Kapitel 2

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Jetzt liege ich hier... Auf der Couch meines angeblich besten Freundes und denke über mein verkacktes Leben nach. Aber was soll ich machen? Mir bleibt doch nichts anderes übrig, als weiter zu machen wie bisher. Als ob jemand wie ich einen Abschluss schafft.
Na ja, ich konzentriere mich erstmal auf den Einbruch beim Juwelier. Dann habe ich genug Geld, sodass ich gar keinen Abschuss oder eine Arbeit brauche.

Am nächsten Morgen war Ruggero anscheinend schon auf der Arbeit, denn in der Küche liegt ein Zettel: Brot und so findest du im Küchenschrank. Der Kühlschrank ist prall gefüllt, aber iss mir nicht alles weg. Was denkt der von mir? Ok, ich würde woanders wahrscheinlich kein Essen bekommen... Ich schulde ihm echt 'ne Menge. Bevor ich aber frühstücke, gehe ich auf den Balkon, um mir eine Zigarette anzuzünden. Von dort aus hat man einen Blick auf die Stadt und auf die Straße, die direkt vor dem Gebäude, in dem Rugge wohnt, liegt. Dort läuft ein wunderschönes Mädchen lang. Ich hatte mich ja schon vor Ewigkeiten nicht mehr für Frauen interessiert. Sie waren jedes Mal unnötiger Ballast. Außerdem störten sie meine Geschäfte und das konnte und kann ich nicht gebrauchen. Aber dieses Mädchen war anders. Sie ist einfach wunderschön. So eine habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Nach ein paar Sekunden bleibt sie stehen und hält sich ihr Handy ans Ohr. Höchstwahrscheinlich telefoniert sie mit ihrem Freund oder so. Doch als sie weiter geht, beachtet sie die Straßenarbeiten nicht. Sie läuft einfach auf einen geöffneten Gulli zu. "Hey! Vorsichtig!", rufe ich zu ihr runter. Sie hört mich, da die Wohnung nur im zweiten Stock liegt. Verwundert sieht sie zu mir hoch. Ich zeige auf das Loch im Bürgersteig, das nur noch einen halben Meter von ihr entfernt ist. "Oh, danke!", ruft sie zurück. "Ich kann ja nicht zusehen, wie so jemand hübsches wie du vor meinen Augen stirbt." Oh Gott, Jorge. Im Komplimentemachen warst du auch schon mal besser. "Vielleicht sollte ich mich dafür bei dir bedanken?", fragt sie. "Woran hast du gedacht?" "Wie wär's mit Frühstück? Ich bin sowieso gerade auf dem Weg. Wenn du mitkommen willst?" Geht sie gerade wirklich auf meine peinliche Anmache ein? Sieht ganz danach aus. "Bin gleich unten", meine ich und mache mich danach schnell fertig. Zähne putzen, anziehen und Haare machen. Das Ganze dauert normalerweise 10 Minuten. Doch heute schaffte ich es in 7. Ich darf diese Schönheit ja nicht enttäuschen. Dann fiel mir ein, dass ich ja gar kein Geld hatte, um das Essen zu bezahlen. Scheiße. Ok, sie meinte, sie bedankt sich bei mir, aber ein Mann lässt die Dame nicht bezahlen. Was mache ich jetzt? Ach, Ruggero wird mir schon nicht böse sein, wenn ich mir 30€ von ihm borge. Er bekommt es ja auch wieder.

Als ich endlich bei der unbekannten Schönheit war, grinste ich sie an. Sie lächelte süß zurück. Ihr Lachen ist umwerfend.
Im Café angekommen, bestellten wir uns etwas und unterhielten uns dann. "Und wie heißt du?", erkundigte ich mich. "Mein Name ist Martina. Aber nenn mich Tini, das gefällt mir besser", lachte sie.

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