Kapitel 31: ,,Ich bin dein.."

3.5K 122 34
                                    

Ich spüre noch den Windzug von der großen schweren Holztür, die hinter uns ins Schloss gefallen ist. Mein Herz pocht so stark, dass ich den Rhythmus in meinen Händen spüre. Mein Verlobter führt mich in den Thronsaal. Ich kann mich sehr gut an meinen ersten Besuch erinnern, wie ich Thranduil zum ersten Mal gesehen habe. Dies endete damals nicht so gut, doch jetzt ist alles anders! Ich habe mich verändert, Legolas und sogar Thranduil haben sich verändert. Schon damals war alles atemberaubend schön hier. Die Kunst der Elben, besonders was den Bau von Palästen angeht, ist umwerfend. Zusammen schreiten wir über die Brücke der Elben und stehen nun vor dem König des Düsterwalds. ,,Ich habe gehört, dass ihr angekommen seid. Hattet ihr eine angenehme Reise?", fragt uns der König und mustert uns eindringlich. Legolas antwortet kurz, wie entspannt und ruhig es war. Sein Vater nickt zufrieden und winkt mit der Hand, damit wir verschwinden. Naja ich gebe zu, so sehr hat er sich doch nicht verändert, doch dies kann noch kommen. Heute werde ich zum ersten Mal Legolas Gemach sehen, bzw. unser Gemach. Es ist kurz nach Mittag und so fühlt sich auch mein Magen an. Er knurrt wie verrückt und bei dem Gedanken an einen Braten mit Kartoffeln, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ich habe so einen Hunger. ,,Wo finde ich hier etwas zum Beißen?", frage ich schroff. Er lächelt amüsiert über meine Art und Weise und bietet mit an, es mir zu zeigen. Bestimmend greift er nach meiner Hand und führt mich zu einer Treppe, die sich wie eine Spirale nach unten dreht. Der Duft von frischem Lembas gleitet in meine Nase und so fängt mein Magen gleich an zu knurren. Die Treppe kommt mir ewig vor und als ich endlich diese wunderschöne Küche, mit den ganzen Köstlichkeiten entdecke, fällt mir die Kinnlade runter. Die "Köstlichkeiten" bestehen fast alle aus Salat. Ich hatte total vergessen, das die Elben Gemüse Esser sind. ,,Wo ist denn Fleisch? Ich, ich brauche Fleisch!", jammere ich ein wenig enttäuscht. Er lacht heiter auf. ,,Hab ich mir schon gedacht, folge mir.", erwidert er kokett. Legolas geht in einen kleinen Nebenraum. Mit schnellen Schritten folge ich ihm und stehe plötzlich im Paradis. Vor mir steht ein Spanferkel, ein Braten und ein dickes Steak. Wie ein Tier stürze ich mich darauf und schaffe von allem gerade mal das Steak. Legolas versichert mir, dass es den Rest heute Abend geben wird. Meine Augen strahlen vor Freude. ,,Komm mein Stern, ich zeige dir dein zukünftiges Königreich." Mit hochgezogener Augenbraue mustere ich Legolas. Das klingt seltsam, wenn er es so sagt. Total satt gegessen steh ich auf und laufe ihm nach. Ich hätte nie gedacht, dass die Bevölkerung vom Düsterwald so groß ist. Sie haben hier fast alles und es leben hier viel mehr Elben wie in Bruchtal. Direkt vor uns liegt eine kleine Schmiede. Die Schwerter die dieser Meister zaubert, können mit denen von den Menschen nicht verglichen werden. Je länger ich ihm zusehe, desto größer wird das Verlangen, ein Schwert mit meinen Händen zu umfassen und es um mich zu schwingen. Legolas zieht mich weiter und bleibt vor einem Kleiderladen stehen. Er dreht sich zu mir und nimmt meine Hände in seine. ,,Das ist das ideale Geschäft, um ein Brautkleid zu finden. Ich will, dass du so schnell wie möglich meine Frau wirst.", sagt er lächelnd, während er mir eine Haarsträhne hinters Ohr streicht. Er beugt sich etwas vor und küsst mich. ,,Ich überlasse die Planung dir.", schlägt er aus heiterem Himmel vor. Er weicht etwas zurück, verschränkt die Arme auf dem Rücken und lässt mich stehen. ,,Wie soll ich das denn alleine machen?", rufe ich verdutzt hinterher. ,,Du bist nicht allein."
Die Stimme war eindeutig weiblich und als ich mich umdrehe, steht da Tauriel. Ich falle ihr in die Arme und frage sie, was sie hier mache. ,,Ich bin deine weibliche Unterstützung. Als ich von eurer Verlobung erfuhr, erlebte ich die selben Glücksgefühle wie bei Kili damals. Zusammen planen wir die beste Hochzeit, die jemals in Mittelerde gefeiert wurde. Ich kenne mich hier bestens aus, wir schaffen das und sorgen dafür, dass Legolas die Augen ausfallen."

Seit zwei Wochen planen wir die Hochzeit und in einem Monat soll sie stattfinden. Wir haben die Einladungen schon vor einer Woche verschickt und haben schon die ersten Rückmeldungen erhalten. Tauriel hat recht, es wird die schönste Hochzeit werden. Ich habe mich jedoch immer noch nicht für ein Kleid entschieden. Entweder ich nehme das Elfenbeinfarbene mit schönem Rückenausschnitt und langen Ärmeln. Oder ich wähle das weiße mit den typischen Elbenmuster. Legolas versicherte mir, dass er sich selbst um seine Garderobe kümmern wird. Er weiß, dass es zu den Farben grün, creme und silber passen muss. Meine Eltern und damit meine ich meine Mutter berät mich bei jeder Kleinigkeit. Endlich kann ich meine Mädchenträume erfüllen. Das weiße Kleid, eine himmlische Torte, wunderschöne Musik und natürlich mein Mann. Wenn ich ehrlich bin, habe ich es immer noch nicht richtig realisiert. Ich werde den Mann meiner Träume heiraten und eine Familie gründen.

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt