Kapitel 28

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Jorges Familie war wieder abgereist, aber sie wollten in Kontakt bleiben. Jorge hatte sogar versprochen, sie bald zu besuchen. Er freute sich darauf, mir sein Heimatland zu zeigen, vor allem, weil ich noch nie in Mexiko war. Seine Familie war echt nett und wir haben viele Sachen unternommen.

Seine alte Clique wurde bei einem Banküberfall geschnappt und verhaftet. Die hatten wir erstmal vom Hals. Ich hatte echt Angst, die würden mir noch wirklich etwas antuen, weil ich mich nicht von Jorge trennen wollte. Aber wieso hätte ich das auch tun sollen? Ich liebe ihn und ein Leben ohne ihn will ich mir nicht vorstellen.

Ich war gerade auf dem Weg zum Altenheim, um meinen Vater zu besuchen. Er bekommt dort täglich seine Tabletten und wenn er diese nimmt, geht es ihm echt besser. So langsam findet er sich auch damit ab, dort zu wohnen. Er kann dort mit Menschen in seinem Alter reden. Auch mit Fran versteht er sich wieder. Mein Bruder will auch wieder mit seiner Freundin nach Buenos Aires ziehen. Er meint er hätte hier schon den perfekten Job gefunden. Das freute mich natürlich, da ich sowieso schon so viel Zeit mit ihm verloren habe.
Dort angekommen begrüßte ich die Pfleger und machte mich auf den Weg zu Papas Zimmer. Ich klopfte und trat ein. "Na, Papa, wie geht's dir?" "Gut, mein Mädchen. Wo ist denn deine Begleitung von letztem Mal?" "Jorge konnte heute leider nicht dabei sein. Aber nächstes Mal bestimmt wieder." Die beiden verstanden sich urplötzlich total gut. Sie spielten immer Karten oder so, während ich mich bei den Pflegern über Papas Zustand informierte.

Als ich wieder zu Hause ankam, roch es herrlich aus der Küche. "Jorge? Ich dachte du bist bei Ruggero", sagte ich, als ich ihn beim Kochen beobachtete. "Das war eine klitzekleine Notlüge, Süße. Irgendwie musste ich ja hierbleiben können, um für dich zu kochen", grinste er. "Und wieso kochst du für mich?", fragte ich. "Wieso nicht?", stellte er die Gegenfrage. Darauf hatte ich natürlich keine Antwort. Also setzt ich mich schon mal an den Tisch, den er bereits gedeckt hatte. "Du bist zu süß für diese Welt", schwärmte ich, während ich auf das Essen wartete. "Das sollte man eigentlich zu dir sagen", grinste er und gab mir einen kurzen Kuss.

"Ich hatte niemals gedacht, dass ich hier irgendwann mal so mit dir sitzen würde, als wir das "Date" in dem Café hatten", erzählte ich, während wir aßen. "Ich auch nicht. Aber als du mir damals diesen Wangenkuss gabst, war es um mich geschehen. Ich musste dich wiedersehen." Ich grinste, denn mir ging es nicht anders. Ich hatte die Minuten gezählt, bis er anrief.
"Und das zweite Date in dem Restaurant. Ich hatte noch nie einen Jungen so geküsst, wie ich dich an diesem Abend küsste. Aber du hattest mir den Verstand geraubt", beichtete ich. "Ich war so geflasht von dir. Am liebsten hätte ich dich in diesem Moment mit ins Bett genommen, wenn ich ehrlich bin. Aber du wolltest unbedingt nach Hause", lachte er. "Ich bin halt nicht einfach zu haben", protestierte ich. "Aber ich habe es geschafft", grinste er. "Ja, aber du hast auch ziemlich viel vorher vermasselt. Aber das ist jetzt Vergangenheit, ok?" "Ich habe mich komplett geändert, Tini. Und du bist der Grund dafür. Ich liebe dich einfach so sehr, dass man es nicht in Worte fassen kann", sagte er. "Ich dich auch, Jorge." Daraufhin gaben wir uns einen Kuss. Wie ich solche Momente liebe. Ich kann es nicht beschreiben. Doch ich hoffe, dass jeder mal jemanden findet, wie ich Jorge gefunden hatte.
Klar, es gab viele Komplikationen und er hat eine kriminelle Vergangenheit. Aber was soll ich machen? Ich liebe ihn halt und der Rest ist da auch egal. Man kann sich halt nicht aussuchen, in wen man sicher verliebt. Genau wie es bei uns ist. Zwei verschiedene Welten, aber was sagt man so schön? Gegensätze ziehen sich an. Der Spruch passt bei uns genau.

"Tini?", riss er mich aus meinen Träumereien? "Hm?" "Ich hab' eine Überraschung für dich. Na ja, ich hoffe zumindest, dass du dich darüber freust." "Was denn?", erkundigte ich mich. "Ich mache meinen Abschluss an einer Abendschule nach. Ich habe mich bereits angemeldet und nächste Woche geht es los2, verkündete er. "Was, wirklich? Das freut mich so für dich!" "Ich denke halt an unsere Zukunft. Schließlich will ich unseren zukünftigen Kindern ein guter Vater sein, der ihnen und seiner Frau etwas bieten kann." Er machte mich mit diesen Worten so verlegen, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. "Es war Schicksal, dass wir uns fanden, ich bin mir sicher", sagte ich und sah ihm in die Augen. Wäre er nicht auf dem Balkon gewesen, als ich fasst in das Loch fiel, wären wir uns wahrscheinlich nie begegnet. Und ich wäre mit mehreren Knochenbrüchen im Krankenhaus gelandet. "Das denke ich auch, Tini. Ich bin froh, dich zu haben. Ich kann es nur noch mal wiederholen. Ich liebe dich." "Ich liebe dich, Jorge", grinste ich.

Ok, ok. Viel Kitsch und so weiter. Sorry, dass es so lange gedauert hat mit dem Update, aber das Kapitel sollte halt perfekt werden. Ich lade direkt im Anschluss den Epilog hoch und dann war's das mit diesem Buch. ♥
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