Hält die Liebe alles aus? (2015)

Zum vergessen helfen Drogen oder Wodka.. Nehmen wir Wodka..

*Marcos Sicht*
Ha. Da war es tatsächlich so passiert.
So, wie ich niemals gedacht hätte.
Wie es nur in schlechten Filmen vorkam.
Die Frage war: wie sollte ich ab sofort mit Erik umgehen?
Er ist mein Bro, keine Frage.
Dass wird er auch bleiben.

Naja. Eigentlich würde sich ja nicht sonderlich viel ändern.
Was ich aber nicht tun werde, zumindest in dieser Zeit, ist mit ihm über Valeria reden.

Zuhause zockte ich wieder, damit sich meine Gedanken nicht immer um das drehten, was ich gerade erfahren hatte.
Doch es half kein bisschen.

,, Dass kann er mir nicht antun.. ", grummelte ich vor mir hin und schaltete die PlayStation aus.
,, Dass kann er mir nicht antun, verdammte Scheiße!!"

Musik. Ich brauchte Musik. Nur was für welche?..
Justin Bieber ging schon mal gar nicht. Zumindest nicht in dieser Situation.

Ich musste doch noch Turn down for what auf dem Handy haben.
Hatte ich Tatsache.
Ich lief also zu Anlage, verband mein Handy damit und drehte laut auf.

Kurz darauf saß ich wieder auf der Couch.
Der Beat durchströmte mich, gab mir ein Gefühl des vergessens.

Als Animals startete, lehte ich meinen Kopf gerade an die Wand.
Dass konnte mir Erik doch nicht an tun.
Warum tat er dass? Warum meine Freundin?
Ich wünschte sowas niemanden. Aber trotzdem war es nicht fair.
Es war Verdammte scheiße einfach nicht fair.

Dieser Gedanke ging mir einfach nicht aus dem Kopf.
Erik liebte meine Freundin. MEINE!
Was half dagegen?
Die Musik, die man garantiert bis zu Erik hörte, half etwa dabei.
Nicht viel.
M: Kauli. Was hilft, damit man alles einfach mal vergessen kann?
R: Drogen.
M: Vergiss es. Die nehm ich nicht.
R: Wodka.
M: Weißt du, ob ich noch welchen hab?
R: Alkoholschrank. Kann aber sein, das Marcel den schon auf ex ausgesoffen hat. Letzte Woche.
M: Ist noch ne Flasche.
R: Wofür fragst du das alles überhaupt?
M: Ich verrat es dir, wenn du es niemanden sagst.
Selbst deiner Teletabbi-Boxershorts nicht.
R: Okay. Hau raus. Meine Teletabbi-Shorts sind sowieso in der Wäsche :D
M: Erik steht auf Valeria. Und jetzt Tschö mit ö.
Ich geh jetzt Wodka auf ex saufen.
Gute Nacht ✌
R: Du solltest echt nicht auf ex saufen.
Du kannst im Krankenhaus landen.
M: Hat Marcel auch geschafft.
R: Marcel hat es auch schon oft genug gemacht.
Lass es wirklich lieber.
M: Is mir alles Scheiß egal!
R: Marco!!
Ich schickte ihm noch einen Mittelfinger Smiley und einen Kackhaufen Smiley.

Nachdem ich ein so ein kleines 0,2 Wodka Fläschchen ausgesoffen hatte, fing ich an zu überlegen, ob ich noch eins trinken sollte.
Interessierte ja sowieso niemanden, was ich trank oder nicht.

Nachdem ich das zweite auch weggekippt hatte, war ich nun endgültig besoffen.
Hey, ich dachte nicht mehr über Erik nach.
Schööööön ist die Weeeeeelt..
*Robins Sicht*
Ehrlich gesagt machte ich mir gerade ziemlich Sorgen um Marco.
Seine Nachrichten klangen sehr nach hartem Frust saufen.

Ich fuhr mal lieber zu ihm.

Schon von weitem hörte man laute Musik dröhnen.
Mal Animals und dann wieder Turn down for what.
Als ich vor Marcos Haus parkte, standen bereits Erik und Kevin vor seiner Tür.
Ich stieg aus, und die Lautstärke der Musik war unerträglich.
,, Warum steht ihr hier rum?!!", rief ich etwas angepisst gegen die laute Musik an.
Erik schaute mich an.
,, Wir wollten nur, dass er die Musik leiser macht!!", antwortete er dann.
,, Wisst ihr überhaupt, was sich da drinnen abspielt?!!", beide schüttelten den Kopf.
,, Der sauft gerade Wodka auf ex.", Eriks Augen weiteten sich noch mehr.

Marco öffnete nicht die Tür.
Ob er sie nicht öffnen wollte, oder uns einfach nicht hörte wusste ich nicht. Von schlimmeren wollte ich gerade einfach mal nicht ausgehen.
Ich lief um sein Haus herum und stand dann an seiner Terrassentür.
Marco saß auf der Couch, zwei leere 0,2 Liter Wodka-Fläschen vor ihm.
Die dritte bekam er schon gar nicht mehr auf.

Als ich wie wild an seiner Terrassentür hämmerte, schaffte er es allerdings doch noch die dritte zu öffnen.
Er schaute zu mir, hob das Fläschen an, als ob er:,, Prost!", rufen wollte und schaute dann neben mich.
Sein erzwungenes Besoffenenlächeln erstarb.
Er trank gerade weiter, und zeigte der Person neben mir den Mittelfinger.
Erik.
Der Mittelfinger galt definitiv Erik.

Wie kam ich da jetzt rein?
Stopp mal. Marco hatte mir doch einen Ersatzschlüssel gegeben.
Der war doch in meinem Auto.

Als ich das Handschuhfach in Windeseile durchsucht hatte, und dann auch Marcos Hausschlüssel gefunden hatte, schloss ich schnell die Tür auf.
Die Lautstärke der Musik wurde unerträglich.
So schnell es ging drehte ich den Musikregler auf Null.
,, Eyyy.. Was soll n' dass? Isch will das hör'n du Vollpfost'n..", lallte Marco und torkelte so besoffen wie vermutlich noch nie auf mich zu.
Mit Leichtigkeit hielt ich ihn auf und nahm ihm die leere dritte 0,2 Liter Flasche aus der Hand.
,, Das ist nicht wirklich dein Ernst oder?"
,, Was? Das dies's A'schl'ch Örik auf meine Freund'n steht?"
,, Dass du dich so volllaufen lässt.", Marco fing an zu lachen.
,, Och. War gaaaaaaaaaanz witzög..", verkündete er grinsend.
,, Hast du vergessen, dass du eine Freundin hast?
Mit ihr ein Kind haben wirst?"
,, So sehr isch se auch lieb hab...
Die wird schnella bei Örik se'n als des isch ein Tor schieß'n kann.."
,, Wenn du so weiter machst, ja."
Plötzlich lief Marco eine Träne über die Wange.
,, Es interessiert sisch doch sowieso nieeemand füa misch..", kurz darauf lag er wieder auf seiner Couch.
,, Doch. Es interessiert sich jemand für dich.
Sogar sehr.", hörte ich Valeria hinter uns plötzlich sagen.
Ich drehte mich um, und auch Marco schaute auf.

Nachdem Erik ihr dann alles erklären wollte, und auch alles erklärt hatte, hatte sie Erik klar und deutlich erklärt, was sie für ihn 'Empfand', und was wiederum nicht.
,, Du weißt, dass da für mich nie mehr als eine beste Freundschaft sein wird, oder?", er nickte.
,, Ich hab dich ja lieb, aber nicht so wie du es gerne hättest.", sagte sie dann nur noch und verschwand im Wohnzimmer.

Marco lag nun in seinem Bett und war am schlafen.
Kurz davor hatte er angefangen zu kotzen.
,, Ich glaube, wir müssen seinem Alkoholschrank vor ihm verstecken.", sagte Valeria dann.
,, Ich denke es war nur eine Kurzschlussreaktion.
Sowas wird sicherlich nicht mehr vorkommen.", antwortete ich.
,, Wenn er wieder nüchtern ist, wird ihm das übelst peinlich sein.", ich fing an zu lachen, und auch Valeria lachte.
,, Aber sowas von. "

,, Bist du nicht sauer auf ihn?", fragte ich dann. Sie schüttelte den Kopf.
,, Eher auf Erik."