Kapitel 4: Die Ausbildung beginnt!

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Wie erstarrt blicke ich in den Teich und beobachte meine Eltern. Mein Kopf kann die ganzen neuen Infos noch gar nicht verarbeiten. Es ist einfach zu viel. Ich habe also magische Kräfte und kann das Wasser kontrollieren, wenn ich will. Also ein abgedrehter Fantasy Fan würde jetzt durchdrehen, doch ich, ich empfinde es als Erlösung. Seit Jahren dachte ich, ich sei wirklich eine Missgeburt oder hätte einfach eine große Phantasie. Doch auf einmal erfahre ich, dass ich magische Kräfte habe. Eins kann ich sagen. Der Tag ist ganz anders verlaufen als ich heute morgen noch dachte.

„Wie wird es jetzt weiter gehen?", frage ich meine Eltern, die sich darüber bestimmt schon Gedanken gemacht haben. „Nun, du wirst lernen deine Kräfte zu beherrschen und zu kontrollieren. Ebenso wirst du von den Elben ausgebildet im Nah- und Fernkampf.", erklärt mir mein Vater. Ich blinzle ein wenig überfordert. Gestern noch habe ich BWL studiert und jetzt soll ich eine Kriegerin werden? Erschöpft lasse ich mich auf meine vier Buchstaben fallen. Ich und kämpfen? Ich kann nicht mal ein Bild ausschneiden, wie man gestern gesehen hat. „Also damit ich es richtig verstanden habe: ich kann zaubern, heile schneller als andere und kann Wasser manipulieren?", frage ich dämlich nach. „Richtig. Deine Fähigkeiten werden Zeit brauchen sich voll zu entwickeln. Sei also etwas geduldig.", sagt mein Vater. „Nun gut. Wann wird denn diese "Ausbildung" losgehen?", möchte ich wissen. Hoffentlich hab ich noch ein wenig Pause. „Sobald du bereit dafür bist. Schlaf dich erst einmal richtig aus und sehe dich hier in Bruchtal um. Herr Elrond persönlich wird dir die Geschichte von Mittelerde erzählen und dir die Sprache der Elben beibringen. Du kannst mit uns jeder Zeit über diesen Teich kommunizieren. Vergiss bitte nicht, dass wir dich lieben und dies immer getan haben.", übermittelt mir meine Mutter und wischt sich eine kleine Träne weg. Sie haben mich geliebt und ich kenne sie gerade mal seit 20 Minuten. „Ok. Puh das wird was. Aber naja Yolo! Ich schaffe das." Meine Eltern starren mich an und ziehen eine Augenbraue hoch. „Was ist "Yolo"?", fragen sie mich. „Ähm...Yolo ist in einer anderen Sprache eine Abkürzung. Sie bedeutet man lebt nur einmal.", erkläre ich lachend und reibe mir den Hinterkopf. „Aha.", sagen die beiden synchron. „Okay gut, ich denke ich sollte mich mal richtig hinlegen.", verkünde ich und strecke meine müden Knochen. Nach einer kleinen Verabschiedung, gehe ich zurück und treffe auf Herr Elrond. Er veranlasst, dass ein Diener mir mein Zimmer zeigt und versichert mir, dass mein Gepäck schon auf dem Zimmer ist. Auf dem Weg dorthin erschlagen mich die ganzen Eindrücke. Das ist also mein wahres Zuhause. Nicht einmal in meinen verrücktesten Träumen hätte ich mir das vorstellen können. Noch nie habe ich solch wunderschöne Farben und Harmonie gesehen. An dieses Leben, an diese Kulisse könnte ich mich gewöhnen. Bei meinem Zimmer angekommen, geht die Tür auf und ein unglaubliches Zimmer mit einem großen Himmelbett offenbart sich mir. Ich trete langsam hinein und bewundere diesen hell erleuchteten Raum. Der Diener lässt mich allein, doch davor sagt er mir, dass sich im Kleiderschrank meine Kleider befinden. Der Kleiderschrank ist mir noch gar nicht aufgefallen. Er ist weiß und hat schöne Verzierungen am Rand. Mit staunendem Blick gehe ich zu dem Balkon. Die Aussicht ist atemberaubend schön! Ich blicke direkt auf einen Hof mit wunderschönen Gärten. Langsam schlendere ich zurück und packe meine Sachen aus dem Rucksack. Einige Kleidungstücke sind dreckig geworden, durch diesen Ork Angriff. Diese Sachen lege ich zur Seite und verstaue die sauberen in einer kleinen Kommode. Erst jetzt fällt mir ein, dass ich ja mein Handy und meinen Laptop dabei habe! Sofort ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und schaue auf die Uhrzeit. Es ist 5:46 Uhr. Naja vermissen wird mich ja eh keiner. Aus Gewohnheit stecke ich es wieder weg. Da sticht mir plötzlich das Badezimmer ins Auge. Das Badezimmer ist elegant eingerichtet und in der Mitte steht eine Badewanne mit Wasser. Als würde mein Körper vom Wasser angezogen werden, bewege ich mich darauf hin und ziehe mir die verschmutzten Klamotten aus. Das Wasser ist angenehm warm und ich versuche so gut es geht diesen Moment zu genießen. Die Zeit vergeht schnell, sodass inzwischen draußen die Sonne untergeht. Müde steige ich aus der Wanne. Mist mein Handtuch liegt auf dem Bett. Mit schnellen Schritten laufe ich zum Bett und trockne mich mit dem Handtuch ab. Danach ziehe ich mir eine kurze Shorts und ein schwarzes T-Shirt an. Es klopft an der Tür. „Frau Chimärâ, ich bringe Ihnen etwas zum Essen.", ertönt eine hellklingende Stimme. Essen! Mir ist gar nicht aufgefallen, dass mein Magen seit gestern nichts mehr bekommen hat. Auf einmal fängt er an zu knurren und ich habe tierischen Hunger. „Moment, ich mache gleich die Tür auf." Meine Haare binde ich mir schnell zusammen und renne zur Tür. Nachdem ich dem netten Elben, das Tablett abgenommen habe, stelle ich es auf den kleinen Tisch in der Ecke. Zum Essen gibt es weißes Brot und ein Apfel. Beides nehme ich in die Hand und stelle mich auf den Balkon. Dort beobachte ich den Himmel und lausche dem Plätschern des Wassers. Das Brot schmeckt sehr gut, jedoch ist es anders als das Brot das ich kenne. Fertig aufgegessen, lege ich mich ins Bett, da ich erschöpft und ausgelaugt bin und einiges zu verarbeiten habe.

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt