Aragorns P.O.V_____________
Wie in Zeitlupe spielt sich die Szene vor meinen Augen ab. Chimärâ stürzt die Klippen hinunter. Sie hat mir das Leben gerettet. Mein Herz schlägt unvorstellbar schnell in meiner Brust. Ich stehe am Rand des Abgrundes und starre hinunter. Ich erkenne den toten Warg, aber nirgends entdecke ich ihren Leichnam. In mir keimt die Hoffnung auf, dass sie diesen Sturz überlebt hat. Kurz darauf kommt Gimli und gesellt sich zu mir. ,,Hast du es gesehen?", frage ich ihn, obwohl ich die Antwort bereits kenne. ,,Ja, das habe ich. Wie sagen wir es dem Jungen?", antwortet er mir bedrückter Miene. Er wischt sich eine kleine Träne am Rande seines Augenwinkels weg. ,,Wen müsst ihr was sagen?", ertönt Legolas Stimme hinter uns. ,,Chimärâ, sie rettete mir das Leben und fiel mit dem Warg die Klippe hinunter.", erkläre ich ihm sachlich. Es hat keinen Sinn, ihm die Wahrheit zu verschweigen, auch wenn ich weiß, wie sehr dies sein Herz verletzen wird. Entschlossen stellt er sich neben mich und versucht etwas auf dem Grund zu erkennen. „Ich sehe sie nicht. Nur ihr Blut.", flüstert er sich zu, doch können wir es alle hören. Legolas lässt es sich nicht ansehen, doch wissen wir, dass es tief in seinem Inneren schmerzt. Auch Boromir und der König stehen inzwischen bei uns und starren hinunter in die Tiefe. ,,Sie lebt, ihr wisst das. Dank ihrer Kräfte wird sie den Sturz überlebt haben!", versichert uns Boromir aus tiefster Überzeugung. Er geht zu Nuin, ihrem Pferd. ,,Finde sie!", befiehlt er ihm mit einem strengen Unterton. Nuin macht Kehrt und galoppiert davon. Wenn jemand sie finden kann, dann er. Der König fordert uns auf weiter zu gehen. Wir müssen die Burg so schnell es geht erreichen, auch wenn ich am liebsten nach unserer Gefährtin suchen würde. Legolas kommt zögernd hinter her. ,,Legolas, sie wird zurückkommen.", mache ich meinem Freund Mut. Ich weiß, wie sehr er an ihr hängt. Auch wenn er es sich selbst noch nicht ganz eingestehen will. Der Elb nickt abwesend und setzt sich auf Arod. Wir kommen gut voran und erreichen Helms Klamm ohne weitere Komplikationen.
Chimärâs P.O.V_______________
Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Es kommt mir vor, als würde ich hier schon seit Jahren liegen. Mein Körper brennt wie Feuer, doch wird es von Zeit zur Zeit besser. Der Fluss trägt mich wie auf Wolken. Plötzlich spüre ich Kies in meiner Hand und auch mein Kopf treibt nicht mehr im Wasser. Ist dass das Ufer? Nach einer gefühlten Ewigkeit kitzelt mich etwas im Gesicht. Es ist weich und auch etwas feucht. Da höre ich ein Wiehren und reiße meine Augen auf. Nuin, mein bester Freund sitzt neben mir und wiehrt mich an. Er hat mich gefunden. Stöhnend ziehe ich mich an seinem Rücken auf die Beine. Ich spüre jeden Bruch. Mein Blut haftet an jedem Kleidungsstück. Nur langsam verheilen meine Wunden. Ich lehne mich erschöpft an mein loyales Pferd. „Scheiße.", murmle ich leise und atme rasselnd ein. Wie in Trance lege ich meine Hand auf den feuchten Untergrund und konzentriere mich auf die Nässe. Ich habe das bis jetzt nur einmal gemacht, um wieder an Kraft zu gelangen. Seufzend entziehe ich dem Flussbett das Wasser und verschmelze es mit meinem. Mein Körper erlangt wieder etwas Kraft und so schaffe ich es, mich in den Sattel zu setzen. Mit lagsamen Tempo kommen wir voran, bis ich Nuin bitte schneller zu laufen. Nach jeder Minute fühle ich mich ein wenig besser. Zumindest so, als würde ich nicht jeden Moment sterben. Plötzlich erblicken meine Augen etwas unmögliches. Ein Heer, ein riesiges Heer. Sie kommen aus der Richtung Isengard's. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass es mehr als 10.000 Krieger sind. Wenn sie die Burg erreichenwerden sie sie vernichten! Ich muss mich beeilen. Ich treibe Nuin an, sodass er so schnell läuft wie er kann.
Helms Klamm ist nicht mehr weit. Mit letzter Kraft beschleunigt Nuin sein Tempo und wir erreichen die gigantische Burg im Stein. Das Tor wird sofort geöffnet und wir passieren es. Überall um mich herum sind jubelnde Männer. Unter ihnen erkenne ich Boromir und Gimli. Sie helfen mir vom Pferd und umarmen mich kräftig. ,,Wir wussten, dass du wieder kommst! Ich habe nie daran gezweifelt.", freut sich Boromir und wirbelt mich herum. ,,Ich habe Nuin nach dir suchen lassen. Du hast ein cleveres Kerlchen!", teilt er mir mit und klopf mir nochmal anerkennend auf die Schulter. Auch Gimli drückt mich und sagt mir, wie schön es sei mich zu sehen. ,,Boromir, ich muss zum König. Wo ist er?", frage ich hektisch, als ich mich an das Heer erinnere. Er nickt und führt mich in das Innere der Festung. ,,Soll ich jemanden informieren, dass du wieder da bist?", möchte er wissen, während er ein wissendes Lächeln auf den Lippen trägt. Legolas... Ich nicke nur und Boromir weiß Bescheid. Ich drücke schließlich die Tür auf und betrete die Halle. Der König, Aragorn und seine Wachen starren mich an. ,,Ihr seid spät.", offenbart mir Théoden. Ich lächle als Antwort und trete in die Mitte. ,,Verzeiht mein Herr, jedoch wurde ich Zeuge einer Verschwörung Isengards. Saruman hat ein Heer aufgestellt. Es sind mindestens 10.000 Mann, wenn nicht mehr. Sie kommen und sie haben das Ziel, dass Volk Rohans zu vernichten.", teile ich ihm mit ernster Miene mit. ,,10.000 sagt ihr? Seid ihr euch sicher?" Ich nicke betrübt. Aragorn schlägt vor, wie wir vorgehen können, doch glaubt der König, dass seine Festung dem Heer standhalten kann. Während die Männer einen Plan erarbeiten, gehe ich zu Éowyn und frage nah einem Zimmer. Sie umarmt mich erstmal und zeigt es mir anschließend. Es ist nichts besonderes, jedoch reicht es. Ich ziehe mir erstmal meine verdreckte Kleidung aus und wasche mir das Blut vom Leib. Meine Klamotten sind völlig zerstört und dadurch beschaffe ich mir etwas neues. Aus der grünen Bluse wird eine weiße, aus der braunen Lederweste, wird ein Korsett. Die braune Hose wird waldgrün und meine Stiefel werden erneuert. Meine Sachen ziehe ich mir schnell über, meine Haare lass ich locker fallen. Da stößt jemand plötzlich die Tür auf.
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Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)
FanfictionMittelerde, die Valar erschufen es mit all seinen Schönheiten und darin lebenden Kreaturen. Ulmo ist einer dieser Schöpfer, der Herr des Wassers. Er verliebte sich in die Zauberin Ofelia. Ihre Tochter Chimärâ wächst jedoch in einer kleinen Stadt in...