Hält die Liebe alles aus? (2015)

"Aufmachen. Polizei!"

*Marcos Sicht*
Plötzlich klingelte es.
Okay. Wir waren nicht da.
Wir waren einfach nicht da.
Immerhin lagen wir nackt im Bett.
Bis gerade hatten wir auch noch "Bettsport" betrieben, wie meine Mutter immer so schön sagte.

Doch plötzlich hörte ich einen Typ rufen:
,, Aufmachen. Polizei!", ich schaute zu Valeria.
Diese schaute etwas verwirrt.
Wir sprangen schnell auf.
Valeria zog sich ihren Bademantel über und ich mir einfach nur meine Boxershorts.
Wir liefen runter zur Tür und ich öffnete sie.
,, Ja?", sagte ich freundlich. Vor mir standen zwei Polizisten.
Diese musterten uns von unten bis oben und mussten sich bereits jetzt ein leises lachen verkneifen.
,, Ihre Nachbarn haben uns gerufen, weil sie sich Sorgen gemacht haben, weil hier die ganze Zeit schreie kamen.", der eine Polizist war kurz davor zu lachen und ich begann dann zu lachen.
Ich drehte mich in Richtung Valeria und krümmte mich schon vor lachen. Auch sie war am lachen.
Die beiden Polizisten schafften es nicht, Ernst zu bleiben.
Egal wie sehr sie es versuchten.
Auch sie bekamen einen kleinen Lachanfall.
Nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, sagte ich dann nur:,, Nun ja. Ich denke dass hat sich nun auch geklärt.
Oder?", beide nickten schmunzelnd.
,, Das nächste Mal vielleicht etwas leiser.
Schönen Tag noch.", sagte der eine dann.
,, Wir versuchen's.", antwortete ich und schloss die Tür.

,, Weißte Bescheid, Schatz.
Du sollst doch nicht immer so schreien.", sagte ich dann schmunzelnd zu Valeria, als wir uns auf die Couch setzten.
Sie schmunzelte ebenfalls.
,, Ja, sorry dass ich geboren bin, Ey.", antwortete sie.
Nun fingen wir beide wieder an zu lachen.

Nach einiger Zeit schaute ich auf die Uhr.
,, Uh. Scheiße. Ich muss gleich zum Training.", rief ich und sprang auf um hoch zu rennen.

Als ich in lockeren Sachen wieder runter kam, und meine Tasche neben mich warf um mir die Schuhe an zu ziehen, saß Valeria noch immer im Bademantel auf der Couch.
Sie starrte wieder auf dem Fernseher.
,, Was guckst du jetzt?", fragte ich. Sie rief nur kurz:
,, Psssscht!!", und warf irgendwas nach mir.
Wenn ich nicht ausgewichen wäre, hätte ich es jetzt im Gesicht kleben.
Es klebte jetzt an der Wand hinter mir.
Apropos. Was war das überhaupt?
Ich drehte mich um, um zu gucken was es war.
Das erste was ich sah, war geschmolzene Schokolade.
Sie mit ihrer Schokolade, ey.

Ich zog es vorsichtig von der Wand ab.
Toll. Jetzt hatte ich Schokolade an meiner Wand kleben.

Erst jetzt wusste ich so langsam, was es war.
Weintrauben umhüllt von flüssiger Schokolade.
,, Ist das dein Ernst?", rief ich Valeria zu. Sie drehte sich zu mir.
,, Wasch?", fragte sie mit vollem Mund.
Ich zeigte auf dem Schokoladenfleck an der Wand.
Sie fing an zu lachen.
,, Wir haben sowieso noch weiße Farbe hier.
Nach dem Training müssen wir meine Wände schließlich noch weiß streichen und dann übergebe ich dem Vermieter die Schlüssel.
Danach überstreichen wir den Fleck.", sagte sie dann, als ihr Mund wieder leer war.
Ich nickte, stand auf und warf die Weintraube in den Müll.
Dann schnappte ich mir meine Tasche, rief noch:,, Tschüss!", und ging raus.

Beim Training fragte mich Auba dann plötzlich:
,, Why was the Police befor your doorstep?"(Warum stand die Polizei vor eurer Haustür?), ich fing an zu lachen und erklärte ihm halt alles.
Bis auf die Tatsache, dass wir Sex hatten.
Doch dann fragte er, warum Valeria denn geschrien hat.
,, We had just sex."(Wir hatten bloß Sex.), antwortete ich.
Auba fing an zu lachen, und bekam sich gar nicht mehr ein.

Immer wenn er mich anschaute, fing er an zu lachen.

Der Rest der Jungs hatte es zu Glück nicht mitbekommen.
Mats offensichtlich auch nicht.
Besser so.

Wieder Zuhause, warf ich die Tasche in eine Ecke.
Valeria stand bereits fertig angezogen vor mir.
Mit nem weißen Farbeimer, Farbrollen und Pinseln in der Hand.
Stimmt. Wir mussten ihre Wände ja noch weiß streichen.
Ich seufzte und nahm mir also wieder den Autoschlüssel.

Beim streichen schien Valeria ganz offensichtlich sehr viel Spaß daran zu haben, mich an zu malen.
Kurz darauf war ich voll weißer Farbe.
Und mein Pulli damit im Arsch. Aber da ich den sowieso nicht so gerne trug, war dass auch egal.

Als ich gerade mit der Farbrolle an ihr vorbei lief, streichte ich ihr damit einmal über den Rücken.
Upss. Da war ihr Rücken weiß. Natürlich ganz ausversehen.
Wie immer, nech.
Sie schrie auf. Ein Kommentar dazu konnte ich mir nicht verkneifen.
,, Also heute Mittag hast du aber lauter geschrien.", sie fing an zu lachen.
Dann hatte ich den nächsten weißen Farbklecks auf dem Pulli.
,, Sag mal. Soll die Farbe eigentlich auf die Wand oder auf meinen Pulli?", fragte ich dann.
Sie zeigte mir nur die Zunge.
Wäre ich sehr fies gewesen, hätte ich die kurzer Hand auch noch angemalt. Aber wollten wir mal nicht so sein.

Als wir mit allem endlich fertig waren, war es bereits stockdunkel draußen.
,, Meinst du, ich soll den Vermieter noch aus dem Bett klingeln?", fragte mich Valeria, die sich gerade den Pulli auszog, den sie zum streichen angezogen hatte.
Ich tat es ihr gleich.

Nachdem wir uns schnell etwas anderes angezogen hatten, weil Valeria so lieb war und Wechselsachen mitgenommen hat, meinte ich nur:,, Dann klingelst du sie halt aus dem Bett.
So wie es die Polizisten bei uns gemacht haben.", Valeria fängt an zu lachen.
,, Bitte nicht. Ich will meine Ex-Vermieter nicht nur in Unterhose sehen."
,, Warum? Der geht doch auch Trainieren oder?"
,, Ja, schon. Er ist ja auch noch jung und sieht nicht gerade schlecht aus..", dafür kassierte sie einen Boxer in den Oberarm.
Sie fing an zu lachen und sagte dann noch:
,, Aber natürlich nicht so gut wie du.", dass gefiel mir schon besser.

Valeria war schon mal runter gegangen um den Kellerschlüsser ab zu geben.
Den Wohnungsschlüssel würde ich jetzt runter bringen.

Was ich da sah, brachte mich schon wieder zum kochen.
Scheiß Eifersucht.

Der Vermieter flirtete ganz offensichtlich mit Valeria.
Sagte zu ihr sowas wie:,, Überleg' es dir doch noch mal.", oder:,, Ohne dich wird es hier langweilig. "
Ich legte kurzer Hand einen Arm um Valeria und drückte den Typ den Wohnungsschlüssel in die Hand.
,, Bitteschön.", zischte ich. Er schaute mich mit großen Augen an und sagte dann nur:,, Oh.
Ähm. Ja. Dann wünsch' ich euch mal viel Glück weiter hin.
Auf dass ihr das mit dem Baby hinbekommt.
Und ähm.. Tschüss.", kurz darauf knallte er die Tür zu.
,, Endlich. Ich dachte zu kommst nie.", sagte Valeria und fügte dann hinzu:,, Der hat genervt, ey."