Kapitel 4

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Nun stehe ich hier, in der eisigen Kälte, und warte auf meine Gang. Es ist nicht so, dass ich mich cool fühlte, mit dem Begriff. Aber ein anderes Wort beschrieb uns nicht besser.

"Jo, man. Legen wir los?", fragte Mario, der gerade mit den anderen bei mir ankam. Ich wusste nicht, wo sie immer übernachteten. Eine Zeit lang hatten wir auf den alten Sofas in der Lagerhalle gepennt. Aber dort wurde es klar, ungemütlich und ekelig. Jonah lebt bei seinen Eltern. Diese wissen aber nichts von uns. Ist seine Entscheidung, ob er es ihnen erzählt. Eigentlich haben wir alle nichts miteinander zu tun, außer in der Gang.
"Los geht's", gab ich das Startsignal. Ich hatte vorhin beobachtet, wie der Besitzer die Tür abschließ. Also ist darin jetzt tote Hose.

Mario ging vor, da er der Meister km Schlösser knacken war. In den meisten Läden gab es eine Alarmanlage. Darum kümmerte sich Allen. Er hackte sich immer darein. Ich hab keine Ahnung von sowas. Das überließ ich lieber ihm. "Fertig", meinte er nach kurzer Zeit. Mario knackte daraufhin das Schloss. Und siehe da: Sie Tür ging ohne Weiteres problemlos auf. "Nehmt soviel mit, wie ihr mit euch tragen könnt", zischte ich. "Und lasst alle Lichter aus. Hier sind Handschuhe", ich verteile Einweghandschuhe, die kurz vorher mit dem restlichen Geld von Rugge gekauft hatte.

Ich stopfte meine Jacken- und Hosentaschen mit teurem Schmuck voll. Den Rest nahm ich in eine Hand. "Jetzt schnell raus hier, bevor uns jemand sieht", kommandierte ich sie herum. Ich mag es, den Chef zu spielen. "Ja ja, Boss. Mach mal halblang. Es ist immerhin schon Dunkeln draußen", beschwerte sich Jonah.

Als ich endlich wieder bei Ruggero in der Wohnung angekommen war, lag dieser schon im Bett. Ich verstecke das Diebesgut in meinem Rucksack und legte mich hin, nachdem ich mich bettfertig machte. Doch mir ging dieses Mädchen namens Martina einfach nicht aus dem Kopf. Ich konnte ihren Wangenkuss immer noch spüren und wie angenehm es sich auf meiner Haut angefühlt hat. Was macht sie nur mit mir nach schon einem Treffen? Ob ich sie wirklich anrufen soll?

Am nächsten Morgen wurde ich unsanft von Rugge wachgerüttelt. "Was denn?", maulte ich. "Warte Cande gestern wirklich hier? Und habt ihr euch gestritten?" Verschlafen setzte ich mich auf und fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. "Ja. Ja, sie waren hier und ja, wir hatten eine Auseinandersetzung. Wo ist das Problem? Du weißt, wir können uns nicht leiden." "Ich rede mit ihr", meinte Rugge. "Wieso hast du eigentlich nichts von dem Frühstück angerührt gestern?", fuhr er fort. "Äh, weißt du... Ich habe in einem Café gefrühstückt. Mit einem Mädchen", erklärte ich. "Was? Jorge Blanco zieht wieder Frauen an Land? Sie muss ja echt besonders sein", grinste er. "Ja, das ist sie. Und ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich mir zu ihren Gunsten, 30€ von Sir geliehen hab?" "Du hast was? Ohne zu fragen?", meinte er wütend. Doch ich beruhigte ihn: "Keine Sorge. Ich hab bald wieder Geld und dann bekommst du es wieder." "Eigentlich wollte ich kein Geld annehmen, dass du durch krumme Dinge verdienst, aber wenn du dadurch deine große Liebe findest, drücke ich ein Auge zu. Wirst du sie wieder sehen?" Ich dachte an den kleinen Zettel mit ihrer Handynummer. "Nach wie viel Tagen ruft man eine Frau denn an?", erkundigte ich mich. "Warte mindestens zwei Tage. Sonst denken sie, du wärst besessen oder so. Aber warte nicht zu lange, sonst denken sie, du hättest doch kein Interesse", erklärte er. "Warum sind Frauen nochmal so kompliziert?", scherzte ich.

Ich konnte Ruggero nichts von dem Einbruch erzählen, weil er mich 1. rausgeworfen hätte und 2. er Mitwisser gewesen wäre und weil er der Polizei nichts gemeldet hat, würde er auch eine Strafe bekommen. Auch Martina werde ich nichts erzählen. Einmal aus denselben Gründen und auch, weil sie dann nichts mehr von mir wissen will. Wer verliebt sich schon in einen Ex-Knacki?

*TiniPOV*

Morgens, als ich gerade auf den Weg zur Schule war, rief mein Vater mich an. Komisch, sonst ruft er doch immer erst gegen Mittag an, wenn überhaupt. "Papa? Was ist denn passiert?" .... "WAS?"

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