Kapitel 6

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"Ich würde sehr gerne nochmal mit dir essen gehen, Jorge", sagte sie leise. "Oh Gott. Du weißt gar nicht, wie sehr mich das freut. Ich dachte schon, du würdest mich für irgendjemanden bekloppten halten, der direkt am nächsten Tag wieder anruft." Sie lachte. "Nein, auf keinen Fall. Ich freue mich über deinen Anruf. Ich hätte es nicht ausgehalten, wenn du noch länger gewartet hättest." Das erleichterte mir dieses Gespräch gerade um einiges. Gut, dass ich doch nicht auf Ruggeros Ratschlag gehört habe. Der gibt auch nur Mist von sich. Bei Candelaria hat es vielleicht funktioniert. Aber Martina ist keineswegs so wie sie. Martina ist anders und genau das gefällt mir. "Und wann darf ich dich zum Essen ausführen?", fragte ich. "Jorge! Wir brauchen deine Hilfe", rief Allen aus der Lagerhalle. Ich gab ihn ein Zeichen, damit er die Klappe hält. Wenn Martina das hört, bin ich dran. "Martina? Bist du noch dran?" "Nenn mich bitte Tini. Das hatte ich dir sowieso schon gesagt", meinte sie. "Na gut. Also, Tini, wann passt es dir?" "Hm... Wie wäre es mit morgen Abend?" "Abgemacht. Ich hole dich um acht ab. Wo wohnst du?"

*TiniPOV*

Ich konnte ihm doch nicht sagen, wo ich wohne. Mein Vater ist nicht gut auf Männer zu sprechen, weil er Angst hat, dass sie mich verletzen oder dass ich mich dann nicht mehr um ihn kümmere. Außerdem ist unser kleines Haus nichts im Gegensatz zu seiner Wohnung. In dem Viertel leben nur gut verdienende Menschen. Das wäre mich viel zu peinlich. "Wie wäre es, wenn wir uns direkt dort treffen? Das passt mir ehrlich gesagt besser", sagte ich. War zwar total gelogen, aber etwa besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein. Und er hatte angebissen. "Auch in Ordnung. Dann um acht bei der Pizzeria dort am Kreisel?" "Alles klar. Gute Nacht, Jorge." "Gute Nacht, Ma... Tini."

Ein schlechtes Gewissen hatte ich schon. Aber ich hatte ihn ja nicht wirklich angelogen. Na ja, dass es mir besser passen würde, war schon gelogen. Ich enthielt ihm nur vor, sie und wo ich wohne. Ich kannte ihn ja kaum. Also war es doch gerechtfertigt.

*JorgePOV*

"Was war das denn für ein überaus wichtiges Gespräch?", fragte Jonah, als ich die Lagerhalle wieder betrat. "Geht euch nichts an", meinte ich. "Kein Grund, so zickig zu sein." "Halt den Mund. Was gibt es denn jetzt?", fragte ich. "Also, da wir bei dem Einbruch in das Geschäft viel Profit gemacht haben, dachten wir, da gibt es noch mehr zu holen", erklärte Mario. "Wie meint ihr das? Wir haben den Laden leergeräumt." Mario nickte. "Das stimmt. Aber der Inhaber lebt mit seiner Familie in einem Haus. Dort wird mehr zu holen sein, wenn das Geschäft so gut läuft." So langsam verstand ich. Sie erklärten mir noch den Rest und die Details des Plans und ich fand immer mehr Gefallen daran. "Und wann soll das stattfinden?" "Morgen Abend."

-Nicht sehr spannend, aber das kommt noch... ❤

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