Freitag, der 25. August 1944

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Die Schwarzhaarige wurde am nächsten Morgen von strahlendem Sonnenschein geweckt. Sie gähnte laut, streckte sich und rieb sich die Augen. Aber, hoppla! Sie war ja gar nicht Zuhause in ihrem Zimmer.
Sie erinnerte sich wieder an letzte Nacht und ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie sich immer noch in Malfoys Manor befand.
Blitzschnell sah die Slytherin auf die Seite, doch das Bett war leer. Auch sonst schien niemand in diesem Raum zu sein.

Nadja atmete tief durch und ergriff ihre Chance, um zu flüchten. Da sie nichts anderes als ihr Abendkleid dabei hatte, musste sie es wohl oder übel anziehen. Die hohen Schühchen ließ sie aber besser weg, nicht dass das Klappern noch jemand hörte.

Auf Zehenspitzen bewegte sie sich aus dem Zimmer und folgte dem langen Flur. Sie schaffte es bis in den Salon, bis sie von einer Stimme erschreckt wurde.
"Will da jemand abhauen?", sie erkannte ihn sofort.
"Dir auch einen wunderschönen guten Morgen. Und- ja. Ich muss noch auf eine Geburtstagsfeier.", immerhin log sie nicht. Sie musste schließlich Odin mit dem Geschenk noch zu Tally schicken. Das war ihre ganz persönliche Art zu feiern.
Riddle nickte, ehe er von der langen Tafel aufstand und sich neben die Schwarzhaarige stellte.
"Dann bringe ich dich nach draußen.", er ging schnellen Schrittes voraus und die kleine Nadja musste sich anstrengen, um nicht verloren zu gehen.
Im Garten der Malfoys war bereits alles wieder aufgeräumt und es war keine Spur mehr von einer Party zu sehen. Hatte sie sich alles eingebildet? Oder hatte sie einfach eine Ewigkeit geschlafen?

"Wir sehen uns im Hogwarts-Express.", sagte Nadja, als sie am Rand des Landsitzes angekommen waren, wo sie disapparieren konnte.
Riddle nickte. "Als Schulsprecher, versteht sich."
"Natürlich. Ach, und Riddle? Das bleibt unter uns, klar?", die Slytherin zog eine Augenbraue hoch, während sie auf eine Reaktion wartete.
Riddle entkam ein sanftes Lächeln, das ziemlich ungesund auf seinem blassen Gesicht aussah. "Wir sehen uns."

Ohne weitere Verabschiedung drehte sich der Erbe Slytherins auf dem Absatz um und ging wieder zurück in das Anwesen. Nadja seufzte, sah ihm noch lange hinterher, ehe sie sich konzentrierte und zurück in das Haus der Marohns apparierte.

Als Tally am nächsten Morgen aufstand, brauchte sie eine ganze Weile, bis sie realisierte, dass sie noch Geburtstag hatte. Ihre Freunde waren anscheinend alle bereits wieder abgereist, weil das Geburtstagskind so lange geschlafen hatte.
Aber immerhin wurde sie von Josh und seiner Familie begrüßt und gemeinsam genossen sie einen leckeren Brunch, inklusive Geburtstagskuchen.
"Ich danke euch wirklich für die schöne Zeit bei euch!", meinte Tally überglücklich.
"Du bist jederzeit wieder willkommen, Schätzchen.", lächelte Joshs Mutter ihr entgegen.
"Und immer dann, wenn du mir die Fliege binden musst!", witzelte Josh und die Gryffindor kicherte.
Schließlich war es an der Zeit, sich zu verabschieden.
"Ich hoffe, du hast heute noch einen wunderschönen Tag mit Emmi. Oh, und schick' sofort eine Eule, wenn du die Apparierprüfung bestanden hast!", Josh zog sie in eine Umarmung und ohne hohe Schuhe war Tally tatsächlich einen halben Kopf kleiner als er.
"Mach' ich natürlich. Dann bis in einer Woche am Bahnsteig!", die Löwin winkte, ehe es hinter ihr plopp machte und Emmi dastand, um ihre Enkelin abzuholen.

"Happy Birthday, mein Engel!", sie wurde sogleich in eine Umarmung gezogen.
"Dankeschön!", sie wandte sich ab, bedankte sich nochmal bei den Ockleys und wünschte ihnen noch ein schönes Wochenende, ehe sie Seite an Seite mit Emmi apparieren wollte.
"Willst du mir denn Niemanden vorstellen?", kicherte Emmi und Tally brauchte kurz, um ihre Manieren zu finden. Sie hatte nicht daran gedacht, dass ihre Oma die Ockleys noch nicht kannte.
"Emmi, das ist Josh. Du weißt ja: der andere Vertrauensschüler aus Gryffindor. Und das sind seine Mum und sein Dad.", stellte die Löwin alle vor und die neuen Bekanntschaften grüßten sich freundlich.
"Ich hoffe, das Geburtstagskind hat es nicht allzu sehr krachen lassen?", grinste Emmi und sah zu Joshs Eltern.
"Alles war bestens, Miss Marohn! Nur der Abschlussball kann das Ganze noch toppen.", verkündete Josh, ehe seine Eltern ihr antworten würden.
"Das freut mich zu hören. Dann sehen wir uns wohl am Ende des Schuljahres wieder. Macht es gut!", lächelte die Großmutter und hielt Tally ihren Arm hin. Die Gryffindor winkte ein letztes Mal, ehe die beiden kurze Zeit später vor ihrem Haus standen.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt