Kapitel 10: Das Böse in Gold

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Die Nacht bricht herein und Bard berichtet mir, dass die Zwerge am Leben sind. Dies überrascht mich nicht, denn ich weiß, dass sie zäh sind. Ich kann mir zwar nicht ihre Namen merken, jedoch habe ich sie in der kurzen Zeit sehr lieb gewonnen. Ausgelaugt von diesem
Tag lege ich mich ins Bett. Doch bis ich Schlaf finde, vergehen gefühlt Stunden. Mein Kopf kann nicht abschalten. Die Gedanken treiben mich beinahe in den Wahnsinn. Doch als ich endlich einschlafe ist es so tief wie schon lange nicht mehr. Am Morgen werde ich von Bard geweckt, da ich nach den Verletzten sehen soll. Obwohl mir jeder Muskel schmerzt, raffe ich mich auf. Einigen geht es schon viel besser, doch haben Einzelne immer noch höllische Schmerzen. Wieder wende ich meine Heilmagie an bis mich plötzlich ruft mich eine junge Frau ruft, ich solle auf den Hof kommen. Sofort stürme ich los. Was ist denn jetzt schon wieder passiert?! Ich biege um die Ecke und vor mir steht ein riesiges Elbenheer. Was soll das Theater? Verloren stehe ich da und beobachte sie Bard sich durch die Elbenreihen begibt, während zu allem Übel auch noch Thranduil aufkreuzt. Er reitet ziemlich elegant auf seinem Hirsch und versichert Bard, dass sie ihnen helfen wollen. Als ob er nur deswegen hier wäre. Erst jetzt kehrt der Schmerz wieder zurück, welcher von Legolas verursacht wurde. Es ist unerträglich, als würde jemand mit einem Streichholz versuchen mich von innen zu verbrennen. Ich fühle mich so benutzt und wertlos. Doch wie gestern schüttle ich diese Gedanken ab. Ich darf es nicht an mich heranlassen. In meiner alten Welt war solch ein Verhalten Gang und Gebe.
„Chimärâ, was treibt ihr hier?", fragt mich nun der König, als er mich erblickt. ,,Ich helfe den Menschen, sowie ihr.", antworte ich monoton und gehe meiner Arbeit wieder nach. Er schüttelt den Kopf und wendet sich an den Berg. „Ich bin nicht nur wegen den Menschen hier. Ich fordere das zurück, was mir gehört.", offenbart er mir. Wusste ichs doch, dass er von seinen egoistischen Zielen angetrieben wird. Bard ergreift das Wort: ,,Mein Herr Thranduil. Mein Volk hat ebenso einen Anspruch auf den Schatz. Doch ihr könnt nicht wegen einer Handvoll Edelsteine einen Krieg anzetteln. Ich rede mit ihm und versuche das zu lösen.", bietet der Drachentöter an. Dies leuchtet mir ein. Es ist eindeutig der vernünftigere Weg. „Wartet Bard! Ich werde euch begleiten. Ich kenne die Zwerge zwar nicht so gut, jedoch vertrauen sie mir und ich möchte es versuchen.", werfe ich ein. Er nickt mir zu und so setzen wir uns in Bewegung. Kaum wollen wir uns auf den Weg machen, höre ich das Traben eines mir bekannten Pferdes Was ist denn das? Da kommt ein Elb mit Nuin durchs Tor geritten. ,,Nuin!", rufe ich ihm zu und umarme mein Pferd stürmisch. „Wo warst du? Es tut mir so Leid Nuin. Ich werde dich nicht mehr alleine lassen.", stammle ich leise und presse mich an seinen Körper. Er antwortet mit einem Wiehern und schon schwinge ich mich auf ihn. Bard bekommt ein Pferd von den Elben gestellt und zusammen reiten wir zu dem Tor des Erebor. Schon von weiten kann ich die Zwerge auf der Mauer erkennen. Thorin lebt und das heißt wohl, dass er jetzt der König unter dem Berge ist. Bard ergreift das Wort und fordert das was ihnen zusteht. Als seine Verhandlungen jedoch scheitern, versuche ich es. Ich steige von Nuin ab und begebe mich an den kleinen Bach der vor dem Tore fließt. Mit einer geschickten Handbewegung, begebe ich mich auf die Mauer. Die Zwerge sind davon nicht mehr so beeindruckt, schade. „Ich hoffe ich störe nicht.", lache ich verzweifelt. Die Zwerge vor mir starren unsicher Thorin an, sowie auch ich. „Ich muss mit euch reden mein König. Jetzt!", verlange ich mit einem strengen Unterton. Er winkt mich zögernd nach unten. Als ich unten angekommen bin, beginnt er zu sprechen: ,,Was wollt Ihr Chimärâ?", kommt er gleich auf den Punkt. ,,Thorin, ich weiß wir kennen uns nicht besonders gut. Jedoch weiß ich eins über Euch: Ihr würdet euer Wort niemals brechen. Ihr versteht nicht den Ernst der Lage! Thranduil wird Euch angreifen und das wird für Euch schlecht ausgehen! Ich habe jeden dieser Zwerge sehr lieb gewonnen und das, obwohl ich nicht mal ihre Namen kenne. Bitte Thorin setze nicht ihr Leben aufs Spiel, setze nicht dein Leben aufs Spiel." Ich erkenne erst jetzt, wie heiser meine Stimme ist. „Ich werde mich von keiner Münze trennen. Unterschätzt uns Zwerge nicht Chimärâ. Nun geht!", befiehlt er mir zornig. Das muss er mir nicht zweimal sagen. Ich drehe mich um und verschwinde, so wie ich gekommen bin . Voller Zorn schwinge ich mich auf Nuin und reite zurück nach Thal. Dort wartet Thranduil schon grinsend auf uns. ,,Ihr hattet wohl auch keinen Erfolg.", spricht er das offensichtliche aus. Ich kehre ihm den Rücken zu und verschwinde. Dieser aufgeblasene Volltrottel. Kein Wunder das Legolas genauso hinterlistig ist wie sein Vater. Ein Stich durchfährt meine Brust. „Fuck Chimärâ, jetzt krieg dich wieder ein.", fluche ich leise, während ich Trümmer zur Seite räume. Schwer schnaufend halte ich inne. Ich kann ich hier nicht weg, nicht jetzt.

Chimärâ die Tochter des Ulmo (Legolas FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt