Diamantenglanz [Edelsteintrilogie Ff]

~Kapitel 17~

P.o.v. Gideon

Ich spürte harten Steinboden unter mir. Wie lange war ich wohl bewusstlos?
Ich öffnete vorsichtig ein Auge um zu sehen, wo ich war.
Einige Lichtstrahlen aus einem kleinem Fenster beleuchteten den Raum. Er war grau und die Decke ziemlich hoch.
Im Raum stand außerdem ein Bett.

Ich versuchte ans Fenster zu gelangen, doch es war einfach zu hoch.
Auch als ich mich aufs Bett stellte war ich zu klein um durchs Fenster zu schauen.

Wo war ich nur? Vielleicht war das der Kerker der Loge...na klar!
Ich war in der Vergangenheit...eingesperrt.
Na toll.

Der Raum trennte sich durch eine riesige Metalltür von einem anderen.
Ich ging auf die Tür zu und klopfte mit voller Kraft dagegen.

"Hallo? Ist das jemand? Hilfeee!", schrie ich, doch es kam keine Antwort.
Aus Verzweiflung schlug ich so fest es ging mit meiner Faust gegen die grauen Steinwand. Ein Schmerz durchfuhr mich und die Knöchel meiner Hand fingen an zu bluten.

"Scheiße...", fluchte ich.
Ich setzte mich auf das verschmutzte Bett und hielt mir mit Schmerz verzerrtem Gesicht meine verletzte Hand.

Ich machte kurz die Augen zu, doch schlug sie sofort wieder auf, als sich die Tür öffnete. Da das Licht im Raum nicht hell genug war, konnte ich nicht gleich erkennen, wer es war...dennoch wusste ich, dass der Graf in der Tür stand und mich anstarrte.

Ich stand auf und schrie.
"Was haben sie getan? Wo bin ich und was ist mit Gwendolyn? Lassen sie mich hier raus!!"

"Oh oh...nicht gleich so viele Fragen auf einmal..! Ach und der Rubin...ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir sie schon bald wiedersehen werden...",sagte er aus den Schatten raus.

"Was haben sie vor?", brüllte ich und rannte auf die Tür zu. Doch bevor ich sie erreichen konnte, fiel sie laut ins Schloss.
"Lassen sie mich raus!", schrie ich immer wieder.
Bestimmt ein paar mal lang, bevor ich aufgab und mich an der Wand auf den Boden rutschen ließ.

•••
~Zeitsprung~

P.o.v. Gwendolyn

Ich musste schwer versuchen auf meinen Beinen stehen zu bleiben und nicht hinzufallen.

Nachdem ich sicher auf den Beinen stand, schaltete ich schnell die Taschenlampe an, die ich kurz zuvor eingesteckt habe.

Ich befand mich , wie normalerweise in einem Raum. Die Tür jedoch stand offen. Ich ging langsam in den Gang und folgte leisen Geräuschen.

Ich folgte den Gang, bis ich ein kleines Licht in der Ferne sah. Ich schaltete sofort die Taschenlampe aus und schlich weiter. Langsam wurden auch die Stimmen lauter.

"Lassen sie mich hier raus!"

Gideon!

Meine Schritte wurden immer schneller, doch ich blieb abrupt stehen, als ich die Stimme von meinem Englischlehrers hörte.
"Ach und der Rubin... Ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir sie bald wiedersehen werden...", sagte er und schaute in den dunklen Gang, indem ich stand.

Vor Schreck hielt ich die Luft an. Er hätte mich nicht sehen können, da es zu dunkel war. Außerdem sah ich auch nur seine grobe Gestalt.

Ich verschwand einige Schritte in eine Seitengasse und presste mich so fest gegen die Wand, wie ich nur konnte.

Ich hörte Gideon etwas brüllen und kurz darauf eine Tür ins Schloss fallen.
Ich konzentriert mich so auf mein Atem, sodass ich den Grafen kaum bemerkte, als er knapp an mir vorbei ging.

Er blieb stehen und verweilte dort ein paar Sekunden, bis er dann endlich weiter ging.
Ich stand dort noch, bis die Schritte immer leiser wurden und dann gar nicht mehr zu hören waren.

Ich blieb noch eine Weile dort stehen, bis ich mich wieder in Bewegung setzte, in Richtung Gideon.

Es war so dunkel, dass ich mich ein paar mal den Fuß stieß. Nur mit Mühe konnte ich ein kleinen Aufschrei unterdrücken.
Ich hielt beim Laufen immer eine Hand an der Wand. Sie war rau und kratzig auf meiner Haut.

Endlich erreichte ich die erste Gefängniszelle. Ich schaute durch die Schiebelucke in den grauen großen Raum.
Niemand zu sehen.
Auch im Zweiten und Dritten war niemand.
Als ich am Vierten ankam, hörte ich schweres Atmen von innen.

Ich öffnete langsam und vorsichtig die Lucke und schaute hindurch.
Ich musste mich erst an das Lich dort gewöhnen, doch dann erkannte ich eine Gestalt auf einem Bett sitzen.
Gideon.

"Gideon!!", sagte ich mit Tränen in den Augen. Vielleicht war ich zu laut gewesen, aber das war mir egal...!

"Oh mein Gott Gwen!", sagte Gideon und kam auf mich zu.

Die Lucke war gerade noch groß genung, sodass wir unsere Finger mit einander verschränken konnten.
Es fühlte sich so gut an ihn wieder berühren zu können. Seine Lippen berührten vorsichtig meine Hand und eine Gänsehaut breitete sich bei mir aus.

"Gwen, du solltest nicht hier sein!", sagte Gideon leise.
"Ich konnte dich aber nicht hier alleine lassen.", wiedersprach ich.

"Ich liebe dich!", flüsterte er.
"Ich dich auch!", gab ich zurück und eine Träne rollte über meine Wange.
Plötzlich ertönten Schritte hinter mir und eine Stimme sprach.

"Ach nein wie rührend! Ich würde euch ja gerne mehr Zeit geben, aber ich habe leider keine andere Wahl..."

•••••

Na ihr? Wie gefällt es euch?
Geh heute auf eine Halloween-Party Und ihr so?

Hab euch lieb
AdrianaChloe