,, Na? Hast du mein Auto schon zu Schrott gefahren?"

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*Valerias Sicht*
Gott im Himmel..
Warum habe ich gestern so viel getrunken?..
Mein Kopf dröhnte unglaublich und ich konnte wirklich gar keinen klaren Gedanken fassen..
Mein erstes Ziel?
Die Kopfschmerztablettenpackung irgendwie auf zu bekommen..
Doch schon daran schien ich kläglich zu scheitern.

Als ich die Packung dann endlich aufbekommen hatte, und eine Tablette mit Wasser runter gespült hatte, schmiss ich mich mit meinem Handy in der Hand auf die Couch.
Doch ich konnte mich nicht wirklich konzentrieren, also scheiterte auch das Nachrichten schreiben.

Marco schlief noch immer.
Zu seinem persönlichem Glück.
Denn noch plagten ihn keine Kopfschmerzen, wie mir.
Wenn er allerdings aufwachte, würde sich das sofort ändern.

Irgendwann musste ich dann auf der Couch eingeschlafen sein.

Ich stöberte auf Facebook rum.
Der war voll mit Beiträgen über.. UNS..

Ich klickte drauf.
Noch zu haben!

Marco Reus hat sich heute Morgen endlich zu den Bildern und Gerüchten geäußert, die in den letzten Wochen über ihn und Valeria Nowak aufgetaucht sind.

Hey ihr,
in letzter Zeit gehen ja sehr viele Gerüchte über Valeria und mich umher.
Ich kann euch bestätigen, dass wir uns öfters mal gedatet haben, es aber noch nichts festes ist.
Euer Marco.

Ich brach das lesen ab..
Wie konnte er es wagen?!
Nichts festes also?..
Gut.. Dann wusste ich ja jetzt Bescheid.

So langsam aber sicher kämpften sich die Tränen hoch.
Es war wie ein Verrat für mich.
Was es dass nicht irgendwie auch?
Schließlich waren wir schon fest zusammen, oder nicht?..

Ich stampfte sauer hoch.
Mir war es egal, dass ich Marco jetzt wecken würde.
Ich stürmte ins Schlafzimmer, schnappte mir meine Tasche und stopfte die Sachen hinein.
Wie gut, dass ich auch noch an Sachen für heute Morgen gedacht habe, in denen ich nach Hause konnte.

Marco blinzelte mich müde an, streckte seine Arme aus, um mir zu bedeuten dass ich noch kommen soll.
Ich schüttelte allerdings den Kopf.
Die erste Träne lief mir über die Wange.
Er schaute mich komisch an.
,, Was ist?", nuschelte er.
,, Das fragst du noch?..", meinte ich nur und stürmte runter.
War es jetzt das Ende?
Das Ende einer Liebe, die doch eigentlich erst angefangen hatte?..
Ich wusste es nicht..

Ich wackte erschrocken auf.
,, Alles nur ein Traum..", redete ich mir ein.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Marco neben mir saß und mich anschaute.
,, Hast du sowas oft?", fragte er.
,, Naja. Das hat angefangen, als mein Dad so komisch zu uns wurde und so.
Eigentlich ist das schon lange wieder weg..
Wundert mich..", murmelte ich.

Ab da sprach er mich nicht mehr auf den Alptraum an.
Und dafür war ich ihm sehr dankbar.

,, Du musst auch noch den Aston vom Club abholen oder?", fragte ich ihn, als wir uns Frühstück machten.
,, Nee. Ich weiß nicht ob ich dazu schon fähig bin..", murmelte er.
Ich musste lachen.
,, Fühlst du dich immer noch so voll?", er schaute mich an.
,, Mein Kopf dröhnt noch immer.
Seiner etwa nicht?.."
,, Nö. Meiner dröhnt mich mehr."
,, Kannst du dann vielleicht den Aston holen?", ich plusterte meinr Wangen auf und ließ die Luft dann wieder raus.
,, Würden Sie mir diese Ehre machen, und mich damit fahren lassen?", jetzt musste er anfangen zu lachen.
,, Aber natürlich. "
,, Aber du kennst meinen Fahrstil."
,, Ist wie meiner.", da hatte er Recht..

