Tief durchatmen-wir sind in Sicherheit

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*Marcos Sicht*
,, Jungs, Mädels, Koffer packen. Unser Flug ist der letzte Flieger der Paris verlassen wird.", rief Jogi.
,, Wie?", fragte ich. Er schaute mich an.
,, Danach kommt der Flieger zurück und die Grenzen zu Frankreich werden gesperrt. Niemand kann mehr aus dem Land flüchten oder ins Land reisen.", ich nickte.
,, Dann gehe ich mal Valeria wecken.", nun nickte er.
,, War gestern und heute früh aber auch ziemlich anstrengend für sie, oder?", er stellte sich nun neben mich.
,, Ja."
,, Geht's ihr und dem Baby denn gut?"
,, Ja. So viel ich weiß. Sie sagt, es sei alles gut."
,, Das ist doch schön.
Dann geh sie mal wecken.", kurz darauf verschwand ich nach oben in unser Hotelzimmer.

,, Schatz. Aufstehen.", ich strich ihr über den Rücken. Sofort bekam sie Gänsehaut.
Sie drehte sich zu mir und schaute ich völlig verschlafen und fertig an.
,, Hm?", fragte sie dann nochmal.
,, Wir müssen jetzt los. Unser Flieger Nachhause startet bald."
,, Sag mal Schatz? Soll ich dir sagen, was verrücktes ich geträumt habe?", ich nickte.
,, Dass hier sieben Bombenanschläge waren. Und bei einer Massenpanik im Stadion wurde ich verletzt. Verrückt oder?", oh Nein.
,, Ähm. Du.. Das war kein Traum.", sie fasste sich an die Stirn und schaute mich dann ungläubig an.
,, Kein Traum? Ach du.. Oh man..", dann stand sie auf, schnappte sich Sachen aus dem Koffer und lief ins Bad.
,, Brauchst du noch irgendwas aus dem Koffer? Sonst mache ich den schonmal zu."
,, Nene, passt schon."
Dann machte ich den Koffer zu.
Als ich ihn dann hinstellte, klingelte mein Handy.
Mario. Was wollte Mario denn?
,, Ja?", ging ich genervt dran.
,, Hallo Marco, ich bin's Mario."
,, Weiß ich. Was willst du?"
,, Ich wollte wissen, ob es dir und Valeria gut geht."
,, Ja, wir sind Sicher. Gleich fliegen wir auch wieder Nachhause.
Danke der Nachfrage."
,, Gerne."
,, Willst du noch irgendwas? Oder kann ich dann auflegen?"
,, Du.. Du kannst auflegen."
,, Gut. Tschüss.", ich drückte auf den roten Hörer und steckte das Handy wieder zurück in meine Hosentasche.
Als ich mich zur Badtür drehte, erschreckte ich mich fürchterlich.
Denn Valeria stand dort mit ihrer Haarbürste in der Hand und schaute mich an.
,, Sei doch netter zu ihm. Das tut ihm weh. Und dir auch.", bemerkte sie dann.
,, Pf. Er hat schlechte Dinge gesagt. Auch über dich."
,, Vielleicht auch einfach nur als selbst Schutz. Deine Worte haben ihm auch wehgetan."
,, Keine Ahnung. Ist mir gerade aber auch egal.
Ich möchte einfach nur noch Heim, raus aus dieser Terrorstadt."
,, Ich mache schnell, dann können wir runter."

Ein paar Minuten später kam Valeria raus.
Ihren Kulturbeutel und ihre Schlafsachen stopfte sie einfach in ihre Handtasche.
,, Wir können jetzt los.", ich nahm ihren Koffer und wir liefen Hand in Hand zum Aufzug.
,, Wo ist überhaupt dein Koffer?", versuchte sie von der bedrückenden Stimmung ab zu lenken.
,, Ist schon unten..", murmelte ich.

Als wir dann endlich im Flugzeug saßen, konnten die Meisten erst so richtig durch atmen. Ich aber noch immer nicht.
Das konnte ich erst, wenn ich Zuhause war. Denn erst dann wog ich mich so einigermaßen in Sicherheit.
Valeria schmiss sich neben mich und hielt sich dann den Bauch.
,, Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie. Seit heute früh machte ich mir ziemlich Sorgen um sie und unser Baby.
Ihr schien es nicht sonderlich gut zu gehen, wollte es aber offensichtlich nicht zugeben.
Sie nickte.
,, Es ist alles in bester Ordnung.", ich überlegte kurz.
,, Wir fahren heute zum Frauenarzt. Ohne wenn und aber.", sie seufzte.
,, Wenn es dich glücklich macht."
,, Ja tut es."
,, Dann machen wir das halt."

Als der Flieger abhob, steckte ich mir meine Kopfhörer in die Ohren. Valeria war wieder am schlafen, ihr Kopf lehnte an meiner rechten Schulter.
Doch dann schrieb mir Marcel.
Marcel: Whoa. Alter. Hab ich alles jetzt erst gehört.
Geht es euch gut?
Marco: Heyo. Alles gut. Wenn wir wieder in Dortmund sind, zwinge ich Valeria zum Frauenarzt zu fahren.
Marcel: Wird wohl besser so sein.
Wann seid ihr dann wieder hier?
Marco: In einer Stunde landen wir in Frankfurt.
Dann bringt uns ein Bus Heim. Ich denke so in spätestens drei Stunden.
Marcel: Okay.
He, ich hab mir Sorgen um euch gemacht.
Ich habe gehört, ein paar mussten die Nacht sogar im Stadion verbringen.
Marco: Ist richtig. Als Valeria, André, Montana und ich im Hotel abgesetzt wurden, wurde uns gesagt, dass keiner mehr nach kommt, weil die Gefahr einfach viel zu hoch ist.
Marcel: Wer war denn alles im Hotel?
Marco: Mats, Cathy, Illy, Matze, Jogi und wir vier halt.
Marcel: Und der Rest musste dort bleiben?
Marco: Ja, wie gesagt.
Uns haben sie aber auch nur noch hingefahren, weil Valeria halt Schwanger ist. Wäre sie das nicht, hätten wir auch dort übernachten müssen.
Marcel: Jaaaa. Schwangerschaften haben schon so ihre Vorteile.
Marco: Auf jeden Fall.
Dann landete mein Handy wieder in meiner Hosentasche und ich hörte noch etwas Musik.
Dabei schlummerte ich dann tatsächlich ein.

Als ich aufwachte, waren wir bereits gelandet.
,, Schatz, Aufstehen.", weckte nun Valeria mich.
,, Wir sind gleich Zuhause.", stellte ich perplex fest. Sie grinste.
,, Jaa. Und dann fahren wir zur Frauenärztin.
Ich hab schon mit ihr telefoniert. Geht klar."
,, Meinst du, sie wird uns dann sagen können, was es wird?", sie grinste noch breiter.
,, Das meine ich nicht nur so, das wird so sein."
,, Du wirst schon sehen, ich gewinne die Wette."
,, Jaja, jetzt steh endlich auf. Mats, Cathy, Illy und Matze wollen auch Nachhause."
,, Is ja okay hier. Chillt eure base.", sie lachte.
,, Du Spinner."

Auch im Bus waren wir die ganze Zeit am schlafen.
Aber wir haben auch nicht sonderlich viel geschlafen, daher konnte man es uns nicht übel nehmen.

Als wir aus dem Bus stiegen, atmete ich tief durch.
Das erste richtige Mal seit Stunden.
Mein Herz war nicht mehr so schwer. Die Angst, drückte nicht mehr darauf. Schließlich waren wir weit weg von Paris.
Weit weg von dem Terror, der die Stadt im Moment beherrschte.

Nachdem wir Zuhause noch eine Stunde rum gelummert haben, fuhren wir dann zur Frauenärztin.
,, Ach, Valeria. Wie geht's dir? Gut, dass du hergekommen bist.
Es ist immer besser, einmal zu viel zu kommen, als zu spät.", sagte sie dann.

Hält die Liebe alles aus? (2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt