Noch immer verwirrt, was ich gestern miterlebt hatte, packte ich meine Sachen in eine schwarze Sporttasche und biss noch ein letztes Mal in mein Nutella Brötchen. Das war der erste und der letzte Morgen, indem ich etwas im Krankenhaus zu mir nahm, was ich nicht direkt ausspuckte oder einen Brechreiz bekam. "Hier, die Papiere.", lächelte mich die nette Krankenschwester an, die ich nach ihren Namen gefragt hatte, letzten Abend. Sie war die ganze Zeit bei mir, als Calum sich prügelte. Dieser hatte Hausverbot und durfte sich das Krankenhaus nicht einmal nähern. Deswegen musste ich alleine nachhause. Wo auch immer ich wohnte. "Dankeschön.", sprach ich mit meiner nun sanften Stimme und erwiderte ihr schönes Lächeln. Sie wusste, was gestern genau vorgefallen war. Nur wollte sie mir nichts erzählen, damit ich nicht belastet wurde. "Und wenn Sie irgendetwas bedrücken sollte, oder Kopfschmerzen, etc. wieder auftauchen sollten, melden Sie sich wieder bei uns.", sagte sie besorgt und half mir meine Jacke anzuziehen. "Keine Sorge, ich melde mich.", lächelte ich und nahm meine Sporttasche auf den Rücken. Ich verabschiedete mich brav von allen Krankenschwestern. Zwar wusste ich nicht, ob man das so tat, aber sie waren alle total nett zu mir, die letzten Wochen. Kaum hatte ich das Krankenhaus verlassen, fühlte ich mich unsicher. Wo sollte ich hin? Ich kannte mich hier gar nicht aus. Plötzlich kam eine blonde Frau auf mich zu, die Ähnlichkeiten mit mir hatte. Ja, ich erkannte sie wirklich, weswegen mir direkt die Tränen in die Augen stießen. "Luke, mein Baby.", schmollte sie und umarmte mich sofort. "Es tut mir leid, dass ich dich nicht besuchen kommen konnte. Ich war in London, sie haben mir keine Zeit gegeben, ich durfte nicht, jetzt bin ich hier und es tut mir total leid.", schniefte sie und strich mir über den Rücken. "Kein Problem, Mama.", grinste ich und auf einmal erschienen Bilder von uns zwei vor meinen Augen. "Du erkennst mich?", fragte sie sofort ungläubig und wischte mir meine Tränen von der Wange. "Ja klar, sofort.", lächelte ich und strich ihr ebenfalls über die Wange. "Komm, wir fahren nachhause.", kam es erleichtert von ihr. Wir gingen zu unserem Auto. Es war schwarz, groß, geräumig. Sie öffnete die Tür am Beifahrersitz, wo ich mich hinsetzte, nachdem ich meine Tasche im Kofferraum verstaute. Meine Mum setzte sich neben mich auf den Fahrersitz und lächelte mich stolz an. "Hast du Hunger?", fragte sie mich lächelnd und ließ den Motor laufen. "Und wie." Ich war froh, dass ich mich nun ablenken konnte. "Wir fahren zu KFC, das hast du damals immer geliebt.", grinste sie und schon fuhren wir los.
Wir gingen hinein. Vielleicht konnte ich mich ja an einige Sachen erinnern. Sofort stieg mir der Geruch von Hühnchen in die Nase, was mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Zusammen gingen wir nach vorne, meine Mutter bestellte zwei Menüs. Ich vertraute ihr blind, keine Frage. Da kam mir wieder Calum in den Kopf, den ich ganz nach hinten schob. "Bitte sehr.", grinste uns der Lockenkopf am Tresen an. "Dankeschön.", lächelte ich lieb zurück, nahm eins der Tabletts und ging mit meiner Mum zum Tisch am Fenster. "Hier saßen wir immer.", sagte sie gerührt, als wir uns hinsetzten. "Das ist ein Zeichen.", witzelte ich und fing an an den Pommes zu knabbern. "Keine Angst, das geht alles bald vorbei. Bald bin ich wieder der alte.", lächelte ich meine besorgte Mum an, obwohl ich mir selbst gar nicht so sicher war. Wollte ich das überhaupt?
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Amnesia {Cake/Muke ff} ✔
FanfictionDas Jahr 2015 war das aller schlimmste Jahr, was Luke Hemmings je erlebt hatte. Zuerst ging es mit seiner kleinen Band bergab, dann verließ ihn seine Freundin und nun hatte der sonst so starke Blondschopf einen Autounfall. Und da das Schicksal ihn s...