,, Bau aber ja keinen Unfall!..", rief er mir hinterher, als ich aus dem Haus trat. Ich fing an zu lachen und schloss die Tür hinter mir.
Er hatte also doch Angst um sein geliebtes Auto.

Erik nahm mich mit, weil er sowieso noch in die Stadt musste.
Irgendwas musste er wohl besorgen.

,, Hey.", sagte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz.

,, Hast du gar keine Kater?", fragte er mich.
,, Nö. Irgendwie nicht mehr.
Marco dafür aber. Jetzt muss ich den Aston holen.
Aber sag mal, hast du gar keinen Kater?", er fing an zu lachen.
,, Ich bitte dich. Natürlich nicht. Naja. Nicht mehr.
Aber dass könnte daran liegen, das wir früher oft genug feiern waren und uns vollgesoffen haben.", ich musste anfangen zu grinsen.
,, Stimmt. Könnte daran liegen."

,, Und was willst du jetzt genau in der Stadt machen?", fragte ich weiter nach.
,, Ich muss irgendwas für Alia holen.
Bei ihren Eltern. Die wohnen doch in der Stadt.
Und Alia hat einen so schrecklichen Kater, dass sie das selbst nicht machen kann.", ich musste grinsen.

,, Bring mich am besten nach Hause.
Von da aus kann ich ja selbst zum Club laufen.
Ist ja nicht weit.

Ich muss mir noch Sachen holen.
Ich hab nämlich keine Ahnung, ob ich heute schon wieder nach Hause gehe, oder Morgen. ", er nickte.

Ich schmiss meine Sachen von gestern in den Wäschekorb, räumte meine Schuhe in den Schuhschrank und lief dann ins Schlafzimmer zu Kleiderschrank.
Ich stand davor und war echt am verzweifeln.
,, Hier sind Sachen für tausenden von Frauen drin..
Nur für mich nicht..", stellte ich fest.
Das stellte ich allerdings immer wieder fest.

Nachdem ich mir einfach eine Jeans und einen T-Shirt geschnappt-, und in die Tasche gestopft hatte, ging ich wieder aus der Wohnung raus, und schloss die Tür ab.

Auf dem Weg zum Club, kreisten meine Gedanken umher.
Am meisten aber über meine Wohnung.
Staubsaugen muss ich auch mal wieder..
Und wischen auch.
Fenster muss ich auch mal wieder putzen..
Generell war einfach mal wieder das putzen der GANZEN Wohnung dran.
Sauberkeit und Ordentlichkeit waren mit in meiner Wohnung wichtig.
Aber zu meinem Job passte das gar nicht.
Schließlich wurde man da auch mal dreckig.
Aber das machte mir nichts aus. Schließlich ging das recht schnell wieder weg, und man musste ja nicht in diesem Dreck wie in einer Wohnung leben. Ihr versteht?

Als ich in den Aston stieg, gab es viele erstmal verwirrte Gesichter.
Als sie mich dann allerdings erkannten, entspannten sich die Gesichtszüge, so ganz nach dem Motto:,, War doch klar!
Die sind ja sowieso zusammen. "

Ich liebte dieses Geräusch, des aufheulenden Motors.
Das hatte ich bei schnellen Karren schon immer.
Aber früher war ich auch oft an der Rennstrecke.
Mein Ex ist Rennfahrer.
Vom ersten Moment an, war dieses Geräusch wie Musik in meinen Ohren.

Ich klingelte an der Tür.
Marco öffnete mir.
,, Na? Hast mein Auto noch nicht zu Schrott gefahren?", fragte er belustigt. Ich boxte ihm in die Seite..

Hält die Liebe alles aus? (2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt