Kapitel 12

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Viel vom Abend war nicht mehr in meiner Erinnerung. Ich wusste nur noch, wie Calum mich auf seine Arme nahm und ich hier aufwachte. Ich war nicht alleine im meinem Bett. Vorsichtig drehte ich mich um und seufzte, als ich den schwarzhaarigen Kiwijungen dort liegen sah. Irgendwie wünschte ich mir, dass es Michael wäre. "Guten Morgen, Prinzessin.", lächelte mich der Schotte an. Mit einem schwachen Lächeln drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und merkte dann, dass mir alles weh tat. Zwar hatte ich nichts getrunken, rein gar nichts, aber es fühlte sich so an, als hätte man mich die Klippe herunter geworfen und meine einzelnen Körperteile wieder zusammen geklebt. "Hast du Schmerzen?", fragte er mich sanft und strich mir über meine Wange. "Ein bisschen.", murmelte ich. "Ist Liz da?" Calum schüttelte den Kopf und legte seine Arme um mich. Er zog mich so nah an sich, dass ich seinen Herzschlag spüren konnte. "Ich weiß etwas, was die Schmerzen lindern lässt.", hauchte er mir grinsend ins Ohr. Meine Augen weiteten sich und hätte man mich an einer Maschine angeschlossen, die den Herzschlag überprüft, wäre das Ding explodiert. Ohne mich antworten zu lassen, legte er seine Lippen auf meine. Diese wanderten zu meinem Kiefer, meinen Hals hinunter, bis zu meiner Brust. Zum Glück hatte ich nichts an. Grinsend genoss ich es wieder geliebt und gebraucht zu werden, bis auf einmal sein Handy klingelte. Gerade wollte ich ran gehen, da sprang Cal panisch auf und riss mir das Telefon aus der Hand. Fragend sah ich ihn an, doch er kümmerte sich nicht mehr um mich und verschwand einfach vor die Tür. Stille. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Verwirrt und etwas ängstlich schlich ich mich zu meiner Zimmertür und lauschte den harten Worten von dem Kiwijungen, von dem ich dachte, dass er mich lieben würde. "Oh ja, und wie. Luke ist eine kleine Schlampe. Klar glaubt er mir, was denkst du denn?", lachte er und man hörte, wie er einen langen Zug von seiner Zigarette nahm. Ich hatte ihn gebeten, nicht im Haus zu rauchen. "Jetzt schon? Ohne mich ist er aber ein Nichts, ich kann ihn nicht einfach so verlassen. Was soll ich denn sagen?", hörte ich es wieder. Dann ein dreckiges Lachen. "Das wäre zu hart. Klar, hab ich ihn verarscht, Cloe, Babe. Du weißt, dass mir das Spaß macht.", sprach er mit einem etwas liebevollen Ton. Wer war Cloe? Der Name sagte mir etwas. "Ne, er schöpft keinen Verdacht. Hat dich vergessen.", grinste er und ich merkte, wie er die Zigarette an der Wand ausdrückte. "Ich ruf später zurück, Babe, kann ihn nicht warten lassen. Noch einmal durchnehmen, dann bin ich weg. Bis dann, Süße." Plötzlich ging die Tür auf und ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Mit Tränen in den Augen und geballten Fäusten stand ich vor ihm, sprachlos und enttäuscht. "Raus.", brachte ich ruhig raus. "Was?", fragte er ungläubig. "Du sollst dich verpissen!", rief ich lauter und wütender, merkte, wie mir die Tränen die Wange hinunter liefen. "Wichser.", hörte ich ihn genervt sagen, während er seine Sachen zusammenpackte. "Arschloch.", gab ich zurück. Dafür bekam ich einen bösen Blick und eine pochende Wange. 

Amnesia {Cake/Muke ff} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt