen Flügelschlag in der Entfernung. Getrieben von der Angst renne ich den Steg entlang, jedoch können meine Beine nicht noch schneller laufen. Als ich endlich ankomme, sind die Kinder, die Zwerge und Tauriel auf den Weg zu einem kleinen Boot. Sie wollen fliehen, doch was ist mit den anderen Bewohnern? Ich kann diese doch nicht einfach sterben lassen. Mit meinen Kräften muss ich so viele retten wie nur möglich, sonst könnte ich es mir niemals verzeihen. Doch wie kann ich das nur tun? Irgendwie muss ich sie dazu bringen in ein Boot zu kommen wo ich sie mit einer Strömung ans Ufer spülen kann. Während ich hektisch umherirre, fliegt der Drache inzwischen schon über die Stadt. Ich sehe mich panisch um und erkenne Menschen am anderen Steg. „Kommt her! Schnell!", rufe ich ihnen zu und da kommt der Drache auch schon zurück. Diesmal spuckt er Feuer. Aus Reflex bedecke ich einen großen Teil der Stadt mit Wasser, so gewinne ich ein wenig Zeit. Jedoch habe ich noch nie eine so große Menge Wasser manipuliert. Alles was ich hier tue ist instinktiv. Die Personen, denen ich vorher zugerufen habe, sitzen nun in einem Boot und ich beeinflusse das Wasser so, dass sie schnell zum Ufer kommen. Ich renne weiter und wiederhole dies zweimal. Doch kommt der Drache immer schneller zurück und brennt alles nieder, selbst meine Kräfte können ihn nicht mehr in Schach halten. Erschöpft stütze ich mich einen Moment auf meinen Knien ab. Meine Kräfte neigen sich dem Ende, aber ich muss durchhalten. „Hilfe, meine Tochter ist im Haus", ruft ein Mann panisch, während er seine Frau in ein Boot zerrt. Das Haus steht in Flammen und droht einzustürzen, wenn ich nicht sofort reagiere. Ich sprinte geschickt hinein und in der Ecke sitzt ein weinendes Mädchen. „Keine Angst Kleine, ich hab dich.", beruhige ich sie, während ich sie hochnehme und nach draußen stürme. Dort übergebe ich sie ihrem Vater und schicke die Familie Richtung Ufer. Hustend blicke ich in den Himmel und erhasche einen Blick auf den Drachen. Er ist so gewaltig und angsteinflößend. Schon schreit die Nächste und ich wende den Blick wieder ab. Ein kleines Mädchen zeigt auf das Wasser und weint bitterlich. Ohne zu zögern springe ich hinein und dort sind wirklich zwei Personen, die versuchen nach oben zu kommen. Ich schnappe sie mir und ziehe sie mit aller Kraft an die Oberfläche. Dort setze ich sie in ein Boot, wo ein altes Paar platzgenommen hat. Zusammen schicke ich sie weg. Als ich die Stadt etwas lösche, landet in mitten der brennenden Stadt Smaug und fängt an zu sprechen. „Wer bist du, dass du es wagst mir die Stirn zu bieten? Zeig dich Weib, dass mit dem Wasser spielt.", ertönt seine tiefe Stimme. Adrenalin schießt mir durch den Körper. Ich schlucke meine Angst herunter, denn jetzt ist nicht die Zeit dafür. Ich steige selbstbewusst auf das nächste Dach und stehe in einen guten Abstand vor ihm. Seine scharfen Augen fixieren mich und brennen mir ein Loch in die Seele. Der Rauch verschlechtert meine Sicht, doch diese riesen Eidechse ist nicht zu übersehen. „Ahhh. Du bist wohl Chimärâ. Ich habe von dir gehört, jedoch werden dir deine Kräfte nicht nützen. Du wirst brennen!", kreischt er hysterisch, was mir eine unangenehme Gänsehaut einjagt. Doch ich fange an zu grinsen und erschaffe mit meiner letzten verfügbaren Kraft eine riesige Wasserfontäne. „Das denke ich nicht.", murmle ich undeutlich. Und damit lösche ich den Großteil der Stadt auf einmal. Jetzt erkenne ich, dass Bard auf einem Turm mit Bain steht. Ich weite meine Augen und versuche die Aufmerksamkeit des Drachens weiterhin auf mich zu lenken. Sie haben einen schwarzen Pfeil gespannt, womit sie dieses Ungeheuer töten können. Unsere letzte Hoffnung. „Na machst du schon schlapp du übergroße Eidechse?!", rufe ich provozierend. Wie erhofft reagiert Smaug darauf und baut sich bedrohlich vor mir auf. Bitte lass es klappen. Bitte schieß nicht daneben.
Ich höre mit meinen Ohren wie Bard den Pfeil fliegen lässt. So schnell ich kann hüpfe ich vom Dach. Auf meinem Weg sammle ich ein paar Menschen ein und bringe sie in Sicherheit. Plötzlich erklingt das laute Gebrüll der Bestie. Smaug schreit auf und in seiner Brust steckt der Pfeil. Sie haben es geschafft. Er fliegt aus Reflex hoch in die Luft, bis er verstirbt und wie ein Stein fällt. Ich erstarre als ich seinen Körper sehe. Er stürzt erbarmungslos herab und ich versuche zu fliehen, jedoch bin ich zu langsam. Sein Flügel erwischt mich und drückt mich mit in die Tiefe.

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt