Hält die Liebe alles aus? (2015)

Ausgefallene Rachen..

*Marcos Sicht*
Ich wachte auf, und schleppte mich ins Bad meines Hotelzimmers.
Ich machte das Licht an, schaute in den Spiegel und erschrak.
Gott... Marcel hatte seine Drohung wirklich wahr gemacht...
Er hatte sich für die Tapesache gerächt..
Er hatte mich verunstaltet..

An meinem Wangen war alles knallblau geschminkt, meine Augen voll mit pinkem Lidschatten.
Aber es kam noch schlimmer..
Denn Marcel hatte mir auch noch rote Lippen gemalt...
Ich sah echt lächerlich aus..

Schnell wusch ich mir Marcels Kunstwerk aus dem Gesicht.
Naja, sagen wir ich versuchte es.
Denn es ging einfach nicht ab.
,, Marcel du...!!", rief ich. Die Beleidigung verkniff ich mir.

Jetzt brauchte ich weiblichen Rat.
Wie bekam ich Wasserfesteschminke ab?
Schnell holte ich mein Handy.
Es war hier 12 Uhr. Auf Ibiza also 22 Uhr.
Sollte ich Valeria wirklich anrufen?..

,, Valeria.. Ich brauche Dringend deine Hilfe. ", sagte ich, als sie dran ging.
,, Was ist denn los?", ich erzählte ihr die ganze Geschichte, und sie fing an zu lachen.
,, Das ist nicht witzig..", grummelte ich.
,, Sorry..
Also. Nimm Feuchttücher oder Seife.
Dann müsste das abgehen.
Aber sag mal, woher hat Marcel denn die Schminke?", dass war eine sehr gute Frage..

Ich legte das Handy an den Waschbeckenrand und griff zur Seife.
Als ich mir gerade den Lidschatten von den Augen schrubben wollte, bekam ich Seife in die Augen.
,, Scheiße, brennt das..", rief ich.
Das brannte unglaublich.
Weg mit dieser Seife.. Bloß weg....

Als diese ganze beschissene Schminke endlich ab war, schaute ich in den Spiegel.
Ich hatte rote Augen von der Seife.
Und knallrote Haut im Gesicht, von der Schminke.

Nach dem Duschen sah dass alles schon gar nicht mehr so schlimm aus.
Ich zog mich schnell an, und ging dann Robin besuchen.
Als er mir die Tür öffnete, bekam ich mich vor lachen gar nicht mehr ein.
Auf seiner Stirn stand mit schwarzem Edding:
Pussy! :*
Marcel hatte auf seine Wangen außerdem zwei...
Zwei Pimmel gemalt, wie Robin immer so schön sagte.
Robin schaute mich sauer an.
,, NICHT WITZIG.."

,, Hat dieses Arsch das bei dir etwa nicht gemacht?", fragte er dann.
,, Ja, doch.. Aber ich hab es schon weggeschrubbt."
,, Wie? War das bei dir nicht wasserfest?"
,, Doch. Aber ich hab ja ne Freundin, die man fragen kann wie Wasserfesteschminke abgeht.", er biss sich auf die Unterlippe.
,, Ich glaub, ich leg mir auch mal wieder ne Freundin zu."
,, Gibt's auf Amazon. Die billigen für 50 Cent, die richtigen im echten Leben. ", antwortete ich. Er schaute mich komisch an.
,, Ich glaube ich leg mir auch mal wieder ne Freundin zu.", äffte ich ihn nach.
,, Ey... Du weißt genau wie ich das meine..", grummelte er.

,, Jetzt helf mir doch, diesen Scheiß Edding ab zu bekommen.."
,, Dann Komm doch her..", kurz darauf hatte er überall im Gesicht Seife und fing an zu kreischen, weil er vermutlich Seife in die Augen bekommen hatte.
Er rannte umher.
Er wollte raus rennen, rannte dann aber gegen die Tür.
Schön bescheuert sah dass aus..
,, Robin, was machst du denn?..", fragte ich.
,, Brennt.. Brennt..", schrie er, schaffte es endlich die Tür zu öffnen und rannte aus seinem Hotelzimmer.
Er rannte durch den ganzen Flur und wieder zurück.
Die ganze Zeit.
Er rannte wie eine Tussi.
,, Brennt... Brennt...", kreischte er die ganze Zeit.
,, Ihhhhhhhhhhh...
Seife schmeckt nicht.. Brennt...", kreischte er kurz darauf.
,, Robin! Bleib doch stehen!", ich lief ihm genervt hinterher.
Da ich mich aber nicht dazu aufraffen konnte, zu Rennen, lief ich ihm in meinem normalen Schritttempo nach.
Wir waren garantiert schon 10 Mal hin und her gerannt und ich hatte doppelt so viel:,, Robin... Bleib stehen!", gerufen, als ich hinter uns Marcels Lache hörte.
Ich drehte mich um.
Marcel stand mit seinem Handy in der Hand da, und filmte alles.
,, Marcel!", rief ich zuckersüß und lief auf ihn zu.
Robin rannte immer noch kreischend im Flur rum.
,, Witzig, oder?", ich klang immer noch zuckersüß.
Damit mein Plan aufgehen konnte, musste er mir etwas vertrauen.
Und dass tat er.
Ich stellte mich so neben ihn, dass ich seinen Arm gleich ohne irgendwelche Probleme nach hinten drehen konnte.
,, Ja.", antwortete er lachend.
Ich packte mir seinen Arm und drehte ihn so nach hinten, dass es dieser Polizeigriff war.
Marcel stöhnte schmerzvoll auf.
,, Alter, Marco...
Weißt du, wie scheiße Weh dass tut?..", fragte er.
,, So Weh, wie mein und Robins Anblick heute.", er fing plötzlich an zu lachen.
Ich drehte seinen Arm weiter nach hinten.
,, Au..", murmelte er wieder schmerzverzerrt.

,, Robin? Hast du noch das Tape aus dem Flugzeug?", rief ich dem immer noch kreischenden und herumrennenden Robin zu.
,, Jaa.. Im Koff.. Brennt!!", antwortete er.
Oh man, wie konnte man sich so anstellen?..
Also lief ich mit Marcel, der von mir immernoch im Polizeigriff gehalten wurde, in Robins Zimmer, und durchsuchte seinen Koffer nach dem Tape.
Doch dabei fand ich sehr...
Sagen wir mal anzügliche Dinge.
Wie zum Beispiel 10 Playboy Zeitschriften oder Nacktposter von irgendwelchen Frauen.
,, Gott im Himmel, Robin!!..", rief ich, als ich die Sachen ganz unten im Koffer fand, wo auch das Tape lag.
Robin hörte schlagartig auf zu kreischen.
,, Was ist denn?..", fragte er. In seiner Stimme hörte man dieses leichte zittern, das bedeutete, dass er sehrwohl wusste, was los war.
Er kam ins Zimmer.
Ich drehte mich zu ihm um. Marcel hielt ich trotz allem noch im Polizeigriff.

Robins Augen waren so rot und geschwollen, wie ich es noch nie gesehen hatte.
Er schien trotz allem noch zu sehen, was ich da in der Hand hielt.
,, Ouh...", er riss mir die Sachen schnell aus der Hand.

Marcels Arme hatten wir, eher ich, (Robin versuchte verzweifelt sich die Seife aus den Augen zu waschen), mittlerweile zusammen getapet.
,, Komm mit, lieber Marcel. Jetzt verschönern wir dich.
Und so musst du dann den ganzen Tag rum laufen, weil wir dir die Seife klauen werden.
Oh, und wir werden deine Fenster schließen und abschließen, damit du dich heute Nacht zu Tode schwitzt.", zischte ich, und zerrte ihn in sein Zimmer.
Wie gut, dass man die Fenster und die Balkontür abschließend konnte.

,, Jetzt erzähl mal. Woher hast du denn die Schminke, und wo ist die?", sagte ich, nachdem ich ihn an einen Stuhl festgetapet hatte.
Nun war das Tape fast leer. Schade auch.
,, Ich sag euch gar nichts.", grummelte er.
Robin fing an zu lachen.
,, Gut. Dann halt nicht.", er stand auf, nahm sich Marcels Zimmerschlüssel und rief mich dann.
,, Komm Marco. Lassen wir ihn hier drin Vergammeln.", gesagt getan.
Ich sprang auf und lief zu ihm.
,, Ach kommt. Als ob ihr euch das traut.", meinte Marcel lachend.
Ich schaute ihn an.
Kurz darauf öffnete Robin die Tür und ging raus.
Auch ich ging raus und schloss nett winkend die Tür.
Während ich die Tür abschloss, rief Marcel:,, Ach kommt schon Jungs.. So war das nicht gemeint..
Naja, Rotaugen Robin sieht ja schon witzig aus, aber.."
Ich zog den Schlüssel aus dem Schloss.
,, Wohin gehen wir jetzt?", fragte ich Robin und wedelte mit dem Schlüssel.
,, Ach, ich denke wir gehen erstmal Frühstücken.
Ähm. Mittag essen.", meinte er dann.
Kurz darauf verschwanden wir unten.
Hinter uns hörte ich Marcel in seinem Zimmer nur:
,, Wirklich jetzt? Jungs!! Ich schreie!!", rufen.
Ich hielt Robin zurück.
,, Was ist?", fragte er verwundert.
,, Komm einfach mit.."

Ich schloss Marcels Zimmertür auf.
Dieser grinste siegessicher.
Doch dieses grinsen verschwand, als ich den Rest Tape rausholte, und ihn ihm auf den Mund klebte.
Jetzt sah er aus wie eine Geisel.
An den Stuhl festgemacht, und den Mund zu geklebt.

,, Tschüss! Ne, Marcel!", rief ich dann, und schloss die Tür wieder ab..

Als wir nach gut einer dreiviertel Stunde wieder hoch kamen, schaute ich in Marcels Zimmer vorbei.
Was ich da sah, löste bei mir den vermutlich größten Lachflash meines Lebens aus..
Sei ganzes Zimmer war total verwüstet, und Marcel lag mit dem Stuhl auf dem Boden.
,, Was hast du denn veranstaltet?", konnte ich nur noch raus bringen, bevor der nächste lachflash mich durch schüttelte.

Robin und ich stellten Marcel samt Stuhl wieder hin, und Robin riss ihm dann das Tape vom Mund.
Schon wieder bekam ich einen Lachanfall.
,, Ich würde sagen, gleich musst du den Bart endgültig wegrasieren.", sagte ich, und wies auf die völlig kahle Stelle an an seinem Bart hin.
Sah schön bescheuert aus.

,, So. Und was hast du jetzt hier gemacht?", fragte ich dann.
,, Ich... Ich wollte mich vom Tape befreien, hab dann aber irgendwie alles um geschmissen, und mich dann gleich mit..", antwortete er und starrte beschämt auf den Boden.
Als ich mir das ganze Spektakel vorstellte, musste ich mich doch sehr bemühen, nicht wieder laut los zu lachen..