Sei mein Badboy

Kapitel 1

*JorgePOV*

Heute ist der Tag aller Tage. Endlich darf ich dieses scheiß Gefängnis verlassen. Einer meiner Kumpels sitzt noch. Nick. Er wollte sich eigentlich gut benehmen, damit er wegen guter Führung doch früher entlassen werden kann. Aber die Staatsanwaltschaft machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Ich war mittlerweile schon zweimal im Knast. Das erste Mal war vor drei Jahren. Ich war 20 Jahre alt. Dort bin ich zum ersten Mal auf Nick und Jonah getroffen. Sie wollten in ein Fahrradgeschäft einbrechen. Ich hatte sie erwischt und sie überredeten mich, mitzumachen. Da ich selber aber nicht den Einbruch begann, bekam ich nur drei Monate Knast aufgetischt. Die anderen beiden 7 Monate. Und so nahm alles seinen Lauf. Als die Jungs wieder draußen waren, trafen wir uns immer öfter und nach einiger Zeit lernten wir noch andere coole Jungs kennen. Dadurch wurden wir zu einer richtigen Verbrecher-Gang. Und ganz ehrlich? Ich bin stolz drauf. Ich meine, was soll ich sonst mit meinem Leben anfangen? Ich habe keinen Abschluss. Heutzutage findet man so eh keine Arbeit. Also verdiene ich mein Geld mit Drogenhandel. Ist nicht die beste Lösung, aber was soll ich machen?

Als ich endlich frei war, was heißt, dass ich endlich wieder auf der Straße leben konnte, ging ich direkt zum Treffpunkt unserer Crew. Diese besteht aus Jonah, Mario, Allen, Nick und mir. Wir sind momentan trotzdem bloß zu viert, da Nick ja noch sitzt.
Nachdem ich endlich an der alten Lagerhalle angekommen war, machte ich mit allen erstmal unseren Handschlag. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie krass mir diese Typen gefehlt haben. Hört sich zwar leicht pussig an, ist aber so. "Jo, man. Auch endlich wieder unter Leuten?", meinte Allen. "Muss, ne? Hat einer 'ne Kippe für mich?" Ja, ich rauche. Aber das macht jeder hier. Und das ist ja auch ganz harmlos. Ich meine, wir machen auch schlimmere Sachen. "Hier!", rief Mario und warf mir seine Schachtel mit Zigaretten entgegen. "Danke, man."

"Und? Schon irgendwelche neuen skandalösen Dinge geplant, während ich weg war?", erkundigte ich mich. "Du erinnerst dich an die Neueröffnung dieses Juweliergeschäfts?", fragte Jonah. "Klar. Was ist damit?" "Nun ja, deren Geschäft scheint echt gut zu laufen. Wir dachten, wir lassen ein bisschen Schmuck mitgehen und verticken den dann teuer. Und schon sind wir um ein paar tausend Euro reicher", erklärte Allen. "Spitzen Idee! Dann treffen wir uns morgen Abend bei Ladenschluss an der anderen Straßenseite des Geschäfts", schlug ich vor und zündete mir gleich eine zweite Zigarette an. Wie ich das Rauchen vermisst habe. Im Gefängnis gab es gerade mal eine Kippe am Tag. Wie kann man das aushalten? Wenn ich am Tag keine anderen Drogen einnehme, rauche ich mindestens eine Schachtel pro Tag.

Irgendwann gegen Abend ging ich zu einem alten Kumpel namens Ruggero. Ich hoffte, ein paar Nächte bei ihm pennen zu können. Er wusste von der Gang und dem Drogenhandel. Jedoch war er das komplette Gegenteil von mir und dennoch verstanden wir uns gut. Er hatte einen guten Schulabschluss und einem ziemlich gut bezahlten Job. Und obendrein noch eine Freundin. Was wünscht man(n) sich mehr?
Ich klingelte also an der Wohnungstür und nach einer Minute machte er mir dann auf. "Jorge? Ich dachte, du wärst im Knast?", rief er überrascht aus. "Bin seit heute draußen", meinte ich und umarmte ihn brüderlich. "Kann ich ein paar Nächte hier pennen?", lautete meine Frage. "So kenne ich dich. Du kommst nur, wenn du was willst, Jorge. Du hast dich kein Stück geändert", regte Rugge sich auf. "Was ist denn jetzt los mit dir? Früher hat es dich auch nicht gestört." Er ließ mich in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. "Ich nehme an, mit den Jungs hängst du immer noch ab und den Handel führst du auch weiter?" Ich nickte und holte meine Zigarettenschachtel heraus. "Hier wird nicht geraucht." Genervt steckte ich sie wieder ein. "Weißt du, man. Du bist ein richtiger Spießer geworden. Ich wette mit dir, dass es nur an dieser Candelaria liegt. Die konnte mich früher schon nicht ab." "Sie hat mir die Augen geöffnet! Du bist ein nutzloser Mann, der sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Jorge, mach deinen Abschluss nach und such dir Arbeit. Nur so kannst du was erreichen", redete Ruggero mir ins Gewissen. "Ja ja. Kann ich jetzt hier pennen oder nicht?" "Ja. Aber geraucht wird nur auf dem Balkon. Du schläfst auf dem Sofa. Dort liegt eine Decke. Nacht!", damit verschwand er in seinem Schlafzimmer.

Ich konnte nicht einschlafem. Mir gingen seine Worte nicht aus dem Kopf. Du bist ein nutzloser Mann... Mach deinen Abschluss nach... Du bekommst dein Leben nicht auf die Reihe... War das wirklich ich, den er da beschrieben hatte? War ich wirklich so tief gesunken?

-Wie findet ihr die Idee und das erste Kapitel? Irgendwelche Verbesserungsvorschläge?
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