3. Weiß

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„Ja... also bin ich tot." Wo zum Henker bin ich hier gelandet?!? Wiederholt sehe ich mich um und stelle jetzt erst fest, dass meine Umgebung doch nicht so starr weiß ist, wie ich zuerst annahm. Um mich herum pulsiert Licht. Mir war gar nicht klar, dass es so viele verschiedene Arten von Weiß gibt...

Du hast deinen menschlichen Körper verlassen. Nun ist es Zeit, dich zu erholen. Lass neue Energien zu dir kommen.

Hmm. Am liebsten möchte ich fragen, ob es nicht noch kryptischer geht. Stattdessen frage ich:

„Wer bist du?"

Ich bin hier, um dich in Empfang zu nehmen. So, wie du es wünschtest.

Also eines muss man der Stimme lassen. Sie quasselt zwar einen Haufen Müll, aber der kommt wie aus der Pistole geschossen. „Was ich mir wünsche, ist ein Sommertag mit meiner Freundin!" Wie soll ich jetzt zurück zu Biene kommen? Und was soll sie von mir halten, nun, da ich sie so versetze?

Ich korrigiere mich. Ich nehme dich in Empfang. So, wie du es geplant hast.

Das wird ja immer schräger, denke ich und reibe mir mit einer Hand übers Gesicht. Ich will, dass die Stimme verschwindet. Ich will, dass ich jetzt sofort aufwache – und einfach nur in Ohnmacht gefallen bin. Was weiß ich, weil es so heiß ist, oder so. Verliere ich gerade den Verstand?

Alles Wissen wird zu dir zurückkehren. Aber zuerst erhole dich.

Fast erwarte ich, dass mir die Stimme ein Schlaflied singt, tut sie aber nicht. Überhaupt schweigt sie sich plötzlich aus. Um mich herum wabert das Weiß; es hüllt mich ein in seine Wärme, beruhigt meine tosenden Fragen und Gedanken. Das einzige, was sich in meinem Kopf manifestiert – 

Ich habe meinen menschlichen Körper verlassen...

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