Sei mein Badboy

Kapitel 9

Sie sah atemberaubend aus. So jemand Schönes hatte ich noch nie gesehen. Sie trug einen kurzen aber nicht zu kurzen Rock mit einem gestreiften Shirt (Media). Ihre Haare waren leicht gewellt und hingen einfach herunter. Man sah, dass sie sich viel Mühe mit ihrem Aussehen gemacht hatte. Und ich? Ich hatte mich nur rasiert und mir Klamotten von Ruggero geliehen, da ich nicht tauglich genug fand, um es Tini zu präsentieren.

Nervös ging ich weiter auf sie zu und überlegte stark, wie ich sie ansprechen sollte. Wir lächelten uns zwar schon vom Weiten an, doch trotzdem hatte ich total Schiss. Schließlich wollte und durfte ich es nicht vermasseln.

"Hi Tini", begrüßte ich sie. "Hey" Wir gaben uns Küsschen rechts und Küsschen links. Dann gingen wir ins Restaurant.

"Weißt du schon, was du nimmst?", fragte ich sie, nachdem wir die Karte bekamen. "Um ehrlich zu sein, bestelle ich immer das, was der andere auch bestellt", lachte sie. "Wieso das?" "Weil das Essen des Anderen immer leckerer ist, als meins. Du glaubst gar nicht, wie oft das schon vorgekommen ist"; erklärte sie. Ach wie süß... "Und wenn ich für dich aussuche und wir uns dann einfach beides teilen?" "Na gut. Aber wenn deins besser schmeckt, esse ich das auf."
Also bestellte ich für uns beide. "Darf ich Ihnen Wein anbieten?", fragte eine der Kellnerinnen. Ich sah zu Tini und sagte dann der Kellnerin: "Gerne."

Nach einem leckeren Essen, welches wir uns wirklich geteilt haben, spazierten wir noch durch die Straßen von Buenos Aires. "Mich wundert es immer noch, wie Frauen auf solchen hohen Hacken laufen können", lachte ich. "Ich könnte nicht ohne meine High Heels leben", brachte sie grinsend hervor. Sie ist eine Traumfrau. Oder besser: Sie ist meine Traumfrau.
"Bist du eigentlich gut in der Schule oder ehr nicht so?" Irgendwie musste ich ja etwas über sie in Erfahrung bringen. Immerhin waren wir auf einem Date, um uns kennenzulernen. "Ich bin recht gut würde ich sagen. Nicht die Klassenbeste aber gut. Ich denke, ich werde einen relativ guten Abschluss schaffen. Und du? Warst du gut in der Schule?" "Na ja. Manchmal so, manchmal so. Es kam immer auf das Thema drauf an. Aber in Sport hatte ich immer die Bestnote." Das Alles stimmte sogar. Bis auf, dass ich sehr selten in der Schule war und irgendwann gar nicht mehr hingegangen bin. Somit machte ich auch keinen Abschluss und endete mit dem, was ich heute bin. Ein 23 jähriger Mann, der bei seinem besten Freund lebt, Geschäfte ausraubt, mit Drogen handelt und raucht.
Apropos Rauchen. Ich könnte eine Zigarette jetzt echt gut vertragen. Ob Tini etwas dagegen haben würde? "Tini?" "Ja?" Hmm, wie drücke ich das jetzt am besten aus? "Hättest du was dagegen, wenn ich rauchen würde?" "Jetzt?", fragte sie und sah mir in die Augen. "Nur, wenn es dir wirklich nichts ausmacht. Sonst kann ich auch bis zu Hause warten", erklärte ich. "Nein, mach ruhig. Ich kann es dir ja nicht verbieten. Außerdem kann ich es verstehen. In deinem Beruf gibt es wahrscheinlich viel Stress und damit willst du ihn abbauen. Es gibt bestimmt bessere Methoden, aber gut", meinte sie. Wieso ist sie so verständnisvoll? "Es freut mich sehr, dass du mich verstehst", gab ich zurück.
Oh Gott. Was mache ich hier eigentlich? Ich belüge meine absolute Traumfrau immer mehr. Jetzt denkst sie, ich rauche wegen meinem "Beruf". Na ja, ich zündete mir erstmal die Zigarette an. "Ist dir nicht kalt?", fragte ich total klischeehaft. Irgendwie fand ich die Vorstellung schön, ihr meine Jacke umzulegen. Wie es immer in diesen Filmen war. "Es geht schon", meinte sie. "Kann ich dich wenigstens nach Hause bringen? Um sicher zu gehen, dass du heile ankommst?" "Nein, Jorge. Mein Vater schläft höchstwahrscheinlich schon. Wir würden ihn nur unnötig wecken." Wieso musste sie meinen "perfekten" Plänen eigentlich immer einen Strich durch die Rechnung machen? Diese Frau bleibt mir ein Rätsel. "Aber du schreibst mir, wenn du zu Hause bist, ok?" Sie nickte. Und ich konnte mich nicht länger zurück halten. Ich musste sie einfach küssen.