Kapitel 5

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*TiniPOV*

"Wie... Wie meinst du das 'bei uns wurde eingebrochen'? Das ist nicht wahr..." "Doch, Schätzchen. Die haben fast alles leergeräumt. Die Polizei ist schon hier, um nach Spuren zu suchen." Ach du scheiße. Das Juweliergeschäft ist meinem Vater sehr wichtig. Er spart von dem Geld für mein Studium. Nebenbei arbeite ich auch noch als Kellnerin in einer Pizzeria, damit er mir nicht alles finanzieren muss. Mein Vater ist auch nicht mehr der jüngste und das Geschäft ist alles, was er hat, außer mir und unserem Haus. Meine Mutter starb vor ca. eineinhalb Jahre an Krebs. Das war eine schwere Zeit. Wir hatten nicht genug Geld, für alle Medikamente. Zu dieser Zeit hatte ich vier Jobs und in der Schule wurde ich immer schlechter. "Soll ich kommen?", fragte ich. "Nein. Geh' du lieber zur Schule. Immerhin willst du doch noch studieren und dafür solltest du regelmäßig die Schule besuchen."

Im Unterricht versuchte ich mich so gut wie möglich zu konzentrieren. Aber mir gingen zwei Dinge einfach nicht aus dem Kopf: Der Einbruch und Jorge. Ja genau, der heiße Mexikaner hat mir innerhalb einer Stunde total den Kopf verdreht. Sowas ist mir in meinen 18 Jahren noch nie passiert. Ich hoffe nur, dass es ihm ähnlich geht und er mich wirklich bald anruft.

*JorgePOV*

Ruggero meinte, ich sollte mindestens zwei Tage warten, bis ich Martina anrufe. Am liebsten würde ich es direkt heute machen und mich gleich wieder mit ihr treffen. Würde ich dann wie ein Stalker rüberkommen?

Ich ging gerade wieder zum Treffpunkt der Jungs, als ich an dem Juweliergeschäft von gestern vorbei kam. Dort stand ein Polizeiwagen. Shit. Aber was sollen sie finden? Wir hatten Handschuhe an und waren auch so vorsichtig. Ich hoffte nur, der Typ hatte keine Überwachungskamera in seinem Laden. Daran hatten wir nicht gedacht... Ach, es wird schon nichts passiert sein. Und wenn? Kann mir auch egal sein. Dann wandere ich halt wieder in den Knast. Der einzige Grund, warum ich dort nicht hin will, ist das Rauchen. Und vielleicht Martina... Ach was denke ich da eigentlich?

"Ey, Leute. Der Typ vom Juweliergeschäft hat die Bullen eingeschaltet", teilte ich meinen Kumpels mit. "Haben wir auch schon mitbekommen. Die können uns nichts nachweisen. Das Zeug verticken wir online über 'nen anderen Namen. Fertig", meinte Jonah. Stimmt, so einfach ist es. Und ruck zuck haben wir Geld. Dann könnte ich Martina wirklich mal ein Essen spendieren. Ich hielt es einfach nicht länger aus. Inzwischen waren ja auch schon 24 Stunden vergangen. Ich musste sie anrufen. Sofort. "Leute, ich muss mal kurz einen dringenden Anruf tätigen", sagte ich und ging aus der Lagerhalle.
Draußen kramte ich in meiner Hosentasche und gab dann Martinas Nummer in mein Handy. "Hallo?", ertönte nach ein paar mal Piepen ihre niedliche Stimme. "Hi, Martina. Ich bin's Jorge. Erinnerst du dich? Der Typ der..." "der mich vorm Sterben gerettet hat? Ja, ich erinnere mich", lachte. "Ja... Ich wollte fragen, ob wir so ein Essen mal wiederholen könnten? Natürlich nur, wenn du willst", fragte ich. Oh Gott. Das letzte Mal, als ich eine Frau um ein Date gebeten habe, ist Jahre her.

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