Die ersten Schultage flogen nur so vorbei. Umso besser war es, als das Wochenende direkt vor der Tür stand. Die frühen Vögel auf Hogwarts machten sich gleich auf, um all ihre Arbeiten zu erledigen. Andere schliefen erstmal aus.
Und nochmal andere waren schon lange auf den Beinen, hatten alle Aufgaben am Abend zuvor erledigt und stöberten in der Bibliothek wie in guten alten Zeiten. Nadja durchblätterte viele alte Zeitungen und Geschichtsbücher der letzten Jahre. Und als sie all die Geschichten las, stockte ihr der Atem.
Tom Riddle, bzw. nannte er sich neuerdings Lord Voldemort, soll der schwarzmagischste Zauberer aller Zeiten geworden sein? Ein Muggelhassender und Schlammblutvernichtender Zauberer?
Nadjas Herz raste. Was war nur wirklich passiert? Stimmte das oder waren es Märchen? Am liebsten hätte sie die Wahrheit von ihm selbst gehört, aber sie hatte keine Ahnung, wo er sich gerade aufhielt.
Viel zu früh stürmte Nadja in den Schlafsaal der Viertklässlerinnen, rüttelte Tally wach und zog sie in das angrenzende leere Klassenzimmer, in welchem sie auch Pansys traurige Erinnerungen durchforstet hatte.
"Was ist denn los? Warum bist du denn schon wach?", fragte Tally gähnend. Zum Glück hatte sie noch schnell den warmen Umhang über gezogen. Es war eiskalt in dem verlassenen Raum.
"Weißt du, was Tom Riddle in den letzten 49 Jahren alles angestellt hat?", die Schwarzhaarige starrte ihre beste Freundin an. Gierig wartete sie auf eine Antwort.
"Nadja, ich glaube es ist besser, wenn wir damit noch warten, bis du deine volle Zauberkraft wieder zurück hast, weil-"
Doch da hatte die Erbin Slytherins ihr magisches Stück Holz schon gezückt. Zuerst ließ sie den Stuhl fliegen, bevor sie ihn zu sich heran zauberte. Dann explodierte der Stuhl und mit einem Reparo war er auch wieder heile. Schließlich zauberte sie noch Vögel aus ihrem Zauberstab und füllte eine kleine Schale voll mit Wasser.
"Überzeugt?"
"Nadja! Woher-?", Tally war sprachlos. "Wir sind doch erst seit drei Tagen wieder an der Schule!"
"Ich habe meine Zeit eben sinnvoll genutzt. So, kannst du mir jetzt sagen, was du über Riddle weißt?", drängte die Achtzehnjährige.
Ihre beste Freundin war aber immer noch geschockt.
Nadja verdrehte die Augen: "Die ganzen Sprüche und Bewegungen des Zauberstabes waren noch in meinem Kopf. Ich musste nur einmal alles wiederholen. Ich kann mich zwar immer noch nicht an die letzten paar Jahre erinnern, aber das kommt bestimmt wieder, wenn ich mehr über Riddle herausfinde. Ich kann förmlich spüren, dass er dahinter steckt. Kannst du mir jetzt bitte helfen?"
"Vielleicht hast du recht.", und Tally erzählte ihr alles. Von seiner aufstrebenden Herrschaft bis zum Fall seiner Kräfte, als er die Potters ermordet hatte."Vor dreizehn Jahren?", Nadja schüttelte ungläubig den Kopf. "Und vor zwei Jahren hat er Harry nochmal angegriffen, als er wie ein Parasit das Leben eines Professors ausgesaugt hat? Was im Namen des Salazars ist denn da los?"
"Ich habe keine Ahnung. Es war schrecklich. Der arme Professor Quirrell musste darunter am meisten leiden. Und Harry natürlich auch.", meinte Tally und erinnerte sich an den netten Lehrer.
"Und was ist sonst in den letzten Jahren passiert seitdem du hier bist?", Nadja biss bereits die Zähne zusammen. Tally musste etwas über die Kammer des Schreckens wissen.
"Vor zwei Jahren muss noch etwas schreckliches passiert sein. Leider war ich da auf der Suche nach einer gewissen anderen Zeitreisenden.", Tally zog eine Augenbraue in die Höhe und Nadja zuckte unschuldig mit den Schultern. "Jedenfalls habe ich draußen in der Welt gehört, das es wieder Versteinerungen auf Hogwarts gegeben haben soll. Ganz üble Geschichte, wenn du mich fragst. Und ich weiß von Dumbledore, dass Harry Potter und seine Freunde irgendwie beteiligt waren.", erzählte Tally.
"Wir müssen uns mit Potter anfreunden. Nur so erhalte ich noch mehr Informationen.", stellte die Erbin Slytherins fest.
"Wie denn? Wir sind nicht in seinem Haus. Er verabscheut die Schlangen.", Tally dachte trotzdem angestrengt nach. "Und wenn ich wieder nach Gryffindor gehe?"
"Dort wo du hingehörst? Jap, das ist eine hervorragende Idee.", Nadja gefiel der Vorschlag auf Anhieb. "Hey, ich war zwar ziemlich neben der Spur, aber ich habe dir deutlich angemerkt, dass du dich nicht wohlfühlst. Und das ist okay. Was hat denn der Hut bei deiner Einteilung gesagt?"
"Dass ich jemanden helfen muss und deshalb nach Slytherin komme.", Tally seufzte. "Das ganze Haus ist einfach so kühl, herablassend und ungemütlich. Und ich komme nur mit dir und Blaise klar."
"Der letzte Punkt zählt nicht. Die anderen sind schließlich richtige Idioten.", merkte Nadja an. "Und der Hut wollte, dass du mir hilfst. Das hätte sich dann ja erledigt. Lass uns zu Dumbledore gehen und ihn fragen, ob der Hauswechsel in Ordnung geht."
Doch das tat er natürlich nicht. Dumbledore weigerte sich, Tally ein drittes Mal den Hut aufzusetzen. Selbst als sie von der Botschaft des Hutes berichtete, schien es dem Schulleiter egal zu sein. Laut ihm sei es unfair, wenn nur Tally die Chance auf einen Hauswechsel hätte. Außerdem wäre das Haus noch wichtig beim Trimagischen Turnier.
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Trapped in Time || Hogwarts Fanfiction
Fanfiction-Wird gerade überarbeitet- Meine Vergangenheit: 2011. Meine Gegenwart: 1938. Meine Zukunft: 1991. Eine Geschichte von zwei besten Freundinnen auf einer Reise durch die Zeit. Tallys und Nadjas Leben wird durch einen magischen Schicksalsschlag urplöt...