Maria's POV:
Der Schock lag uns allen tief in den Knochen. Audrey so zu finden, war schrecklich.
"Schatz, könntest du vielleicht nach Denise sehen?", fragte mich Thomas und schaute mich mit einem leeren Blick an. Alle Blicke waren leer.
Schritt für Schritt ging ich die Treppen hoch zu dem Schlafzimmer, oder jetzt besser gesagt Krankenzimmer, in dem Audrey war und ich Denis vermutete. Und tatsächlich, Danny lag weinend neben ihrer schlafenden Freundin und hielt ihre Hand.
"Wieso hat sie das getan?", fragte sie ohne ihren Blick zu mir zu wenden, doch ich wusste dass sie die Frage an mich stellte.
"Ich weiß es nicht." Das war die Wahrheit. Warum sie es getan hatte, wusste niemand außer sie selbst.
"Wieso wollte sie nicht, das ich ihr helfe?" Sie legte einen sanften Kuss auf die Hand ihrer Freunden und schaute dann die Stellen ihres Körpers an, an denen ein Verband angebracht war. "Ich hätte ihr vielleicht helfen können"
Ich nickte nur leicht und schaute auf den Boden. Überall auf dem Weg vom Badezimmer zu dem Schlafzimmer der Beiden waren vereinzelt Bluttropfen zu erkennen. Und dann das Badezimmer erst. Ich sollte es reinigen, bevor Denise das hier noch einmal sehen muss.
Mit hängendem Kopf machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Erst als ich die Blutlache auf dem Boden sah, blickte ich auf und seufzte. Was hatte sie nur zu dieser Tat gebracht? Ich kannte sie nun schon mehrere Wochen und eigentlich schien sie mir immer sehr glücklich. Während ich mich bückte um in der untersten Schublade des Schrankes ein Tuch zu holen, fiel mir etwas im Mülleimer auf. Erst wollte ich es ignorieren, doch schlussendlich gewann meine Neugier. Als ich den länglichen Gegenstand aus dem Mülleimer nahm, erkannte ich worum es sich handelte. Es war ein Schwangerschaftstest. Ein positiver Schwangerschaftstest.
"Maria? Kommst du mal?", erklang die Stimme meines Mannes von unten. Ich seufzte leise, steckte den Test in meine Hosentasche und ging langsam zu ihm nach unten.
Der Arzt, der Audrey versorgt hatte, stand neben ihm und schaute mich ernst an. "Audrey ist zwar soweit stabil, aber sie sollte ins Krankenhaus. Die haben dort einfach die besseren Möglichkeiten und ich kann hier auch nicht Rund um die Uhr sein"
"Nein, das geht nicht." Ich schüttelte den Kopf. Auch wenn es ein leichtes wäre sie unter falschem Namen in ein Krankenhaus zu stecken, das Risiko wäre einfach zu hoch. 'M' war nicht zu unterschätzen. "Du sagtest, sie sei stabil, oder? Wir können sie doch dann hier behalten. Wenn sich etwas verändert, werden wir dich sofort benachrichtigen."
"Wie ihr wollt. Ich halte das aber nicht für richtig."
Thomas nickte ihm zu. Der Arzt nahm seine Tasche und machte sich dann auf den Weg nach Hause.
Zusammen mit meinem Mann, setzte ich mich auf unser Sofa. "Wie geht es Denise?", fragte er besorgt.
"Nicht gut. Ich denke sie macht sich große Vorwürfe."
Er schaute nachdenklich aus dem Fenster. "Macht das nicht jeder?"
Gerade als Thomas aufstehen wollte, hielt ich ihn am Arm fest und drückte ihm den Schwangerschaftstest in die Hand. "Den habe ich im Badezimmer gefunden."
Er schaute erst skeptisch darauf und dann mir in die Augen. "Denise ist schwanger?"
"Nicht Denise, Audrey."
Audrey's POV:
"Mamiiiiiiii", quengelt mein Sohn aufgeregt und zieht an meinem Ärmel.
"Gleich, mein Schatz." Ich schaue ihn kurz an und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn. "Geh schonmal ins Auto, ich komme dann gleich nach."
"Der Kleine scheint sich ja echt auf den Urlaub zu freuen", lacht Luca und schaut ihm nach.
Ich nicke nur lächelnd. Er kann schon seit 2 Monaten an nichts anderes, als an den Urlaub in Amsterdam denken.
Danny kommt mit ein paar Flaschen Wasser in der Hand aus der Wohnung und grinst mich an. "Bereit für die besten 3 Wochen deines Lebens?"
"Und wie ich das bin." Als sie ihrem Arme um mich schlingt, muss ich glücklich lächeln. "Mit dir ist jeder Tag, der beste meines Lebens"
Mein Kopf dröhnte nicht mehr so stark wie vorher, was mich sehr erleichterte. Aber mein Mund war fürchterlich trocken und das atmen fiel mir schwer.
"Audrey?", erklang die süßeste Stimme dieser Erde neben mir. Ich konnte mich nicht bewegen, weshalb ich sie nicht sehen konnte. Auch sprechen konnte ich nicht. Panik stieg in mir auf. Um mich herum fingen plötzlich so viele Geräte an zu piepsen. Was war hier los?! Hilfe!
"Beruhige dich, alles ist in Ordnung.", sagte Maria, die auch hier zu sein schien. "Du musst dich erst noch ein bisschen ausruhen, vertrau mir. Bald ist wieder alles beim Alten."
War das hier ein Traum?
Still laufen Denise und ich durch den Sand am Strand. Unsere Hände sind miteinander verbunden, was mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. Sie ist perfekt. Die perfekte Mutter und vorallem die perfekte Freundin.
"Baby?", klingt ihre Stimme neben mir und sie bleibt stehen. Als wir uns in die Augen sehen, lächelt sie glücklich. "Da gibt es etwas, was ich dir sagen möcht. Nein, was ich dich fragen möchte."
Danny geht vor mir in die Knie und blickt lächelnd zu mir hoch. Aus ihrer Jackentasche holt sie eine kleine Schatel mit einem Ring. "Willst du mich heiraten?"
Wow! Dieser Moment ist einfach unglaublich.
"Ja", flüsterte ich und musste grinsen.
"Audrey?", erklang erneut die Stimme meiner Freundin neben mir. Dieses Mal schaffte ich es meine Augen zu öffnen und konnte diese Schönheit betrachten.
"Ja, ich will."
Denise schaute mich verwirrt an. Ihre Augen waren rot und angeschwollen. Hatte sie geweint? Wieso hatte sie geweint? Alles war doch perfekt. 3 Wochen in Amsterdam mit unserem Sohn. Was machte sie traurig?
"Was willst du?", fragte sie leise und nahm meine Hand in ihre. "Sag mir was du willst und ich werde es dir besorgen"
Ich schaute ihr in die die Augen, aus denen vereinzelt Tränen liefen. Das war nur ein Traum. "Nichts, egal", hauchte ich leise.
Die Realität war ein grausamer Ort. Nichts hätte ich mir mehr gewünscht, als zurück in meine kleine perfekte Traumwelt.
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The day after yesterday ||girlxgirl
Teen Fiction"Alle legen sich jetzt sofort auf den Boden! Das hier ist ein Überfall!" * "Wieso vertraust du mir eigentlich, Danny?" "Um ehrlich zu sein weiß ich es gar nicht genau. Normalerweise hätte ich jeden Anderen schon sofort abgeknallt, wenn er mir zu mei...