Freitag, der 30. Oktober 1994

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Der Unterricht verging an diesem Tag besonders schnell, was vor allem auch daran lag, dass die letzten Stunden ausfielen, um die internationalen Hexen und Zauberer willkommen zu heißen. Trotzdem zog sich Wahrsagen. Immer wieder blickte Tally nervös auf die Uhr.
"Tally! Wo bist du denn heute nur mit deinen Gedanken?", Nadja fuchtelte schon seit geschlagenen zwei Minuten vor Tallys Gesicht herum, doch diese blickte nur verwirrt in die Glaskugel.
"Es ist so aufregend! Ich kann an nichts anderes denken, als die verschiedenen Schulen. Glaubst du, sie werden nett sein? Oh, und was sie alles erzählen werden mit ihren Akzenten.", schwärmte Tally verträumt und ihre beste Freundin verdrehte die Augen.
"Manchmal wünschte ich mir einen Zeitsprung.", dafür erntete die Erbin einen verärgerten Blick.

Plötzlich sprang Malfoy eine Reihe nach vorne und setzte sich zu den besten Freunden.
"Zeitsprung? Willst du etwa schon früher den Untergang eines Hogwartsschülers erleben?", grinste Malfoy frech.
"Nur wenn du derjenige bist, der untergeht.", spuckte Nadja ihm entgegen. Just fragte sie sich, ob ihre ehemalige Kameradin Rosie den jungen Abraxas Malfoy geheiratet und Kinder bekommen hatte. Wenn ja, dann hatte dieser Malfoy bestimmt nicht die guten, lieben Gene der Blondine geerbt.
"Glaube mir, Pritchard. Ich schwimme immer oben.", der Weißkopf sah ihr erhaben entgegen, während Nadja in Gelächter ausbrach.
"Du ekelst mich an. Das geht in deiner Familie wohl immer weiter und weiter. Ich hoffe, dass du irgendwann noch lernst, dass wir auch Slytherins sind und nicht deine Feinde.", die Schwarzhaarige stand auf, entschuldigte sich bei Professor Trelawney mit einer billigen Ausrede und verschwand in ihren Gemeinschaftsraum.
Tally blieb zurück und sah Malfoy verwirrt an. Seit wann waren Nadja und er so verfeindet? Was war da nur vorgefallen? Etwa die Sache mit Pansy? Hatte sie ihm das erzählt?

"Du bist keine von uns, Marohn. Das weißt du selber, oder?", Malfoy sprach mit Tally eher gelangweilt und nicht so hasserfüllt wie zuvor.
"Der Hut hat mich so eingeteilt. Das hast du ja wohl mitbekommen, oder?", die Blauäugige konnte nicht mal im Ansatz so böse sprechen wie andere. Bei ihr klang es am Ende immer noch lieb und nett.
Malfoy grinste: "Richte Pritchard aus, dass sie sich zu einem Duell stellen soll oder ich werde sie genauso wenig ernst nehmen wie dich."
Und genau da läutete die Glocke und die Viertklässler packten schleunigst ihre Bücher in die Taschen, um sich schnell nach draußen zu bewegen.

"Tally, ich habe eine ganz schlechtes Gefühl bei der Ankunft der Gastschüler.", gab Nadja zu, als sie sich gerade in einer Reihe aufstellten, um die internationalen Schulen zu begrüßen.
"Seit wann bist du denn so ein sensibles Ding? Es sind nur andere Schüler in unserem Alter.", Tally war schon ziemlich aufgeregt. Als sie draußen vor dem Schloss in der vierten Reihe der Slytherins warteten, hielt sie überall Ausschau nach irgendeinem Zeichen.
"Malfoy meinte vorhin in Wahrsagen noch, dass ihr euch duellieren solltet. Erst dann würde er dich ernst nehmen.", gestand Tally, ließ aber den Teil mit sich selbst weg. Irgendwie hatte sie das schon getroffen. Andererseits... in Slytherin war sie einfach nicht auf ihrer Höhe. Selbst ihr Zauberstab schien zu merken, dass das Haus und Tally nicht zusammenpassten. Ihre beeindruckende Magie von früher schien nicht mehr zu leuchten, viel mehr trotzte sie allen Bemühungen.
"Will er etwa so früh sterben?", und das Nadja meinte todernst.
"Lass dich darauf bloß nicht ein! Am Ende verpetzt dich diese Ratte noch.", flüsterte Tally und Nadja stimmte ihr zu.
"Natürlich werde ich mich nicht duellieren. Er hat doch keine Chance. Außerdem wäre das alterstechnisch auch ziemlich unfair, oder nicht? Malfoy kann die besten Sprüche aus der Siebten noch nicht."
Dann sprach die ehemalige Gryffindor etwas aus, ohne vorher richtig nachgedacht zu haben: "Aber vielleicht kennt er auch die dunklen Künste?"
Schlagartig drehte sich Nadja zu ihr und sah sie bedrohlich an: "Was heißt da auch?"
"Äh, ich meinte nur - Du und Riddle, ihr wart doch - an sehr dunkler Magie interessiert.", versuchte sich Tally rauszureden.
"Und?", hakte Nadja nach.
"Und nichts?", Tally biss sich auf die Zähne. Dieses Thema durfte sie nie nie wieder anschneiden.
Doch an Nadjas Blick erkannte die Blauäugige, wie be ihr ein Groschen fiel. Welcher würde sie nie erfahren, da es plötzlich unruhig wurde auf den Ländereien von Hogwarts.
"Da vorne!", rief ein Hufflepuff aus der vordersten Reihe und die Aufmerksamkeit richtete sich auf etwas Fliegendes im Himmel, das immer näher kam.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt