Kapitel 11

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Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg zur Lagerhalle. Heute würden wir den Einbruch bei dem Besitzer des Juweliergeschäftes begehen.

Irgendwie hatte ich ein komischen Gefühl bei der ganzen Sache. Ich hatte doch wohl nicht etwa Angst? Nein, das konnte es unmöglich sein. Immerhin machte ich sowas nicht zum ersten Mal. Aber trotzdem sagte irgendein Gefühl in mir, dass ich es nicht machen sollen. Doch wie man mich kennt, hörte ich nicht darauf

"Jungs, ich muss euch was mitteilen", verkündete ich, als ich die Halle betrat. Wie immer war ich der Letzte, der ankam. "Was denn, Boss?", fragte Allen. Es wird mich jetzt echt viel Überwindung kosten, aber es muss sein. "Nachdem wir die Aktion heute Abend gemacht haben werden, werde ich aus der Gang austreten. Und ich möchte, dass ihr auch darüber nachdenkt." Die Jungs sahen mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Jorge, das ist nicht dein Ernst? Wie kannst du uns sowas antun?", meinte Jonah. "Es ist wegen diesem Mädchen, richtig?", Mario wurde richtig wütend. "Und wenn? Ihr braucht mich heute Abend! Also lebt mit meiner Entscheidung. Ihr werdet mich danach nie wieder zu sehen bekommen!", schrie ich. Und schon waren sie still. Ich wusste genau, dass sie das heute nicht ohne mich durchziehen könnten. Und die wussten das auch.

"Also... auch wenn ich ziemlich wütend bin, interessiert es mich ja schon. Wie ist dieses Mädchen so?", fragte Jonah. "Jungs glaubt mir. Sie ist perfekt! Es gibt keine Worte für sie. Ich gebe euch einen Rat: Frauen sind es wert, sich für sie zu ändern. Ihr habt recht, ich verlasse die Gruppe wegen ihr. Aber nur, weil sie sonst in Schwierigkeiten kommen könnte. Das kann ich nicht verantworten", erklärte ich. Die Jungs sagten zwar nicht, aber ich sah, dass sich in ihren Köpfen etwas tat. Sie überlegten.
"Trotzdem ist es echt scheiße von dir, man. Du lässt uns hier einfach im Stich", meinte Mario. "Das mag sein. Wenn mir jemand vor einer Woche gesagt hätte, dass ich wegen einem Mädchen die Gruppe verlassen würde, hätte ich demjenigen 'nen Vogel gezeigt. Wartet mal ab, bis ihr in derselben Situation seid wie ich." Ich merkte, dass sie es immer noch nicht verstanden. Aber mir soll's egal sein. Ich bin nach heute Abend ein für alle mal raus aus der Geschichte.

*TiniPOV*

Als ich morgens aufwachte, konnte ich immer noch nicht realisieren, was ich gestern getan habe. Ich meine, wir haben wirklich geknutscht.
Ich stellte mich in die Küche und machte mir und meinem Vater Frühstück. "Martina? Wo warst du gestern Abend so lange?", fragte Papa, als er die Küche rein kam. "Ach, ich war bei Mechi. Wir wollten einen Mädelsabend mit Lodo machen, weil wir uns doch so lange nicht mehr gesehen haben", log ich. Ich lüge meinen Vater echt ungern an, aber bei meinem letzten Freund hat er mir direkt gesagt, dass es nichts wird. Außerdem war er total wütend, weil ich mich angeblich weniger um ihn gekümmert habe. Falls ich überhaupt mit Jorge zusammen kommen würde, würde ich es ihm irgendwann schon erzählen.

*JorgePOV*

Abends war es dann soweit. Die Jungs und ich machten uns für meine letzte kriminelle Tat fertig und packten alles Nötige ein. "Habt ihr die Adresse?", fragte ich. "Klar. Wir haben für alles gesorgt", meinte Allen. Er gab mir einen kleinen Zettel. "Das liegt aber nicht gerade in der Gegend der Wohlhabenden", bemerkte ich. "Wir denken, es ist nur Tarnung. Damit ihr Reichtum nicht zu sehr auffällt, weißt du? Das machen bestimmt viele Leute. Und in irgendwelchen Keksdosen bewahren sie dann ihr Vermögen auf", meinte Jonah. Die müssen sich auskennen, dachte ich mir.

Wir machten uns also auf den Weg zu diesem Haus. Es war nicht sonderlich groß. Es brannte auch kein Licht mehr, was heißen sollte, dass niemand mehr wach ist.
Wir schlichen uns in den Garten und suchten nach einer Hintertür oder ähnlichem. Schließlich fanden wir eine große gläserne Terassentür. Ich suchte einen Stein und machte somit ein Loch in die Tür. Das geht schneller, als das ganze Schloss aufzuknacken. Außerdem hätte das Aufknacken länger gebraucht und die Anwohner hätten uns hören können. Ich quetschte mich durch die Öffnung in der Scheibe und war sofort im Wohnzimmer des Hauses. Die anderen kamen mir schnell nach.
Ich machte mich gerade in der Küche zu schaffen, als plötzlich das Licht anging. Ich erschrak mich total und drehte mich zum Lichtschalter. "Oh mein Gott. Jorge?", fragte sie geschockt. "Tini...", flüsterte ich.

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