PrayForParis

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*Marcos Sicht*
*13.11.15.*
Marco: Schatz? Geht es dir gut?
Marco: Valeria! Melde dich doch!
Marco: Honey, bitte! Geht es dir gut?
Marco: Scheiße, Valeria!!
Ich sackte auf der Bank zusammen.
Die Tränen stiegen mir in die Augen.
Wenig später liefen mir die Tränen über die Wangen.
Was war, wenn ihr irgendwas passiert war?

Matze setzte sich neben mich und legte dann einen Arm um mich.
,, Alles wird gut, okay? Marco, Valeria wird es gut gehen.", sprach er mir immer wieder zu.
Ich schaute zu André.
Auch er saß besorgt auf der Bank. Denn Montana war mit Valeria hier um uns zu zu sehen.
Auch Montana hatte sich noch immer nicht gemeldet.
,, Marco, nicht weinen...", versuchte auch er mich zu beruhigen.
Aber seine Stimme bibberte.
,, Wenn.. Wenn sie.. Ich.. Nein, man.."
,, Jetzt hör auf zu heulen.. Ich heule sonst noch mit..", André kam auf mich zu, setzte sich neben mich. Matze stand auf und ging, weil sein Handy klingelte.

André und ich saßen da. Weinten.
Die Angst um Valeria, um unser Baby.. Sie zerfraß mich.
Sie bohrte sich in mich rein, drohte mich bereits jetzt zu zerstören.
Plötzlich klingelte mein Handy.
Ich zog es mit zitternden Händen raus.
Meine Mutter.
,, Ja?", ging ich ran. Meine Stimme bebte.
,, Gott, Junge. Geht es euch gut? Geht es Valeria gut?", ich schniefte.
,, Uns geht es gut. Aber Valeria meldet sich nicht.
Mama, ich habe so Schiss..", sie schluckte.
,, Alles wird gut ja, sie meldet sich, bestimmt.
Ihr wird es gut gehen."
,, Sie hat sich aber noch nicht gemeldet..", meine Stimme kratzt immer mehr ab.
,, Es wird alles gut. Sie wird sich melden, OK?"
,, Hm.."
,, Marco?"
,, Hm?"
,, Wir lieben dich!", ich schniefte wieder.
,, Ich euch auch."
Noch immer saßen André und ich da und waren am hoffen und bangen, bis ich Lukas Stimme hörte, die sagte:
,, Kommt. Die beiden sind hier."
Ich drehte mich Richtung Tür.
Zuerst kam Montana rein.
,, André..", ich piekste ihm in die Seite. Er schaute zur Tür, rannte auf Montana zu und zog sie in seine Arme.
Dann kam Cathy rein.
Aber nicht Valeria.
,, Cathy, wo ist sie?", sagte ich. Wieder kämpften sich die ersten Tränen hoch.
Sie setzte sich neben mich und schaute mich mit großen Augen an.
,, Sie.. Da war eine Massenpanik und..", sie schluckte schwer.
,, Wir haben uns aus den Augen verloren..
Sie.. Sie ist mit Samina irgendwohin..", ich drehte mich fassungslos zu Karim. Erst jetzt viel mir auf, dass er hinten in der Ecke saß und an die Decke starrte.
,, Karim?", er schaute mich an.
,, Hat dir Samina geschrieben?", er schüttelte den Kopf.
,, Scheiße!!", ich warf meine Flasche mit Wucht auf den Boden.

Stunden vergingen.
Wir saßen noch immer in der Kabine.
Noch immer kein Lebenszeichen von Samina und Valeria.
Die Sorge wurde immer unerträglicher. Keiner konnte mich gerade aufheitern. Ich könnte meine Verlobte und mein Kind verloren haben.
Alles bekam ich nur noch durch einen Schleier mit.
Ich lebte in diesem Moment in meiner eigenen kleinen Welt.

Joachim kam plötzlich wieder in die Kabine.
Er hatte zwei Personen mit dabei.
,, Geht es euch gut?", hörte ich immer wieder.
Das interessierte mich nicht. Von meiner Verlobten gab es noch immer kein Lebenszeichen.
,, Marco?", flüsterte mir eine mir so wunderschön und bekannte Stimme zu, die definitiv von Valeria stammte.
Ich zog sie sofort an mich und weinte weiter.
Erst als ich ihr einen Kuss geben wollte, bemerkte ich dass sie eine leichte Kopfwunde hatte.
,, Was ist passiert?", fragte ich geschockt.
,, Es ist alles gut, Schatz."
,, Es ist nichts gut.. Was ist passiert?", sie seufzte.
,, Diese Massenpanik, die haben um sich geschlagen und so.
Aber es geht mir gut.", ich legte eine Hand auf ihren Bauch.
,, Dir auch, kleiner Engel?", sie nickte.
,, Auch dem Krümmelchen geht es gut."

Ich stand auf und holte den Mannschaftsarzt rein.
,, Kannst du dich kurz um ihre leichte Kopfwunde kümmern?", er nickte.
,, Klar."

,, Samina braucht auch kurz einen Arzt.", rief Karim.
Brauchte sie auch. Ehrlich gesagt noch dringender als Valeria.
Denn sie hatte mehrere Wunden an der Stirn. Was war da bloß vorgefallen?

Ich war einfach nur noch froh, sie endlich in meinen Armen halten zu können.
Sofort schrieb ich meinen Eltern, dass auch Valeria nun hier sei.

Um drei Uhr am Morgen, fuhren uns dann die ersten Autos ins Mannschaftshotel. Dort wohnten ausnahmsweise auch unsere Frauen/Frauen mit.
Wie man merkte, hatte sich das ausgezahlt.
,, Es ist heftig. Wir sind noch immer hier.", stellte Valeria fest, als sie sich ins Bett schmiss.
,, Der Anschlag war eigentlich auf's Stadion geplant.
Hätten die es hier rein geschafft, wären wir vermutlicherweise gar nicht mehr am Leben.", sie nickte.
,, Paris wird zur Horrorstadt."
,, Die Stadt der Liebe wir es, wenn das so weiter geht, nicht mehr lange geben."

Ich zog sie in meine Arme.
,, Weißt du eigentlich, wie froh ich bin, das euch nichts passiert ist?", sie lächelte.
,, Sehr."

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Ja, kurz. Sorry.
Aber ich musste das schreiben.
:(
#prayforparis
Good Night, traurige Welt

Hält die Liebe alles aus? (2015)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt