Juni, 1941

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So sehr sich die Dreizehnjährige in der ersten Stunde von Wahrsagen auch über ihren Partner aufgeregt hatte, so gab es über das restliche Jahr verteilt nicht mehr allzu viele Teamarbeiten. Riddle und Nadja saßen meist stumm nebeneinander und machten ihre Aufgaben.
Und so strich ein weiteres Jahr an den Drittklässlern vorbei, in denen sie mehr Stress hatten als zuvor. Die vielen neuen Fächer waren nicht ohne und einige zählten bereits die Tage bis in das sechste Schuljahr, in dem sie einige Fächer abwählen konnten.
Trotzdem musste bei manchen noch Zeit bleiben, um für ihren Lieblingssport auf dem Besen zu trainieren.
Schließlich stand das letzte Quidditchspiel der Saison an. Total aufgeregt wachte Tally in ihrem Schlafsaal auf und schob die Vorhänge zur Seite. Sie wurde aber nicht, wie erwartet, von warmen Strahlen der Sonne begrüßt, sondern von dicken grauen Wolken. Die Blauäugige wartete schon fast darauf, dass es jede Minute zu regnen begann. Das war auf gar keinen Fall eine gute Ausgangslage. Es würde auch so schon ein hartes Spiel werden, da die Gryffindors unbedingt die Slytherins schlagen mussten, um sich den Pokal zu holen.
Noch dazu war Tally doppelt angespannt: Aufgrund einer Erkältung fiel Amy aus und Tally sprang zum ersten Mal als Sucherin ein.
Aufregung machte sich in der Gryffindor breit. Die Gedanken an ihren Besen und an das Spiel schoben ihre schlechte Laune beiseite. Tally war motiviert, den Schnatz trotz der schwierigen Bedingungen so schnell wie möglich zu fangen. Sie können es schaffen und wenn sie dafür die Slytherins von ihren Besen hauen mussten.
Langsam zog die Löwin sich um und machte sich auf den Weg zum Frühstück. 

In der großen Halle war es noch sehr still. Sie spähte zu den Slytherins und entdeckte bereits einige ihrer Rivalen, die sich gerade noch besprachen. Wahrscheinlich tauschten sie die letzten Tipps für das Spiel aus.

Am Gryffindortisch fand Tally ihren Kapitän Fabian Fenwick vor.
"Mo-ohorgen, Fabi.", gähnend setzte sich die Löwin neben Fabi.
"Guten Morgen.", sagte dieser nur und aß schmollend seinen Toast weiter.
"Keinen letzten Ratschlag heute?", fragte Tally leise und betrachtete die Speisen vor ihr.
"Nee.", murmelte der Kapitän knapp und seufzte tief.
"Schlechte Laune?", flüsterte sie ganz leise, damit die Slytherins bloß nicht lauschen konnten. Solche Informationen würden die nur ausnutzen.
"Schau' doch einfach aus dem Fenster! Da kann man nicht gut gelaunt sein.", meinte Fabi bockig.
"Trotzdem werden wir die Slytherins platt machen!", Tally war immer noch höchst motiviert und konnte es kaum erwarten, bis das Spiel endlich begann.
"Nein, werden wir nicht. Hast du denn schon vergessen, dass Theo auch ausfällt?", der Kapitän sah niedergeschlagen zu seiner Sucherin.
"Aber Liam ist doch auch gut! Ach Fabi, das wird schon. Ich hol' mir gleich den Schnatz und schon haben wir gewonnen. Ganz einfach.", die Gryffindor lächelte ihn an.
"Mach's bitte kurz.", er schaute die verzauberte Decke an, die das aktuelle Wetter widerspiegelte. Der Regen wurde immer stärker.

"Ihr seid ja auch schon wach! Guten Morgen.", Luna kam lächelnd zu ihren Mannschaftskollegen und setzt sich neben Tally.
"Hey! Na, fit fürs Spiel?", fragte die Sucherin ihre Freundin.
"Ja, klar! Das Wetter macht uns doch nichts aus. Nicht wahr, Fabi?", meinte Luna glücklich. Sie spielte Quidditch für ihr Leben gern, genau wie Tally. Nichts würde die beiden so schnell die Freude auf ein Match verderben.
Tally grinste zu Fabi, der Lunas Frage mit einem Nicken beantwortete. Als er zu seiner Sucherin sah, musste er lächeln. Langsam fand auch ihr Kapitän die nötige Motivation.

"Da kommen die Schlangen-Gegner aus unserem Jahrgang, Tally.", murmelte Luna leise. Tally entdeckte Riddle, der sich schweigend setzte und anfing zu essen. Es schien, als wäre er bereits  hochkonzentriert. Es würde nicht leicht werden, den Schnatz vor ihm zu fangen.
Jede Minute, die verging, wurde Tally wacher und aufmerksamer. Fabi ging es genauso und Luna war morgens sowieso immer bestens gelaunt.

Als die komplette Mannschaft der Löwen mit dem Frühstück fertig war, begaben sie sich zum Stadion, beziehungsweise in die Umkleidekabine. Dort fand Fabi dann doch noch ein paar aufmunternde Worte. Auch gab er letzte Tipps, die am Ende vielleicht zum entscheidenden Sieg führten. Irgendwann mussten sie dann raus und sich dem Regen, dem Wind und den Slytherins stellen.
 Als sie den Rasen des Quidditchfeldes betraten, erklangen zwischen dem lauten Platzregen schallende Jubelgesänge. Auch das munterte die Gryffindors auf.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt