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Danny's POV:

"Bereit?", fragte der kräftige Mann auf dem Beifahrersitz und schaute mich an. Nachdem ich stumm nickte, setzte er sich seine Maske auf und holte die Waffen aus dem Kofferraum. Er drückte mir eine davon in die Hand und schoss zuert auf die außen liegenden Kameras dieser Bank. Das hier war einer der fünf Banken, die wir heute ausrauben würden, anders würden wir nicht an das Geld kommen. Mein Komplize war einer von Luca's Freunden der mir helfen wollte und dafür war ich ihm unendlich dankbar.

"Danny, konzentrier dich! Für Luca! Für deine Freundin und für dein Kind!", forderte er mich auf und ging auf den Eingang zu. Er hatte Recht.

"Alle mit dem Gesicht auf den Boden und Hände auf den Kopf!", rief ich laut und schoss, gewollt, knapp neben einen jungen Mann. Ich hatte das hier schon so oft gemacht, doch nun entwickelte ich Zweifel. War das hier das richtige? Konnte ich das nicht anders lösen?

"Sofort das Geld her! Alles!", rief nun Nicklas und ging mit den Angestellten zum Tresorraum. Meine Aufgabe war es hier zu bleiben und darauf zu achten, dass niemand die Chance hatte die Polizei zu verständigen.

"Niemandem wird hier etwas passieren", sprach ich ungewohnt leise bei einem solchen 'Job' und zerstörte die Kameras mit mehreren Schüssen. Ich spürte, wie alle zusammen zuckten und dann panisch die Hände auf die Ohren legten. Vereinzelt waren weinende Frauen und Männer zu hören, doch auch das Weinen eines kleinen Mädchens drang in meine Ohren und Bewusstsein. Ich schaute mich um und erblickte in der hinteren Ecke ein kleines Mädchen, ungefähr 5 Jahre, dass weinend zu einer jungen Frau schaute, die ungefähr 10 Meter entfernt auf dem Boden lag und versuchte wahrscheinlich ihr Kind zu signalisieren dass es still liegen bleiben sollte. Augenblicklich musste ich daran denken, dass es genauso gut auch hätte mein Kind sein können.

Mit einem trockenen Mund und schweren Schritten lief ich auf das Mädchen zu, das panisch versuchte noch weiter in die Ecke zu gelangen. "Lass sie, bitte! Nimm mich!", rief die junge Frau weinend und schaute zu ihrer Tochter. Ich beachtete das gar nicht und hob das verängstigte Mädchen hoch. Die Schreie der Mutter zogen vollkommen an mir vorbei, als das Mädchen sich beruhigte und mich anlächelte. Kinder sind unglaublich, sie können Gefahren nicht einschätzen und verspüren oft gar keine Angst. Selber lächelnd lief ich mit dem Kind auf dem Arm zu der jungen Frau und setzte es dort ab. "Ich sagte doch, es wird niemandem etwas passieren." Und genauso meinte ich es auch.

Ich lief wieder zurück in die Mitte das Raumes und beobachtete die Menschen die sich hier drin befanden. Ein älterer Mann hielt die Hand einer weinenden Frau und versuchte ihr so Mut zu machen. Ein Jugendlicher setzte sich seine Kopfhörer auf und schloss die Augen. Und die Mutter versuchte ihr Kind zu schützen, indem es sie fest in den Armen hielt. Schon erstaunlich wie verschieden Menschen mit solchen Situationen umgehen.

"Los, gehen wir!", rief Nicklas und drückte mir eine gefüllte Tasche in die Hand. Noch schnell einen Blick auf alle richtend, verließ ich die Bank und lief zum Wagen. Polizei war noch keine zu hören, aber das konnte sich noch schnell ändern.

"Was war da drin bitte los mit dir?!", fragte Nick und schaute mich vorwurfsvoll an. "Geht's eigentlich noch?! Ich habe keine Lust wegen deiner Mitleidstour verhaftet zu werden! Und deiner Familie würde das auch nichts bringen!"

"Du hast Recht, es tut mir auch leid."

Er nickte nur genervt und zog seine Maske ab.

Das hier war die erste Bank für heute. Es würden noch vier folgen, doch eine Frage stellte sich mir: Wie sollte ich das alles nur schaffen? Schon jetzt hatte ich Zweifel, die immer mehr zu wachsen schienen. Die Bilder von gerade eben schossen mir in den Kopf. Das Mädchen dass vollkommen verängstigt war. Die Mutter die mich angefleht hatte sie zu verschonen. Der ältere Mann, der anderen versuchte Kraft zu geben. Konnte man das Menschen antun?! Ich dachte an das junge Paar zurück, dass Owen und ich ermordet hatten bei unserem letzten gemeinsamen Auftrag. Die Augen des Mädchens, das genauso tot erschien wie ihr Freund. Wie sie mich angefleht hatte sie umzubringen. Ich war ein grauenvoller Mensch! Und nochmal würde ich das niemandem antun.

"Ich kann das nicht!", sagte ich zu mir selbst, bog in den nächsten Parkplatz ein und trat kräftig auf die Bremse. "Ich werde keinen Menschen mehr so leiden lassen!"

"Was soll das?!", rief Nick ungläubig und starrte mich fassungslos an. "Was hast du vor?"

"Ich mache das Richtige. Ich weiß wie  ich meine Freundin und das Baby beschützen kann und das kann ich hiermit nicht!"

"Was hast du vor?"

"Ich werde jetzt erstmal nach Hause fahren und Zeit mit meiner wunderbaren Freundin verbringen", sagte ich und lächelte.

Audrey's POV:

Nervös tippte ich mit meinem Fuß auf dem Boden. Noch immer bekam ich keine Nachricht von ihr. War etwas schief gelaufen? Wurde sie erwischt? Das hier war nicht das Richtige. Hätten wir das nicht anders regeln können?

Ich schaute runter auf meinen Bauch und schüttelte den Kopf. Wir mussten die Kleine beschützen. Was mit mir geschah war mir relativ egal, aber Summer durfte niemand anrühren. Wieso nannte ich sie eigentlich so? Aber Denise hatte Recht, Summer war der perfekte Name.

Das Geräusch wie die Tür geöffnet wurde, riss mich aus meinen Gedanken. Panik stieg in mir auf. Wer war das? Denise konnte es nicht sein, sie würde erst heute Abend zu mir kommen! Maria und Thomas waren bei Jamie. Wer hatte sonst noch einen Schlüssel? Jamie? War er hier um das zu tun, was er uns gedroht hatte? Was sollte ich machen? Aus Reflex nahm ich die Pistole die Denise hier versteckt hatte und lief langsam die Treppe runter. Alles war leise. Mit Tränen in den Augen und Händen die so sehr zitternten, dass ich niemanden hätte treffen können, drehte ich mich einmal um mich selbst. Ich hatte so ein Ding noch nie benutzt, aber würde das ändern um mich und damit verbunden das Baby zu retten. Als ich Geräusche aus der Küche wahrnahm und eine schwarze gekleidete Gestalt von hinten sah, schloss ich die Augen und schoss. Ich hörte wie eine Frau aufschrie und dannach Glas zersprang. Dannach war alles ruhig. Hatte ich sie erwischt?

"Sag mal geht's noch?", hörte ich Danny's Stimme und öffnete schnell die Augen. Meine Freundin stand mit einer Zigarette in der Hand und einem offenem Mund vor mir und schaute mich geschockt an. Das Fenster hinter ihr war komplett zersprungen. "Wenn du mich umbringen willst, dann treff wenigstens"  Sie nahm mir die Waffe aus der Hand und legte sie auf den Tisch.

"So-sorry. Ich dachte.. Jamie.. du weg... jemanden gekommen...", sprach ich zusammenhangslos und schaute auf das zerstörte Fenster. Ich hätte sie fast umgebracht.

Denise lächelte leicht und legte einen Kuss auf meine Lippen. "Es ist alles in Ordnung, ich bin es nur"

"Das hätte ich auch gesehen wenn du tot am Boden gelegen hättest!", sprach ich wütend und schockiert. Wie konnte sie das nur so locker nehmen?

Denise lachte. "Ist doch nichts passiert"

Ich schüttelte nur den Kopf und folgte ihr auf die Couch. "Was machst du eigentlich hier? Ist etwas schief gelaufen? Hast du jetzt schon das ganze Geld?"

"Nein, nichts von beidem. Ich konnte das nicht. Die Angst in den Augen der Menschen. Das kleine Mädchen. Ich konnte es einfach nicht."

"Du, was?! Und was willst du jetzt machen?!"

Denise legte ihre Arme um meinen Körper und legte einen Kuss auf meine Stirn. "Ich werde das Richtige machen."

"Und was ist das Richtige?"

"Das wirst du sehen!"

~flashback Ende~

The day after yesterday ||girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt