Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Ich hatte ihr Herz gebrochen. Und das sagte sie mir direkt ins Gesicht. Aber ich bin auch selber Schuld. Was war ich eigentlich für ein Idiot? Es war so klar, dass für mich mal wieder kein Happy End mit drin war. "Ich wollte dir dein Herz nicht brechen, ehrlich. Alles, was ich gesagt oder getan habe, ist wahr. Bevor ich dich in diesem Haus sah, wusste ich nicht, dass du dort wohnst..." "Ach komm, Jorge. Ich will deine ganzen Ausreden nicht hören. Verschwinde einfach aus meinem Leben. Das mit dir war ein Fehler, mehr nicht. Tschüss!" Dann stolzierte sie einfach weiter ins Café. Ich ergriff die Chance und ging zu dem alten Mann, mit dem Tini anscheinend hier war.
Als ich bei ihm angekommen war, setzte ich mich zu ihm auf die Bank. "Das Mädchen, welches mit Ihnen hier ist, ist das Martina?", fragte ich ihn. "Ja, wieso?" "Ach, wir gingen zusammen in eine Grundschulklasse und irgendwie habe ich sie wiedererkannt", log ich. Irgendwie musste ich ja an Informationen kommen. "Ja? Meine Tochter ging aber in Spanien zur Grundschule. Wir sind ganz früh dort hin gezogen, da war Tini gerade mal drei Jahre alt", erzählte mir der Mann. Tochter? Dann unterhielt ich mich ja gerade mit Tinis Vater... Wenn sie das herausfindet... "Oh, dann muss ich mich wohl irren. Aber irgendwoher kenne ich sie. Mir fällt gerade bloß nicht ein ..." "Jorge! Was machst du das?!", rief eine aufgebrachte Tini und rannte in unsere Richtung. "Jorge, halt dich von meiner Familie fern. Ich sage es dir zum ersten und zum letzten Mal." "Welche Familie, Tini? Deine Mutter..." Tini machte irgendwelche Bewegungen, die ihrem Vater symbolisierten, dass er still sein sollte. "Papa, das braucht Jorge gar nicht zu wissen", meinte sie. "Und jetzt verpiss dich!", schrie sie mich an und ich ging weg.
In meiner Frust suchte ich die Jungs auf. Auf dem Weg dorthin zündete ich mir erstmal wieder eine Zigarette an. Ich konnte nicht fassen, dass Tini mich in so wenigen Tagen verändert hatte. Ich meine, ich hatte meine Clique für sie aufgegeben. Und für was? Nichts. Jetzt will sie nichts mehr von mir wissen und ich habe alles umsonst hingeschmissen. Aber was habe ich jetzt noch zu verlieren? Wieder: Nichts. Mein Leben besteht halt einfach aus diesem Wort. Nichts. So viel hatte ich in meinem Leben erreicht und so viel werde ich erreichen.
An der Lagerhallte angekommen hatte ich doch wirklich drei Zigaretten geraucht. "Jorge? Was machst du denn noch hier? Du wolltest nichts mehr mit uns zu tun haben, schon vergessen?", meinte Jonah. "Nein, nein. Vergessen nicht. Aber Tini, sie... sie will mich nicht mehr in ihrem Leben", erklärte ich. "Und nur, weil du nicht in ihrem Leben sein kannst, denkst du, du könntest wieder in unseres?", motzte Mario. "Er hat wirklich recht, Jorge. Wir wollen nicht die zweite Wahl sein. Außerdem haben wir entschieden, dass Nick nach seiner Freilassung der neue Boss hier wird. Es ist zwar schade, wie das alles mit die geendet hat, aber so ist es leider. Dein Geld und alles hast du. Wir wünschen dir noch ein erfolgreiches Leben", meinte Allen. Ich dachte, gerade er hätte Verständnis. Aber nein. Jetzt wollte nicht mal meine "alte" Gang etwas mit mir zu tun haben. Jetzt blieb mir nur noch Ruggero, falls er mir nicht auch noch wegen irgendeiner Dummheit den Rücken kehrt."Rugge?", rief ich, als ich die Wohnung betrat. Aus der Küche roch ich Tomatensoße und Nudeln. Doch Ruggero war nicht alleine. Candelaria und er standen vor der Küchenzeile und kochten. Mir war klar, dass das Essen dann wohl nicht für mich ist. "Jorgitooo! Komm ran. Wir essen gleich", meinte Rugge. "Ja und deshalb wollte ich auch wieder gehen. Ich will euch nicht stören." "Aber Jorge, wir haben extra für uns drei gekocht", sagte Cande. "Du kochst für mich? Kneift mich einer?" "Ruggero hat mir erzählt, dass du mir eine Chance geben würdest. Deswegen schlage ich einen Neuanfang vor. Also...Hey, ich bin Cande, Rugges Freundin!"
Das Essen wurde echt ganz nett. Und sie war wirklich nicht so schlimm, wie ich anfangs immer dachte.
Irgendwann klingelte ihr Handy. "Ja? ... Oh hi, Lodo! Was ist mit Tini? ... Nein, nein, ich bin schon unterwegs. Bis gleich." schnell packte sie ihre Sachen zusammen. "Leute ich muss echt weg. Eine Freundin braucht unsere Unterstützung. Bis bald!" Und damit war sie auch schon verschwunden. "Sie ist ernsthaft mit Tini befreundet?", fragte ich Ruggero. "Das wusste ich nichts, ehrlich! Außerdem habe ich ihr doch nie erzählt, dass du eine Tini liebst. Wieso sollte ich auch?" Hm, Punkt an ihn. "Und jetzt?", fragte er. "Wenn wir uns beeilen, können wir Cande noch hinterher gehen", schlug ich vor.
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Sei mein Badboy
FanfictionJorge Blanco saß 15 Monate im Knast. Diebstahl, Drogenmissbrauch, Schlägereien und so. Doch jetzt hat er seine Strafe abgesessen. Ob er daraus gelernt hat? Kein Bisschen. Er kehrt zu seiner Clique zurück, die schon sehnsüchtig auf ihn gewartet hat...