Samstag, der 31. Oktober 1994

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Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, da wurden die Vorhänge des Schlafsaales der Slytherrin-Mädchen schon aufgerissen.
"Los, Ladies! Wir wollen es doch nicht verpassen, wenn sich der neue Held unseres Hauses für das Trimagische Turnier anmeldet.", flötete Pansy Parkinson. 
"Es ist zu frü-üh.", nuschelnd drehte sich Nadja noch einmal um. Sie hatte sich endlich wieder richtig ausruhen können und würde dies auch gerne noch um ein Weilchen verlängern. Man durfte nicht vergessen, dass alle anderen Schüler um sie herum um einige Jahre jünger waren. Langsam bemerkte sie das Alter in den Knochen.
"Wir treffen uns beim Frühstück!", und mit einem fröhlichen Schwung machten ihre nervigen Zimmergenossinnen die Tür zu. Während ihre Freundinnen fröhlich mit ihr gingen, blieben die anderen verärgert zurück.
Nadja war jetzt aber sowieso wach und machte sich doch fertig für den Tag. Hunger hatte sie schließlich auch schon. Sie fragte sich aber immer noch, wen Pansy als "Held unseres Hauses" betitelt hatte. Spontan fiel ihr da keiner ein.

Kurz vor der Großen Halle traf sie noch auf ihre Mitzeitreisende, die bereits gegessen hatte.
"Guten Morgen, meine Lieblingshexe! Warst du etwa sogar noch vor Parkinson und Konsorten wach?", fragte Nadja müde.
„Ich? Ach, das war doch so ein schöner Morgen.", Tally grinste verschmitzt. Die Erbin Slytherin zog ungläubig eine Augenbraue in die Höhe.
Gerade als Tally antworten wollte, schmissen alle Franzosen ihren Zettel in den Kelch. Die ehemalige Gryffindor fing fast an zu sabbern und Nadja beobachtete sie amüsiert.

Fasziniert vom Farbspektakel durch die Papiere, merkte Tally nicht, wie sie jemand vorsichtig antippte.
"Excusez-moi!", sagte Derjenige entschuldigend.
Erschrocken drehte Tally sich um und sah den Typen komisch an.
"Was?", fragte sie verdutzt.
"Oh, du bist nicht aus Beauxbaton! Ich habe dich hier aber noch nie gesehen.", meinte der Schönling, den sie nun musterte. Jetzt fiel ihr auf, dass er die Robe Hufflepuffs trug.
Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Gedanklich war sie noch vertieft in die Abgabe der Zettel von den Schülern aus Beauxbatons. „Ich dich auch nicht.", Tally machte auf dem Absatz kehrt und huschte schleunigst in die große Halle.

Nadja folgte ihr. Sie musste fast rennen, um mit ihrer Mitzeitreisenden Schritt zu halten. „Hast du nicht schon gefrühstückt?", rief ihr Nadja hinterher, aber Tally hatte sich schon an den Gryffindor-Tisch gesetzt.
Die Schwarzhaarige blickte ihr verwirrt hinterher, ehe sie sich am Slytherin-Tisch neben dem Vertrauensschüler niederließ und Tally beobachtete. Nie und nimmer würde sich die Erbin freiwillig an den Tisch der Löwen setzen.

"Cedric Diggory hat gerade seinen Namen in den Kelch geworfen!", informierte Hermine Tally, kaum dass sich die Slytherin niedergelassen hatte. Gerade noch erhaschte sie einen Blick auf den Schüler, der von seinem Haus bejubelt wurde. Cedric war es, der sie gerade eben mit einer Französin verwechselt hatte.
"Hoffentlich wird der nicht Champion.", murrte Tally. Bei ihm hatte sie irgendwie ein ganz ungutes Gefühl.
"Du gefällst mir. Das hoffen wir auch! Schließlich hat er Gryffindor den Schnatz auf unfaire Weise weggeschnappt letztes Jahr.", meinte Ron genervt und funkelte Cedric sauer an.
"Ich bin immerhin auch vom Besen gefallen.", meinte Harry, anscheinend immer noch enttäuscht von sich selbst. "Schade, dass Quidditch dieses Jahr ausfallen muss wegen des Trimagischen Turniers.", fügte der Junge mit der Narbe auf der Stirn hinzu.

"Finde ich nicht.", meinte ein großes schwarzes Mädchen aus der siebten Klasse, das an der Gruppe vorbei hastete und über beide Ohren stolz grinste.
"Angelina! Hast du etwa deinen Namen in den Feuerkelch geworfen?", fragte Hermine begeistert.
"Ist soeben passiert!", sagte sie lächelnd.
"Sie spielt auch in der Quidditch-Mannschaft! Ich fasse es nicht. Voll krass!", flüsterte Ron aufgeregt Tally zu.
"Na, dann müssen wir ihr unbedingt die Daumen drücken.", meinte Tally begeistert, wofür sie gleich verwirrte Blicke einfing. "Seht mich nicht so an! Slytherin bietet leider keine geeigneten Kandidaten."
Die drei Gryffindors nickten zustimmend. Tally verabredete sich noch mit Harry und Ron zum Besenfliegen am Nachmittag, wenn sie die Hausaufgaben abgearbeitet hatten, und ging dann zurück in ihren Gemeinschaftsraum.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt