Erschrocken fuhr die Gryffindor hoch. Ihr Herz pochte wie verrückt und ihr ganzer Körper zitterte.
"Oh, Miss Marohn. Guten Morgen!", flötete die Krankenschwester, als sie bemerkt hatte, dass Tally wach war. Wie lange hatte sie denn überhaupt geschlafen, wenn schon Morgen war? Vor den Fenstern sah sie, dass es langsam hell wurde und draußen wahrscheinlich ein richtig schöner Sonnenaufgang zu sehen war.
"Wie geht es dir?", wurde Tally von der Krankenschwester befragt, als sie sogleich untersucht wurde.
"Schlecht.", antwortete die Löwin ehrlich. Jede noch so kleine Bewegung tat unglaublich weh und in ihrem Kopf spielten achtzehn Mannschaften gegeneinander Quidditch.
"Es wird bald besser, versprochen. Du bist am Leben. Das ist das Wichtigste, nicht wahr?", sagte die Krankenschwester, was für sie aber nicht stimmte, denn das wirklich Wichtige war ihre Mitzeitreisende.
"Wie geht es Nadja?", die Gryffindor sah nach rechts und entdeckte ihr beste Freundin. Sie schlummerte tief und fest, aber sehr unruhig.
"Sie schläft immer noch. Aber ihr Träume machen mir große Sorgen", murmelte die Krankenschwester.
"Wie lange war ich überhaupt weg?", Tally hatte etwas Angst vor der Wahrheit.
"Fast drei ganze Tage. Bestimmt wird Miss Pritchard auch bald wieder aufwachen. Jetzt ruh' dich nochmal aus. Dein Körper muss noch lernen, damit umzugehen. Gute Nacht.", lächelte sie ein letztes Mal und verschwand. Anscheinend wusste sie auch von dem Verjüngungstrank. Die Vierzehnjährige versuchte auch wieder einzuschlafen, was ihr sehr schnell gelang.Die Slytherin neben ihr durchkämpfte zur gleichen Zeit ihre schlimmsten Albträume.
Sie schwamm. Das Wasser war eiskalt, doch sie schwamm weiter. Weit und breit konnte sie keine einzige Insel erkennen. Sie war umgeben von der Weite des Ozeans. Panik stieg in ihr hoch. Sie würde verhungern, verdursten, ertrinken.
Jemand schrie ihren Namen. Sie erkannte die Stimme und ihr ganzer Körper entspannte sich.Lächelnd schlug die Schwarzhaarige die Augen auf. Der Mond schien ihr genau ins Gesicht.
"Tally.", fiel ihr als Erstes ein. Doch sie konnte sich nicht bewegen, um nachzusehen, ob ihre Lieblingsgryffindor neben ihr lag. Die Vierzehnjährige verschluckte sich und musste stark husten. Als müsste sie dem Rest des salzigen Meeres entkommen.
"Oh, Liebes. Du bist wach. Merlin sei Dank!", sagte die Krankenschwester im Morgenmantel und fetzte zu der Zeitreisenden. Sie reichte ihr ein Glas Wasser. "Alles gut?"
"Ich glaub' schon. Mir tut nur alles sehr sehr weh.", murmelte die Slytherin erschöpft, als sich im Bett nebenan jemand bewegte."Nadja? Bist du wach?", fragte eine zarte, brüchige Stimme.
"Ja.", krächzte die Angesprochene zurück und war froh, dass Tally auch am Leben war.
"Wenn ihr was braucht: ich bin nebenan.", meinte die Krankenschwester und ließ die beiden Freunde alleine.Tally stolperte wie ein Rehkitz rüber und setzte sich an ihr Bett. "Hey.", sagte sie.
"Hallöchen.", grinste die Slytherin schwach.
"Genau wie du es vorhergesehen hast, nicht wahr? Du wusstest, dass es um Weihnachten herum passieren würde.", sagte Tally stolz.
"Ja, ich wusste es tatsächlich. Aber ich weiß nicht, woher und wie.", die Schwarzhaarige lachte verlegen.
"Das kann noch nützlich sein. Stell dir vor, du kannst die Aufgaben der Abschlussprüfungen vorhersehen? Bestnoten sind vorprogrammiert!", sagte die Gryffindor und man merkte, dass sie sich schon Gedanken darüber gemacht hatte. Wahrscheinlich war sie schon etwas länger wach als die Schlange.
"Ausgerechnet bei der Slug-Party musste es passieren! Wie war es bei dir?", erkundigte sich Nadja.
"Ich war schon im Schlafsaal und dann wurde mir schlecht. Luna und Sophie brachten mich in den Krankenflügel, als ich ohnmächtig wurde.", erzählte sie ihrer besten Freundin.
"Und seit wann bist du wieder wach?", fragte Nadja nach.
"Gestern.", Tally war seitdem aber immer wieder eingeschlafen. Fit und gesund war aber etwas anderes.
"Dann weißt du also auch nicht, wie ich hier hergekommen bin, oder?", irgendwie war es ihr peinlich, dass sie kaum Erinnerungen an die Weihnachtsfeier hatte.
"Slughorn war heute morgen hier und wollte dich besuchen. Irgendein Junge war auch dabei, aber ich konnte ihn von hinten nicht erkennen. Madam Pomfrey erklärte ihnen, dass du noch schläfst und deine Ruhe brauchst.", Tally war schon viel fitter als ihre Mitzeitreisende. Diese konnte gerade mal den Arm heben, um einen Schluck zu trinken.
"Welcher Junge?", die Slytherin zog automatisch die Augenbrauen nach oben.
"Ich glaube, es war Riddle. Ich hab noch halb geschlafen, aber die Stimme konnte eigentlich nur ihm gehören."
Die Slytherin stöhnte auf. Jetzt würde er erst recht neugierig werden, was mit den beiden Freundinnen los war.
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Trapped in Time || Hogwarts Fanfiction
Фанфик-Wird gerade überarbeitet- Meine Vergangenheit: 2011. Meine Gegenwart: 1938. Meine Zukunft: 1991. Eine Geschichte von zwei besten Freundinnen auf einer Reise durch die Zeit. Tallys und Nadjas Leben wird durch einen magischen Schicksalsschlag urplöt...