Freitag, der 31. März 1939

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Die Erstklässler hatten sich mittlerweile an den Alltag der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei gewöhnt. Der letzte Tag vor den Osterferien war schon fast vorüber, als noch Verwandlung bei Professor Dumbledore bevor stand.

"Tally, wie machst du das nur?", fragte Luna ihre Mitschülerin, als diese genüsslich ihr Heißgetränk trank. Die Aufgabe war, ein harmloses Wasser in Tee zu verwandeln.
"Ich habe es auch schon geschafft. Seht her! Luna, Prost!", schrie Augusta von der anderen Seite des Klassenzimmers. Tallys und Sophies Blick trafen sich. Natürlich hatten beide dieselben Gedanken: Hört Augusta eigentlich alles?
"Miss Longbottom, ausgezeichnete Arbeit. Nun, wenn ich darf, würde ich das Getränk gerne kosten.", meinte Professor Dumbledore, als er den Duft des heißen Tees einatmete.
"Nur zu, Professor, nur zu.", sagte Augusta und sah entschlossen auf ihre Zauberei.

"Als ob der schmecken würde.", Sophie konnte Augusta überhaupt nicht ausstehen.

"Oh, ich würde sagen, es fehlt Zucker. Nur eine Kleinigkeit, die den Zauber und den Tee einmalig machen würde. Versuche es noch einmal.", sagte Dumbledore und ging an den Tisch der anderen Gryffindors. Sophie musste sich ein Lachen verkneifen, während sie das Wasser aus Versehen zu Eis erfrieren ließ.

"Und Miss Marohn, schmeckt der Tee?", fragte ihr Hauslehrer und schmunzelte.
"Professor, er ist perfekt! Die Menge des Zuckers ist perfekt abgestimmt!", sagte Luna und trank Tallys Tee aus. Die Gryffindor grinste ihre Mitschülerin an. Luna konnte manchmal wirklich verrückt sein.
"Bleibt ihr drei nach der Stunde bitte noch kurz da?", sagte Dumbledore und die Mädchen ahnten, dass es wegen Longbottom war. Der Professor für Verwandlung ging weiter und begutachtete die Tees der restlichen Klasse.

Was hatten die drei bloß angestellt? Sie waren eigentlich immer nett zu Augusta gewesen. Aber sie war halt ab und an etwas nervig.
"Super, dann können wir ihm gleich vorschlagen, dass du das Zimmer wechselst, Tally.", freute sich Luna und dachte gar nicht daran, das sie womöglich Ärger bekommen würden.
"Ich glaube immer noch, dass es nicht geht. Aber fragen kostet ja nichts.", Tally sah das sehr pessimistisch.
"Achtung. Miss Supertoll kommt.", zischte Sophie und ihre ganze Aufmerksamkeit war nun bei ihrem mittlerweile kalten Tee. Leider kam Miss Supertoll nicht mehr dazu, mit den dreien zu reden, da Dumbledore die Stunde beendete.

"Nun gut. Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass ihr drei mit Augusta nicht ganz so gut auskommt. Dabei müsste ihr wi-", fing ihr Hauslehrer an, wurde aber von Sophie unterbrochen: "Professor, könnte Tally bitte in unser Zimmer wechseln?"
"Nun, wie-", setzte der Professor erneut an, bevor ihm wieder das Wort erneut abgeschnitten wurde.
"Sir, Tally hält es mit den beiden kaum aus. Laura ist zwar ganz nett, aber halt schüchtern und langweilig. Und Longbottom... ist eben Longbottom.", sprudelte es aus Luna heraus, um ihren Hauslehrer zu überzeugen.
Dumbledore atmete tief durch, ehe er fragte: "Wieso spricht Miss Marohn nicht für sich?"
"Weil die beiden immer zu schnell plappern. Aber sie haben bereits gesagt, was ich mir denke.", die Angesprochene hoffte, dass ihr Hauslehrer ihr glaubte.
"Tally, fühlst du dich wohl in diesem Zimmer?", Professor Dumbledore zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Mir würde es bei Luna und Sophie besser gehen.", antwortete die Elfjährige ehrlich.
"Wenn ich richtig liege, gab es noch nie einen Zimmertausch seit Hogwarts gegründet wurde. Die andere Frage ist, weshalb ihr überhaupt getrennte Zimmern habt. Eigentlich sind die Geschlechter eines Jahrganges immer zusammen in einem Zimmer.
Ich habe die Befürchtung, dass uns dieses Jahr ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Ich werde mich darum kümmern. Kommt bitte am Montag in mein Büro. Bis dahin werde ich schlauer sein. Und jetzt ab zum Abendessen!", Dumbledore entließ die drei.

"Ein Fehler? Seit wann macht Hogwarts Fehler?", fragte Liam Albertus, als die Freundinnen beim Abendessen von ihrem Gespräch mit Dumbledore erzählten.
"Wenn ich so recht überlege, kenne ich niemanden, der sich über die Zimmereinteilung jemals beschwert hatte. Und ich habe viele Verwandte in anderen Häusern.", sagte Josh, das Reinblut der Gryffindors mit einem großen magischen Stammbaum. Die Freunde kannten bisher nur einen Cousin aus Ravenclaw, der in die siebte Klasse ging und seine Cousine, die letztes Jahr in das Haus Hufflepuff eingeteilt wurde. Angeblich war er noch mit jemanden aus Slytherin verwandt, aber darüber redete er ungern.
"Wir werden es am Montag erfahren.", meinte Luna und schielte genervt zu Augusta, als diese mit Laura im Schlepptau wegstolzierte.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt