Kapitel 18

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Michael;

Gelächter weckte mich. Es war dunkel hier, ich konnte nicht mal Umrisse von irgendwelchen Gegenständen erkennen. Und ich merkte sofort, dass es hier nach Chemikalien roch. "Clifford!", rief jemand begeistert und knipste das Licht an. Schnell kniff ich meine Augen zu, doch öffnete sie schnell wieder, als ich Calum vor mir herschleichen sah. "Was bist du für ein Idiot?", fragte ich sofort. "Hast du auch Amnesie?", grinste dieser und lehnte sich gegen einen Tisch vor mir. Gerade wollte ich nach ihm schlagen, doch ich war an Händen und Füßen gefesselt. "Halt die Fresse.", knurrte ich. "Was mach ich hier?", fügte ich sofort hinzu. "Ich wollt dir nur was sagen.", meinte der Schwarzhaarige trocken und sah von oben zu mir herunter. "Und dafür musst du mich erstmal bewusstlos von ner Straße abkratzen?", zischte ich. "Nicht so frech." Er betätigte einen Knopf, woraufhin sich alle Nerven kurz versteiften. Anschließend folgte ein stechender Schmerz, der nicht aufhörte, bis der Kiwijunge den anderen Knopf auf seiner kleinen Fernbedienung betätigte. "Ich hasse dich. Das hab ich schon immer getan.", keuchte ich und merkte nicht, dass meine Haare halb zu berge standen, halb verkohlt waren. "Ich dich auch, Clifford.", grinste dieser und legte sein Spielzeug weg. "Schick, oder? Hat mir Catherine gemacht." Als der Name fiel, blieb mein Herz für wenige Millisekunden stehen. "Sie hat wohl damals besser in Physik aufgepasst, als du.", grinste er. Mir fehlten die Worte. Vielleicht lag es daran, dass er fast mein Gehirn lahm gelegt hatte. "Sie ist übrigens gerade auf den Weg zu Luke. Du hast ihn ja sitzen gelassen.", meinte er und machte tollpatschige Bewegungen. "Aber kann jedem mal passieren." - "Mh, warum nur? Ah ja, mich hat ein Irrer hier her verschleppt. Wo sind wir eigentlich?!", fragte ich wütend. So hätte ich ihn niemals eingeschätzt. Er hatte zwar immer nen Schaden, aber so heftig war es noch nie. Auf einmal kam er mir gefährlich nahe, was mir die Sprache verschlug. "Nicht wichtig.", grinste er an meine Lippen. Er ging wieder einige Schritte weiter weg von mir und begutachtete seine Sammlung. Verwirrt ignorierte ich die komischen Geräte einfach und fokussierte mich auf Calum. "Was willst du, man?", fragte ich und versuchte mich unter Kontrolle zu halten. "Ich will, dass du dich von Luke fern hältst.", kam er auf den Punkt. "Solltest du lieber machen.", konterte ich direkt. "Wieso? Du machst alles nur noch schlimmer. Und du machst unseren Plan kaputt.", meinte der Kiwijunge, während er seine Arme verschränkte. Das erinnerte mich ein wenig an Luke. Ich hoffte so sehr, dass diese dahergelaufene Hexe ihn nichts antun würde. "Was für'n Plan? Mach es doch nicht so geheimnisvoll.", knurrte ich und versuchte dabei heimlich meine Handfesseln zu lösen. "Die Amnesie kommt uns ganz recht. Und Luke wird bestimmt total sauer sein, dass du mit seiner Ex geschlafen hast, obwohl ihr zwei doch so dicke wart.", grinste Cal. "Catherine wird ihn jetzt so umpolen, dass es für uns günstig ist.", fügte er hinzu. Ich könnte sein Gesicht mit seinem dreckigen Grinsen gerade zerschlagen. "Und du weißt was, was niemand anders wissen sollte.", flüsterte er. Da wurde ich noch hellhöriger. "Und wir beide wissen, dass du damit sowie bald an die Öffentlichkeit wolltest." Oh ja. Calum hätte er verdient. Eigentlich war ich ein total herzensguter Mensch und war nie nachtragend. Aber nachdem der Schotte vor wenigen Monaten eine Schießerei in der Klinik durchgezogen hatte, wo meine kleine Schwester Lynn umkam, brach alles in mir zusammen. Doch dieser Hass legte sich kurz, nachdem Luke den Unfall hatte. Er war mehr als ein bester Freund für mich. Ich war auch der, der ihn aufhalten wollte. Catherine war einfach eine falsche Schlange. Damals hatte sie mich auch unter Drogen gestellt, damit ich mit ihr schlief. Böse sah ich zu Calum auf. Von mir selbst überrascht stand ich auf, wobei sich meine Fußfesseln lösten. Die an den Händen hatte ich eben durch bekommen. Wütend ging ich auf Cal zu, drängte ihn zur Wand, bis ich ihm am Kragen packte und gegen die kalte Stahlwand drückte. "Ich hasse dich, Calum.", brachte ich zuerst heraus. "Du kommst mit der Scheiße nicht durch. Du machst mir das mit Luke nicht kaputt. Auch, wenn es dich deinen Drecksjob kostet. Oder dein sinnloses Leben. Du hast nie etwas erreicht. Und das wirst du auch nie.", knurrte ich bedrohlich und wollte meine Hände gerade an sein Hals legen, da bediente er sein kleines Spielzeug, was mich zitternd auf den Boden fallen ließ. "Gute Nacht, Clifford." 


Amnesia {Cake/Muke ff} ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt