*32

1.5K 119 5
                                    

Danny's POV:

"Ich bin dir gefolgt, weil du der erste Mensch seit 3 Jahren warst der in mir etwas geweckt hat.", hörte ich plötzlich Audrey's Stimme, die viel leiser nicht hätte sein können. Eigentlich hatte ich angenommen, dass sie eingeschlafen war während ich noch immer verträumt in den Himmel schaute, doch dem schien nicht so zu sein. "Ich habe, so ironisch es auch klingen mag, das Gefühl gehabt irgendwie beschützt zu werden und mal nicht die Starke sein zu müssen."

Ich wusste nicht wirklich was sie meinte und ob sie überhaupt wirklich darüber sprechen wollte oder ich sie mit meiner Frage vorhin dazu gedrängt hatte. Leicht verunsichert entschied ich mich also erst noch zu warten, ob sie noch weiter sprechen würde und legte meine Hand auf ihren Bauch um zu signalisieren, dass ich hier war und ihr zuhörte.

"Ich denke du warst der erste Mensch nach so langer Zeit, der wirklich einmal mit mir gesprochen hat, als sei ich ein normaler Mensch", flüsterte sie und legte ihren Kopf auf meine Brust.

"Was ist mit deinen Eltern? Deiner Familie?", fragte ich vorsichtig und konzentrierte mich darauf wie sie reagierte.

"Eigentlich war alles perfekt" Sie legte ihren Arm um mich und vergrub ihren Kopf in meinem Nacken um mir noch näher zu sein. "Und dann, von einem auf den anderen Tag, war alles anders" Ich spürte ihre feuchten Tränen auf meiner Haut.

Unsicher ob es das richtige war, fragte ich leise: "Was ist passiert?"

Sie atmete tief durch. "Mein Vater war Soldat in der US Army. Er wurde nach Afghanistan versetzt und blieb oft monatelang weg, aber da meine Mutter und ich hatten zu dem Zeitpunkt noch ein sehr gutes Verhältnis hatten, haben wir dke Zeit ohne ihn gut überstehen können. Ich habe mich immer riesig gefreut wenn er wieder nach Hause kam und wir haben dann den ganzen Tag etwas zusammen gemacht. Doch eines Tages, als ich total glücklich auf ihn wartete, stand nicht er vor der Tür sondern zwei Männer -auch von der Army-, die komplett in schwarz gekleidet waren. Meine Mutter fiel sofort auf die Knie und weinte, doch ich verstand es nicht." Audrey fing an zu zittern und zu weinen. Mein Mund war trocken  und ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Ich fragte nur wo denn mein Vater blieb und einer der Beiden ging auf die Knie um mir in die Augen sehen zu können und erklärte mir, dass er für unser Land gekämpft hat und ich stolz auf ihn sein solle. Er übergab meiner Mutter eine Kiste und dann gingen Beide." Sie zog eine Kette hervor und hielt sie in ihrer Hand. Es war eine kleine Platte auf der ihr Name stand. "Die, hatte er mir geschenkt bevor er ging. Er sagte mir, dass sie mich beschützen würde wenn er nicht mehr da ist"

Ich schluckte schwer und drückte ihren Körper noch fester an meinen. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Egal welche Worte meinen Mund verlaßen würden, sie würden in ihren Ohren anders klingen als ich sie meinte. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und trocknete ihre Tränen mit meinen Fingern. Als ich meine Lippen auf ihre Stirn legte, beruhigte sie sich ein bisschen und legte ihre Lippen auf meine. Ich spürte ihre Tränen während wir und küssten.

"Bitte pass auf dich auf. Ich will nicht nochmal jemanden verlieren, den ich so sehr liebe. Ich schaffe das nicht nochmal.", flüsterte Audrey leise.

"Ich lasse dich niemals alleine, Babe"

*
Müde aber glücklich wachte ich am nächsten Morgen neben meiner Freundin auf. Audrey schlief noch tief und fest, doch als ich mich nur ein klein wenig bewegte, zog sie ihre Augenbrauen zusammen und krallte ihre Fingernägel in meine Arme. Augenblicklich verschwand mein Lächeln und ich versuchte mich aus ihrem verdammt schmerzhaften Griff zu lösen ohne sie zu wecken. Eigentlich wollte ich sagen, dass sie süß ist, aber das hier war alles andere als süß.

Als ich mich endlich aus dem Bett gedreht hatte und dabei mit dem Gesicht auf den Boden gefallen war, klingelte mein Handy neben mir. Erneut verzog Audrey ihr Gesicht bei dem Geräusch und krallte sich diesmal zum Glück nur in die Bettdecke. Wieso war mir das noch nie zuvor aufgefallen? Wenn sie aufwachen würde, würde ich ihr gleich sagen was für ein kleiner Tiger sie doch ist mit ihren teuflischen Krallen.

Über meinen eigenen Gedanken lachend nahm ich den Anruf von Luca an.

"Was gibt's?", fragte ich lachend und schaute dabei Audrey an wie sich ihre Gesichtszüge wieder normalisierten, sie locker ließ und dann wieder wie ein Engel weiter schlief. Jetzt, war sie so unglaublich süß!

"Danny!", erklang Luca's aufgebrachte Stimme am anderen Ende der Leitung. Er klang anders als sonst. So voller Panik. "Hilf mir!"

"Wo bist du Luca? Was soll ich machen?" Auch in mir stieg nun die Panik. Ich hörte jemanden neben ihn. Es wurde etwas gesagt, doch zu leise um es zu verstehen. Was war da los? "Luca?!"

"Danny, komm schnell, ich brauche Hilfe..." Er klang so verängstigt. Im Hintergrund hörte man Schritte, dann eine Waffe die geladen wurde. "Danny!"

"Hör mir zu, wo bist du? Wer ist bei dir?" Meine Hände zitterten.

"Ich weiß nicht. In irgendeinem Keller. Bitte, ich brauche Hi-" Noch bevor er zu Ende sprechen konnte, hörte ich einen Schuss. Mein Atem stockte.

"Hey Denise. Erinnerst du dich noch an mich?" Jamie! Ich konnte sein Grinsen förmlich spüren.
"Deinen besten Freund konntest du nicht beschützen" Er lachte laut los und schien ein paar Schritte zu gehen. Wut kochte in mir auf. Noch, realisierte ich nicht so wirklich was gerade geschehen war.

"Du kleiner Bastard! Ich bringe dich um! Hörst du?! Du bist ein toter Mann! Verlasse dich drauf, ich werde dir mit einem Grinsen im Gesicht dein Hirn wegballern!"

"Ach... Denise... wenn das nur so einfach wäre" Er lachte erneut. "Ich habe hier Leute bei mir, die du sicher kennst. Sagt dir der Name Thomas was? Oder Maria?"

Augenblicklich wich mir die Farbe aus dem Gesicht und ich lief schnell nach unten. Nachdem ich in jedem Raum nachgesehen hatte, aber die Beiden noch immer nicht gefunden hatte, hörte ich erneut seine Stimme.

"Gewöhne dich schonmal daran alleine zu sein, denn ich werde sie dir auch wegnehmen." Ich wusste augenblicklich wen er meinte. Audrey. "Du hast schon Menschen um dich herum verloren. Wie kannst du dir sicher sein, dass du die Beiden beschützen kannst?" Er lachte laut. Er wusste von dem Kind?

Während ich meine Faus wütend gegen die Wand schlug, sprach er ruhig. "Du solltest Audrey niemals aus dem Auge lassen, denn meine Leute sind überall. Ich gebe dir einen Tipp: Du hast sie aus dem Auge gelassen."

Ich ließ das Handy auf den Boden fallen und hörte noch sein Lachen in meinen Ohren als ich die Treppe hoch stürmte und ein leeres Zimmer vorfand.

The day after yesterday ||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt