Chapter 10-Er ist wirklich einer der ersten, bei dem es mir wirklich Leid tut...

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Harry's P.o.V.

Stunden saß ich da, Louis lag in meinen Armen und ich konnte nicht aufhören ihn anzustarren. Er sah so friedlich aus, wie sein Kopf an meiner Brust lag, ein paar Strähnen hingen ihm über die Stirn, die ich ihm immer weg strich, damit ich sein Gesicht betrachten konnte. Er war wirklich wunderschön, selbst mit den geschlossenen Augen und der jetzt blassen Haut. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, seine Augen hatten eine besondere Wirkung auf mich. Dieses wunderschöne eisblau zog mich einfach in seinen Bann. Eigentlich sollte ich nicht so denken, ich weiß, aber es war nun mal so.

Irgendwann nahm ich eine leichte Bewegung in meinen Armen war. Wie aus Reflex legte ich den Wuschelkopf richtig hin und setzt mich ein Stück weg. Im nächsten Moment öffnete Louis seine wunderschön ozeanblauen Augen, dachte ich zumindest. Denn sein blau schien so blass und traurig, auch Panik erkannte ich in ihnen. Ein leises, gehauchtes „Harry?" holte mich zurück, denn ich war schon wieder etwas in seinen Augen vertieft. Ich nickte, zu mehr war ich nicht fähig. „Was machst du hier?" Seine Stimme war heiser und leise, ich konnte ihn fast nicht verstehen. „Ich hab dir versprochen bei dir zu bleiben... außerdem wollte ich wissen wie es dir geht", gab ich ihm die Antwort. Ich glaubte in diesem Moment ein kleines, glückliches und vielleicht sogar etwas hoffnungsvolles Funkeln in seinen Augen zu sehen, was mich teilweise glücklich stimmte, teilweise auch schuldig. Louis sagte mir, er liebte mich. Ein klitzekleiner teil in mir hoffte ja, es wäre nur wegen des Alkohols, obwohl ich mir eigentlich sicher sein konnte, dass es nicht so war. Doch diese Liebe erwiderte ich nicht, zumindest nicht so wie er. Nein, gar nicht, ich liebe nicht, schon lange nicht mehr. Das war ein großer Fehler und ich will ihn nicht wiederholen. Louis' Stimme, die ein leises „Danke, mir geht es gut" murmelte, holte mich in die Realität zurück. „Ich weiß dir geht es nicht gut, aber ich will nicht, dass du dich bedrängt fühlst. Wenn du mir nicht sagen willst, was gestern Abend passiert ist, musst du das nicht." Ein dankbares Nicken bekam ich, dann war Stille. Es war angespannt zwischen uns, verständlich denk ich.

Als nach ein paar weiteren Minuten der Stille mein Handy klingelte, hätte ich nicht erleichterter sein können. Mit einem kurzen, entschuldigenden Blick griff ich danach und ging ran. Ohne dass ich überhaupt was sagen konnte, ertönte die piepsig-nervige Stimme meiner „Freundin". Vielleicht muss ich das jetzt erklären. Ich liebe nicht, besonders nicht sie. Sie ist sowas wie meine „Alibi-Freundin". Sie ist fürs Bett da. Außerdem kam so niemand auf die Idee ich sei schwul, mehr nicht. Sie sprach auf mich ein, irgendwas über dass sie mich vermisst. Ich seufzte genervt, brummte hin und wieder ein zustimmendes „Hmm", aber ich wollte gerade nur wegen diesem Telefonat Schluss machen. Okay, nein nicht nur deswegen. Sie wird langweilig. Ich war so in Gedanken mit ihr Schluss zu machen, ich bemerkte nicht wie sie anfing zu schreien. Ihre Stimme war laut und zu hell an meinem Ohr, schrie dass ich zuhören sollte, da ich es in letzter Zeit wohl nie tat und dass ich so ein Arschloch war. Okay, vielleicht stimmte das, aber egal. Ein Seitenblick zu Louis verriet mir, dass er alles mithörte, laut genug war meine „Freundin" ja.

Schon wieder driftete ich von der Realität ab, doch diesmal nicht weil ich gelangweilt oder genervt war, nein ich versank wieder völlig in dem Ozeanblau der Augen des Jungen vor mir. Sie waren zwar noch etwas blass und rot verweint, doch trotzdem wunderschön. Die Worte meiner Freundin holten mich dann aus meiner Trance. „Du bist ein Arschloch! Denkst du nicht ich weiß von allem? Dass du mich jede Woche betrügst! Es ist aus Harry!" Dann Stille. Sie hatte nicht aufgelegt, ich hörte noch leises Schluchzen , doch mehr nicht. „Willst du dazu nichts sagen?", erkannte ich leise zwischen dem Geheule. Genervt seufzte ich, ehrlich gesagt wollte ich nicht. Und ich tat es auch nicht, ich legte einfach auf. Haltet mich für ein Arschloch, verurteilt mich, mir ist es egal.

Ich blickte wieder zu Louis der mich ein wenig überrascht ansah, allerdings sah ich auch etwas Freude in seinen Augen. „Du hast ne Freundin?", kam die erste Frage von seiner lieblich hohen Stimme, die etwas gebrochen und rau wirkte plötzlich. „Ich hatte, wie du gehört hast nicht mehr." Mir lag ein Schmunzeln auf den Lippen. Nennt mich ein Arschloch, aber ich bin froh sie los zu sein. Außerdem amüsierte es mich wie Louis einen kleinen Hoffnungsschimmer in seinen Augen hatte, auch wenn es mich gleichzeitig traurig machte ihm klar zu machen, dass ich nicht liebe, niemanden, bis vielleicht auf meine Familie. Aber Familienliebe ist was anderes...

Der Kleine wollte gerade wieder anfangen zu sprechen, da unterbrach ich ihn mit einem schnellen „Hey Louis..." Ich holte noch einmal tief Luft dann fuhr ich fort. „Ich weiß, du willst dich wahrscheinlich nicht erinnern müssen, aber du hast gestern etwas gesagt, ich weiß aber nicht ob es nur an dem Alkohol lag. Du hast gesagt du würdest mich lieben", platzte ich einfach damit heraus. Es war eine Zeit lang Still. Dann ertönte ein leises, gebrochenes Flüstern des Wuschelkopfs. „Es stimmt." Mehr war es nicht. Zwei Worte, die mich zum verzweifeln brachten, na ja, nicht wirklich. Ich hatte einfach gewünscht, es wäre nicht wahr, es wäre nur der Alkohol. Doch es war nicht so - nein er liebte mich wirklich. Und auch wenn ich das schon oft erlebt hatte, dass sich jemand in mich verliebte, tat es mir jetzt irgendwie mehr weh, ihm sagen zu müssen, dass ich nicht liebe. Nicht ihn, nicht meine Ex, kein anderes Mädchen, niemanden, nicht so.

Ich guckte ihn etwas traurig an, doch sein Blick war auf seine Finger gerichtet, sodass ich seine, zugegeben, wunderschönen Augen nicht sehen konnte. Doch vielleicht war das besser so. „Louis, es tut mir wirklich Leid. Vielleicht glaubst du mir das nicht, doch es stimmt. Louis ich führe keine Beziehungen, nicht aus Liebe verstehst du? Es tut mir Leid, wenn du dir Hoffnungen gemacht hast, aber das geht nicht." Sein Blick hob sich nicht, er flüsterte nur ein leises „Okay, habe ich mir schon gedacht." Dann stand ich auf, murmelte noch ein „Wenn was ist, meld dich" und ging dann, ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer. Er ist wirklich einer der ersten, bei dem es mir wirklich Leid tut.

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Yeeeeeeah I'm back und zwar mit..... 1070 Worten (das ist für meine Verhältnisse echt viel .-.)

Na ja auf jeden Fall hier ist das Kapitel, ich hoffe euch gefällt es wenigstens ein bisschen :)

Bis zum nächsten Mal

Love ya'll♥



This one americanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt