Der maskierte Mann öffnete die Tür. Frische Luft schlug mir entgegen, doch noch konnte ich sie nicht genießen. Immerhin war ich hier gerade in Lebensgefahr. Mindestens 20 Pistolen waren auf uns bzw ihn gerichtet, doch das ließ ihn scheinbar kalt. Er lud die Waffe an meinem Kopf und fing dann an dreckig zu lachen. Sofort wurde mir übel bei dem Geräusch. Er hielt kurz inne, verstärkte seinen Griff um mich noch mehr unf fing dann an zu sprechen. "Also, in diesem Laden befinden sich noch 7 weitere Geiseln. 2 Tote und 5 Lebendige. Wenn sie wollen das es auch noch so bleibt, würde ich an ihrer Stelle tuen was ich sage! Ich will einen Wagen! Ich will einen Wagen, damit ich und meine Schwester hier wieder weg kommen! Desweiteren will ich, dass mindestens die Hälfte der Polizisten verschwinden. Wenn ich das nächste Mal einen Fuß aus der Tankstelle setze, will ich dass auch die Scharfschützen die sich soeben auf den Dächern positioniert haben, weg sind ansonsten bekommt ihr einen weiteren Toten! Verstanden soweit?" Seine Stimme war fest und cool, fast so als ob er überhaupt keine Angst hätte. Vielleicht hatte er soetwas schon öfter gemacht, aber in den Filmen wurden sie doch auch immer alle geschnappt! Klappe jetzt Audrey, dass hier ist kein Film! Das hier ist die kalte Realität!
Ohne dass die Polizisten eine Chance hatten zu antworten, zog mich Owen wieder in den Laden und schloss die Türen ab. Seine Schwester schaute ihn anwartend an, doch dieser lies sich viel Zeit mit allem und lief nach etwas suchend im Raum auf und ab. "Ok Denise, sie werden uns wahrscheinlich nicht glauben das wir es ernst meinen! Wir müssen es ihnen beweisen! Also... am besten wir verletzen einen, aber nicht lebensgefährlich und schicken ihn mit jemand anderem zusammen daraus. Sie müssen sehen, dass wir hier keine Späße machen." Seine Schwester schaute ihn durchdringend an. Ihr Blick zeigte Entschlossenheit aber auch ein wenig Entsetzung. Sie atmete tief durch, dann nahm sie nächstbeste Weinflasche aus dem Regal und lief auf einen der älteren Herren zu. Owen beobachtete derweil weiter die Polizisten, verschwand einmal kurz aus dem Raum, kam aber im nächsten Augenblick wieder zurück und nickte Denise zu. Gerade als sie ausholte um einem Mann die Flasche auf den Kopf zu zerschlagen, meldete ich mich lautstark zu Wort. "Stop! Lass ihn sofort in Ruhe!" Ich weiß nicht wer oder was mich da trieb, aber diesen Mann so hilflos, die Hände schützend vor den Kopf haltend obwohl er wusste das es ihm nichts brachte, zu sehen lies meine Angst nach hinten rücken und mein Instinkt meldete sich zu Wort. Irgendetwas in mir sagte dass ich es tuen sollte und mein Körper reagierte auf die Anweisung. Aber jetzt im Nachhinein war es wohl doch eine schlechte Idee!
Owen kam gefährlich nah auf mich zu, nahm mein Gesicht zwischen seine Finger und drückte sie leicht zusammen . Er schaute mir in die Augen, drehte dann meinen Kopf in Denises Richtung und schon sah ich wie die Flasche in tausend Stücke zerbrach, der Mann zusammen fiel und Blut sich auf dem Boden sammelte. "Wir machen hier die Regeln Kleines! Egal was du tust, du kannst hier niemanden retten, gewöhn dich dran! Falls du es nochmals wagst deine Stimme gegen uns zu erheben, erlebst du was es heißt Schmerzen zu erleiden!" Zum Schluss spukte er mir ins Gesicht und ging.
Er lief zu seiner Schwester, klopfte ihr auf die Schulter und sagte ihr etwas, was ich jedoch nicht ganz verstand. Sie schubste ihn ein paar Meter von sich und fuhr in dann leicht aggressiv an: "Sag mal geht's noch Owen? Ich weiß nicht was bei dir los ist, aber um das auch nochmal für so Vollidioten wie dich klar zustellen! Wir machen das zusammen! Du bist garantiert nicht mein 'Boss'! Wieso zur Hölle sollte ich auf dich hören?" Denise gefiel mir, sie hatte Charakter mit biss. Fuck, was dachte ich da? Aber ich hatte in der Hinsicht schon recht! Sie war cool, mutig und vorallem temperamentvoll. Alles Eigenschaften die ich an Menschen schätzte.
"Genau! Zeig's ihm!", feuerte ich sie lachend an, hielt mir dann aber schnell die Hand vor den Mund, als ich begriff in welcher Situation ich mich befand. Alle starrten mich fassunglos an. Die wimmernde Kassiererin, stand der Schock im Gesicht geschrieben, die älteren Männer hielten die Luft an und auch Owen bewegte sich einen Moment lang nicht. Die Einzige die anders reagierte war Denise. Sie lachte leicht und warf mir einen Luftkuss zu. "Ich mag dich Kleine, du bist cool!" Ihre Stimme erzeugte etwas in meinem Körper, was sonst nur Alkohol tat. Wärme.
"Sag mal geht's noch?!" Ihr Bruder lief aufgebracht auf mich zu, holte mich am Kragen und schlug auf mich ein. Zuerst traf seine geballte Faust meine Wange, weswegen ich nach hinten taumelte und sofort breitete sich Schnerz in der Gegend aus. Der nächste Schlag trafmeine Magengrube, was mich fluchend zu Boden fielen lies. Dieses Arschloch! Der Mann über mir lachte verachtend auf. Dann traf sein rechter Fuß von unten meinen Kopf und sofort lag ich komplett auf dem Boden. Immmer wieder trat er mit seinen füßen auf mich ein, bis eine Hand an seiner Schulter ihn wegzog und ich Denise erblickte, die mich nur amüsiert anblickte. "Was lernt ihr in der Schule, Süße? Vielleicht solltest du aufhören dich mich leuten anzulegen die dein Leben in der Hand haben." Sie zwinkerte mir zu und reichte mir ihre Hand. Verwirrt über die Geste, nahm ich ihre Hand in meine und sie zog mich mit einem zug hoch. Sie führte mich, auf die Couch zu, doch als sie merkte das mein Körper unter mir drohte zusammen zubrechen, hebte sie mich kurzerhand hoch und trug mich auf die Couch. Verdammt was war nur mit dieser Frau los? Erst überfiel sie eine Bank, tötete Menschen und jetzt half sie mir? Und da sollte nochmal einer sagen, dass Frauen nicht kompliziert sind!
Als sie mich sanft auf der Couch absetzte, fluchte ich kurz leise auf und verzog mein Gesicht. Dieser Mistkerl! Mein Brust schmerzte jedesmal wenn ich atmete und auch mein Kopf brachte mich fast um. Ich blickte in die wunderschönen grün-grauen Augen über mir. War da etwa Sorge in ihnen zu erkennen?
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The day after yesterday ||girlxgirl
Teen Fiction"Alle legen sich jetzt sofort auf den Boden! Das hier ist ein Überfall!" * "Wieso vertraust du mir eigentlich, Danny?" "Um ehrlich zu sein weiß ich es gar nicht genau. Normalerweise hätte ich jeden Anderen schon sofort abgeknallt, wenn er mir zu mei...